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Veranstaltungen
Trawniki-Männer als Gehilfen der Aktion Reinhard
Mittwoch, 15. November, 19.00 Uhr
Ort: Online über Zoom (kostenlos und ohne Anmeldung)
Eine der außergewöhnlichsten Truppen nicht-deutscher Nationalität in Deutschen Diensten waren die sogenannten Trawniki-Männer. Sie setzten sich neben sowjetischen Kriegsgefangenen auch aus einigen ukrainischen Zivilisten und Freiwilligen sowie zwangsverpflichteten Einheimischen des Generalgouvernements zusammen.
Als Arbeitssklaven der Deutschen entwickelten sich die Trawniki-Männer zu einem wesentlichen Faktor bei der Umsetzung der „Aktion Reinhard“, in deren Verlauf sie maßgeblich an der Ermordung von 1,75 Millionen Jüdinnen*Juden in den Vernichtungslagern Belzec, Sobibor und Treblinka beteiligt waren. Nachdem frühere Pläne zur „Lösung der Judenfrage“ wirtschaftlichen und rassenideologischen Überlegungen, die die Plünderung des Vermögens der Verfolgten und die totale Ausbeutung ihrer Arbeitskraft einschlossen, gewichen waren und der Krieg gegen die Sowjetunion neue Möglichkeiten für die Durchsetzung dieser Ziele eröffnet hatte, erreichte die Radikalisierung ihren Höhepunkt. Angelika Censebrunn-Benz wirft einen Blick auf die Gehilfen der Mordaktionen.
Dr. Angelika Censebrunn-Benz studierte Neuere deutsche Geschichte und Philologie an der TU Berlin und forscht und publiziert zur Geschichte des Nationalsozialismus. Zwischen 2011 und 2017 war sie Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag, Initiatorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in verschiedenen Projekten zu ehemaligen Heimkindern der DDR. Daneben ist sie Coach und Trainerin in freier Praxis.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit: Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalarbeitsgruppe Münsterland e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe.