Zeppelinstraße
Benannt nach Ferdinand Graf von Zeppelin, Luftschiff-Konstrukteur, 1838-1917
Graf Ferdinand von Zeppelin entstammte einer Mecklenburgischen Adelsfamilie,
deren einer Zweig im Württembergischen sesshaft wurde. Er verbachte seine Jugend auf dem
elterlichen Gut Girsberg bei Konstanz. Seine Ausbildung erhielt er auf der Poly-Technischen
Schule in Stuttgart und der Kriegsschule in Ludwigsburg. Als Leutnant in einem württemb.
Infanterie-Regiment ließ er sich für 1 Jahr zum Studium an der Universität Tübingen beurlauben.
Danach wurde er in die militärische Ingenieurabteilung nach Ludwigsburg versetzt. Häufige
Reisen führten ihn nach Wien, Triest, Genua, Paris, Antwerpen, London. Als militärischer
Beobachter nahm er am amerikanischen Bürgerkrieg teil und interessierte sich besonders für den
Einsatz von Beobachtungs-Ballons. Von 1865-1867 diente er in der Adjutantur beim
württembergischen König Karl und war als Erzieher des Thronfolgers tätig.
Nach kurzem Aufenthalt in der württ. Botschaft in Berlin nahm er am Krieg 1870/71 als
begeisterter Bismarck-Verehrer teil. Dann folgten Truppenführer-Positionen in den
Garnison-Städten Straßburg, Ulm und Saarburg. Dort nahm Graf Zeppelin 1891 als General-Leutnant
seinen Abschied vom militärischen und diplomatischen Dienst.
Erst jetzt widmete er sich dem Luftschiffbau. Er konstruierte das erste lenkbare
Starr-Luftschiff L.Z. 1, nachdem er 1892 die Ingenieure Theodor Kober und Ludwig Dürr und ab
1905 auch Hugo Eckener für seine neuen Ideen hatte gewinnen können. In Manzell bei
Friedrichshafen am Bodensee konnte das L.Z. 1 gebaut werden. Es startete am 3.7.1900. Es besaß
nahezu alle wichtigen Merkmale der insgesamt 129 späteren Luftschiffe: die schlanke Form, die
einzelnen Gaszellen für Wasserstoff im Inneren, das starre Gerippe aus Aluminium. Die
Geschwindigkeit erhielt das Luftschiff erst durch 2, später mehrere Daimler-Benz-Motoren mit
erst je 15, später je 150 PS-Leistung. Nach vielen Rückschlägen und finanziellen Engpässen
gelang es erst LZ 4, einen längeren Flug bis Mainz durchzuführen. Es verbrannte jedoch bei
einer Schlecht-Wetter-Landung in Echterdingen 1908.
Trotzdem war der Jubel in Deutschland groß und brachte 6 Millionen Mark an Spenden für die
Weiterentwicklung. Auch die Hasper Bevölkerung trug mit 2300 Mark dazu bei. Nun war auch das
Kriegsministerium in Berlin zur Unterstützung der Zeppelin'schen Ideen bereit. 1909 wurde die
Luftschiffbau Zeppelin GmbH gegründet. LZ 6 erreichte Berlin und wurde vom Kaiser und
von der Bevölkerung stürmisch begrüßt. Das neue Schiff schaffte mit 250 unfallfreien Flügen den
endgültigen Durchbruch. Im 1. Weltkrieg wurden die Ballons auch militärisch eingesetzt, nicht
zuletzt für die Bombardierung Londons. Graf Zeppelin starb am 8.3.1917. Seine getreuen
Mitarbeiter führten unter Hugo Eckener die Luftschiff-Entwicklung nach dem Krieg weiter.
Autor: Günther Osthaus
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
Eine der größten Attraktionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Münster war die Landung des Zeppelin-Luftschiffes Victoria-Luise im Jahre 1912 auf der Loddenheide.
Bei der Veranstaltung der 1. Deutschen Internationalen Ballonwettfahrt am 15. Juni
1930 landete das Luftschiff Graf Zeppelin auf dem Flugplatz Loddenheide.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Die Luftschifffahrt war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts populäres Tagesthema. Zu der Zeit wurden in Münster westlich der Gartenstraße Straßen nach den Pionieren der Luftschifffahrt Zeppelinstraße (1928), Ludwig-Dürr-Straße und Eckenerstraße (1931) benannt.