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Willkommen auf der Homepage der Villa ten Hompel!
Der heutige Geschichtsort Villa ten Hompel in Münster – ehemalige Fabrikantenvilla, Sitz der Ordnungspolizei im Nationalsozialismus, Ort der Entnazifizierung und Dezernat für Wiedergutmachung im Nachkriegsdeutschland – bietet heute Raum für die Auseinandersetzung mit geschichtlichen und aktuellen Themen zwischen Erinnerungskultur und Demokratieförderung am historischen Ort.
Aktuelle Meldungen

Ministerpräsident Mario Voigt begrüßte Stefan Querl, Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel.
80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald: Villa ten Hompel beim Gedenkakt
Am 11. April jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald „von innen und außen“, wie es Altbundespräsident Christian Wulff in seiner Rede im Weimar Congress ausdrückte. Bei dem Gedenkakt am Sonntag, 6. April, in Thüringen war auch der Geschichtsort Villa ten Hompel vertreten. Gedenkstätten-Exkursionen führen jährlich von Münster auf den Ettersberg in Weimar. Ein Bericht vom Gedenkakt vergangenen Sonntag in Weimar

Dessertgeschirr der Familie Haas, Copyright: Villa ten Hompel
Ein Blick in die Sammlung: Das Dessertgeschirr der Familie Haas
Zum internationalen Tag der Provenienzforschung blicken wir auf eine Leihgabe in unserer Sammlung, die nicht wegen ihrer wertvollen Materialität oder herausragenden Fertigung an Einzigartigkeit gewinnt, sondern wegen ihrer Provenienz – ihrer Herkunftsgeschichte.
Das Obst- und Konfektporzellan gehörte dem jüdischen Fabrikanten Ernst Haas (1897–1968) aus Borken. Haas flüchtete 1939 in die Niederlande, wo er 1940 verhaftet und ins Lager Westerbork deportiert wurde. Seine Ehefrau Ruth (geb. Marck) und die drei Söhne, die zunächst in Borken zurückgeblieben waren, wurden 1942 in das KZ Majdanek deportiert und dort ermordet. Der Besitz der Familie wurde öffentlich versteigert und verschenkt. Die Eltern von Ilse Ernst suchten sich das Geschirr bei der NS-Ortsgruppenstelle Borken aus, nachdem sie ihren Hausrat durch Bombenzerstörung verloren hatten. Nach seiner Befreiung ging Erich Haas mit einer Liste seiner Besitztümer in Borken von Haus zu Haus, um sein Eigentum wiederzubekommen. Er überließ der Mutter von Ilse Ernst das Geschirr, als sie ihm wahrheitsgemäß die erhaltenen Gegenstände zeigte. Haas setzte sich in der Nachkriegszeit für die Entschädigung der jüdischen Gemeinde und die Wiederherstellung der zerstörten jüdischen Friedhöfe ein. Vor dem Landgericht Münster sagte er im Prozess gegen die Borkener Täter der Novemberpogrome als Zeuge aus. Jahrzehnte später wandte sich Ilse Ernst wegen des Geschirrs an die „Stiftung Zurückgeben“, die 2005 den Kontakt zur Villa ten Hompel herstellte. Die Stiftung wurde 1994 mit dem Ziel, jüdische Frauen in Kunst und Wissenschaft zu fördern, gegründet – im Wissen um die Zerstörung von Arbeitsmöglichkeiten und Enteignung von Jüdinnen*Juden während der NS-Zeit. Sie appelliert bis heute an die nachgeborenen Generationen, Verantwortung zu übernehmen und anzuerkennen, dass ein Großteil der Deutschen direkt und indirekt von der Enteignung europäischer Jüdinnen*Juden profitierten. Ein Beispiel aus Münster: 1942 kam ein Schiff mit 156 Zimmereinrichtungen deportierter jüdischer Familien am hiesigen Hafen an, die an „bombengeschädigte“ Münsteraner Familien verteilt wurden.
Mehr zum Fundstück des Monats

Stellenangebot: Wiss.-päd. Mitarbeit im Geschichtsort Villa ten Hompel
Kolleg*in (m/w/d) gesucht: Stellenausschreibung
Das Team des Geschichtsorts Villa ten Hompel sucht für eine NRW-Projektkoordination und Weiterentwicklung der historisch-politischen Forschungs- und Bildungsarbeit der Villa ten Hompel zum nächstmöglichen Zeitpunkt, befristet bis zum 31. Dezember 2025 und mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 19,5 Stunden eine*n Pädagogisch-wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in (m/w/d), Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD-VKA). Bewerbungsschluss ist unter dem folgenden Link am 21. April 2025.
Zur Stellenausschreibung und dem Online-Bewerbungsmanager der Stadt Münster

Eines von acht Filmforen: „Unter Bauern“ (© Pandora Film Produktion)
Reihe „Drehbuch Geschichte“ zwischen 18.3. und 13.5.
Acht Filmforen zu „Filmwelt Westfalen – Geschichten einer Region“
Bodenständig, ehrlich, beharrlich – oder doch provinziell und ungehobelt? Die Klischees über Westfalen sind vielfältig und trotzen wie ihre Träger stur dem Wandel der Zeiten. Seine Facetten präsentiert das Filmland Westfalen seit über 100 Jahren in historischen Dramen, pointierten Komödien und spitzen Gesellschaftskritiken. Welche Geschichten prägen Westfalen? Welche Stereotype werden hier aufgegriffen? Wie wandelt sich die Selbstwahrnehmung? Gibt es überhaupt „die Westfalen“? Die diesjährige Ausgabe der Filmreihe „Drehbuch Geschichte“ bringt Hochglanzproduktionen, Kult-Klassiker sowie historische Schätze der Region zurück ins Kino. An acht Themenabenden mit Einführungen und Filmgesprächen bietet die Reihe eine Rundreise durch die westfälische Film- und Kulturlandschaft, betrachtet Stereotype und Klischees und zeigt die Weite der westfälischen Filmwelt.
In Kooperation mit: Die Linse e.V., LWL-Medienzentrum für Westfalen, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, LWL-Literaturkommission für Westfalen, Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe startet die achtteilige Filmreihe dieses Jahr am Dienstag, 18. März um 18 Uhr in der Rüstkammer des Historischen Rathauses mit „Die Friedensreiter“ (DE 1919) und endet am 13. Mai um 20 Uhr im Cinema mit Marija (DE, 2016).
Flyer mit allen Kinoforen der Reihe „Drehbuch Geschichte“ im Überblick
(PDF, 1.11 MB)