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Westfälischer Frieden
Dialoge zum Frieden 2009
Münster hält seine Tradition als Stadt des Westfälischen Friedens lebendig. Mit wechselnden Schwerpunkten stellt "Münster 1648: Dialoge zum Frieden" alljährlich aktuelle Bezüge zu Gegenwarts- und Zukunftsfragen her.
In diesem Jahr möchte die Stadt Münster gemeinsam mit ihren Partnern die aktuellen Fragen des Nahostkonfliktes in den Blick nehmen und sich der Frage widmen, welche Rolle die Religionen in einem "respektvollen Dialog" der Konfliktparteien spielen können. Programmhöhepunkte sind die Podiumsdiskussion mit Nahostexperten und die Tagung des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Universität zu Denkmustern christlicher Legitimation von Gewalt.
Alle Veranstaltungen im Einzelnen:
Donnerstag, 8. Oktober bis Sonntag, 25. Oktober, Bürgerhalle des Rathauses
Ausstellung: Westfälischer Frieden 1648 - Dialoge im Zeichen der Toleranz
Die in Münster und Osnabrück von 1643 bis 1648 andauernden Friedensverhandlungen fanden in einer Atmosphäre des gegenseitigen Tolerierens und Anerkennens statt. Es wurden in Dialogen und in multilateralen Gesprächen Kompromisse und Lösungen gesucht und gefunden. Das Stadtarchiv präsentiert eine Dokumentation zu Orten der Verhandlungen, zum Verhandlungsmodus und ein Faksimile des "Instrumentum Pacis Monasteriense" (Friedensvertrag von Münster).
Mittwoch, 21. Oktober, 20.15 Uhr, Hörsaal F2, Fürstenberghaus
Vortrag: Der christliche Gott als Gewaltsubjekt
Es referiert der international renommierte Münchener Theologe Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Graf ("Die Wiederkehr der Götter").
Dieser Abendvortrag ist öffentlicher Höhepunkt der Tagung Denkmuster christlicher Legitimation von Gewalt – Ihre Herkunft und ihr Wandel von der Spätantike zur Moderne, die von Mittwoch, 21. Oktober, bis Freitag, 23. Oktober, im Hauptgebäude des Exzellenzclusters, Johannisstraße 1-4 stattfindet. Religiös begründete Gewalt ist heute ein höchst akutes Phänomen, hat jedoch zugleich eine lange Geschichte – auch im Christentum. Die prominent besetzte Tagung des Exzellenzclusters "Religion und Politik" geht der Frage nach, wann und mit welchen Deutungsmustern Vertreter der christlichen Religion Gewalt gerechtfertigt haben – Gewalt gegen Ungläubige und Häretiker, aber auch unter Christen selbst.
Donnerstag, 22. Oktober, 18 Uhr, Rüstkammer
Treffen der Religionsgemeinschaften und Konfessionen
Zu einem Empfang und informellen Treffen lädt der Oberbürgermeister – in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) – die Repräsentanten der in Münster vertretenen Religionsgemeinschaften, Konfessionen und Konfessionsfamilien in den Friedenssaal ein. Den geladenen Gästen soll das anschließende informelle Zusammensein vielfältige Gelegenheiten bieten zu einem möglichst regen Austausch über Themen von gemeinsamem Interesse.
Donnerstag, 22. Oktober, 19.30 Uhr, Krameramtshaus
5. Münsteraner Rotkreuz-Gespräch zum humanitären Völkerrecht
Freitag, 23. Oktober, 8.45 Uhr, Franz Hitze Haus
Schülerakademie: "Frieden jetzt!"
Thema sind die Friedensbemühungen in Nahost. Schülerinnen und Schüler befassen sich mit Fragen wie: Welche Positionen haben die israelische und die palästinensische Seite? Gibt es Möglichkeiten des aufeinander Zugehens? Was sind die Voraussetzungen für einen dauerhaften Frieden?
In diesem Jahr sind erstmalig alle münsterschen Gymnasien eingeladen worden, sich zu beteiligen. Zugleich wird die Schülerakademie erstmalig in Kooperation mit der Katholisch-Sozialen Akademie Franz Hitze Haus durchgeführt.
Die Akademie begrüßt hochrangige Gäste aus Nahost, eine Diskussionsrunde wird moderiert von Björn Blaschke (WDR-Redakteur, 2002-2008 ARD-Hörfunk-Korrespondent in Amman/Jordanien).
Freitag, 23. Oktober, 16 Uhr, Kleines Haus der Städtischen Bühnen
Podiumsdiskussion: "Konfliktregion Naher Osten"
Felsendom
Die Podiumsdiskussion wird in Kooperation mit der Deutschen Initiative für den Nahen Osten (DINO) und dem Exzellenzcluster "Religion und Politik" durchgeführt. Über die Ursachen der Konflikte im Nahen Osten und über friedliche Lösungsmöglichkeiten diskutieren Prof. Moshe Zimmermann (Historiker und Publizist, Jerusalem), Dr. Sumaya Farhat-Naser (palästinensische Friedensvermittlerin, Birzeit), Dr. Navid Kermani (Schriftsteller und Orientalist, Köln), Prof. Sari Nusseibeh (Präsident der Al-Quds Universität Jerusalem) und Björn Blaschke (Journalist, Köln). Es moderiert Manfred Erdenberger, DINO-Sprecher und ehemaliger WDR-Chefkorrespondent.
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Gäste der Podiumsdiskussion "Konfliktregion Naher Osten"
(PDF, 17.1 KB)
Kurzportraits
Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr, Rathausfestsaal
FriedensGastmahl
Mahlgemeinschaft ist und war in allen Epochen und Kulturen ein starkes Symbol für friedliche Gesinnung und Verständigungsbereitschaft. An diese Tradition will Münster anlässlich des jährlichen Gedenkens an den Westfälischen Frieden anknüpfen: Mit einem Gastmahl im Rathausfestsaal, zu dem der Oberbürgermeister die Gäste der Stadt einlädt. In diesem Jahr findet das FriedensGastmahl im Anschluss an die Podiumsdiskussion mit Vertretern der Konfliktparteien im Nahen Osten statt.
Samstag, 24. Oktober, 18 Uhr, Apostelkirche
Ökumenische Friedensvesper
mit Superintendent Dr. Dieter Beese und Stadtdechant Dr. Ferdinand Schumacher. Seit 1993 steht die jährliche Friedensvesper als Zeichen dafür, dass die christlichen Kirchen gemeinsam Gott um Frieden bitten, sich für die Gabe des Friedens öffnen und für Frieden wirken wollen. In diesem Jahr stammt das Leitwort vom Propheten Jesaja: "Das Werk der Gerechtigkeit wird der Friede sein." Es musizieren der Kammerchor St. Lamberti unterLeitung von Christian Bettels sowie Klaus Vetter an der Orgel.