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Willkommen auf der Homepage der Villa ten Hompel!
Der heutige Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster – ehemalige Fabrikantenvilla, Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus, Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland – bietet heute Raum für die Auseinandersetzung mit geschichtlichen und aktuellen Themen zwischen Erinnerungskultur und Demokratieförderung am historischen Ort.
Aktuelle Meldungen
Fotografie der trans* Frau Anni. Sie wurde in der NS-Zeit zwangssterilisiert und wegen vermeintlichen Verstoßes gegen §175 zu mehr als drei Jahren Gefängnis verurteilt (Copyright: privat).
Übersehen, vergessen, geleugnet
Übersehen, vergessen, geleugnet – die Situation von trans* und/oder gender*nonkonformen Menschen während der NS-Diktatur ist bisher wenig erforscht. Jako Wende möchte diese Lücke aufzeigen und versucht mit Hilfe historischer Akten, die Geschichten bisher unbekannter Personen sichtbarer zu machen. Der Vortrag zeigt anhand von biografischen Beispielen exemplarisch die Verfolgung auf. So konnte die Biografie einer trans* weiblichen Person, die sich vermutlich Anni nannte, anhand von Akten und auch durch direkten Kontakt mit Verwandten rekonstruiert werden. Auch trans* Kultur im Nationalsozialismus behandelt der Vortrag anhand der Biografie von Hella Knabe.
Jako Wende forscht als nicht-binäre endo trans* Person zur Verfolgung von trans*, inter* und/oder gender-nonkonformen Menschen im Nationalsozialismus. Der Vortrag findet am Montag, 3. Februar um 18 Uhr im Zeitschriftenlesesaal der Stadtbibliothek, Alter Steinweg 11 statt.
Mehr zur Sonderveranstaltung mit Jako Wende
"Großonkel Pauls Geigenbogen"
Die Familiengeschichte eines preußischen Sinto
Am Donnerstag, 30. Januar, um 19 Uhr, findet eine Lesung mit Alexandra Senfft und Romeo Franz im Saal der Villa ten Hompel statt. Romeo Franz war von 2018 bis 2024 als erster Sinto Abgeordneter im Europäischen Parlament. In “Großonkel Pauls Geigenbogen” erzählt der Musiker gemeinsam mit der Autorin Alexandra Senfft über seine deutsche Familiengeschichte. Auch online über Zoom kann teilgenommen werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Mehr Infos und Zoom-Link zur Lesung mit Alexandra Senfft und Romeo Franz
Das Publikum wird bei den Veranstaltungen des 1. Halbjahres 2025 u.a. im Saal der Villa ten Hompel spannende Veranstaltungen erleben
Neues Veranstaltungsprogramm der Villa ten Hompel
Im ersten Halbjahr des neuen Jahres 2025 warten Highlights auf das Publikum unseres Ortes: Neben dem Abschluss der öffentlichen Ringvorlesung wird die Villa ten Hompel in Kooperation mit dem Institut für Didaktik der Geschichte der Universität Münster unter dem Titel "Geschichtsorte neu denken"; widmet sich die Reihe "Mittwochsgespräche" der Kriegsendphase 1945 in der Region. Besonders wichtig in diesen Tagen ist die kritische Auseinandersetzung mit Angriffen auf die Demokatie: So diskutieren wir Anfeindungen von rechts gegen NS-Gedenkstätten am 27. Februar mit Sabine Reimann. Die Geschichte eines preußischen Sinto arbeiten wir mit Romeo Franz und Alexandra Senfft am 30. Januar auf. Und nicht zuletzt führen wir an jedem letzten Monatssonntag immer zu einem bestimmten Schwerpunkt (z.B. Familiengeschichte, Queeres Leben, Antiziganismus) durch unsere Dauerausstellung. Freuen Sie sich auf vielfältige Veranstaltungen 2025! Das Veranstaltungsprogramm des 1. Halbjahres 2025 zum Download (PDF, 1.73 MB)
Eisenbahnerleuchte
Ein Blick in die Sammlung...
Zum Mond und wieder zurück, und das gleich zwei Mal. So viel Strecke legten Züge der Deutschen Reichsbahn (DRB) in den 1920er-Jahren tagtäglich zurück. Die DRB wuchs nach ihrer offiziellen Gründung am 1. April 1920 fast exponentiell: Sie entwickelte sich zum größten Unternehmen der Welt mit über einer Million Beschäftigten, fast dreimal so viele wie die Deutsche Bahn heutzutage, und wies das weltweit größte Schienennetz auf.
Das Fundstück des Monats Januar stellt einen Überrest dieses, auch aus heutiger Sicht, imposanten Imperiums dar. Die Leuchte wurde, wie sich mehreren Gravuren am Fuß entnehmen lässt, 1944 gefertigt. Vermutlich handelt es sich um eine Zugschlussleuchte, sie könnte aber auch zum Signalgeben von Rangierern verwendet worden sein. Einzelne Elemente wie der Griff sind nachträglich erneuert worden, andere Elemente, wie Schrauben im Innenraum der Lampe weisen hingegen deutliche Gebrauchsspuren auf.
Mehr zum Fundstück des Monats