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Veranstaltungen
Übersehen, Vergessen, Geleugnet
Fotografie der trans* Frau Anni. Sie wurde in der NS-Zeit zwangssterilisiert und wegen vermeintlichen Verstoßes gegen §175 zu mehr als drei Jahren Gefängnis verurteilt (Quelle: privat, Jako Wende).
Die Verfolgung von trans* und/oder gender-nonkonformen Personen im Nationalsozialismus
Mittwoch, 25. September, 19.00 Uhr
Vortrag von Jako Wende
Moderation: Naomi Roth (Münster)
Ort: Zeitschriftenlesesaal der Stadtbibliothek Münster, Alter Steinweg 11
Die Situation von trans* und gender-nonkonformen Menschen während der NS-Diktatur ist bisher wenig erforscht. Jako Wende möchte diese Lücke aufzeigen und versucht mit Hilfe historischer Akten, die Geschichten bisher unbekannter Personen sichtbarer zu machen. Der Vortrag zeigt anhand von drei Beispielen exemplarisch die Verfolgung auf. So konnte die Biografie einer trans* weiblichen Person, die sich vermutlich Anni nannte, anhand von Akten und auch durch direkten Kontakt mit Verwandten rekonstruiert werden. Sie wurde im Universitätskrankenhaus Eppendorf zwangssterilisiert und später nach §175 verurteilt und in das KZ Sachsenhausen interniert. Im zweiten Teil geht konkret um die Situation im Konzentrationslager und im letzten Teil des Vortrags beschäftigt sich Jako anhand der Biografie von Hella Knabe mit trans* Kultur im Nationalsozialismus. Hier werden Texte von trans* und/oder gender-nonkonformen Personen vorgestellt.
„Ich will nämst nur beweisen, daß wir Transvestiten doch keine so verwerflichen Menschen sind, wie es die meisten sogenannten –‚normalen‘– Menschen annehmen, sondern daß auch wir Lebensrecht besitzen, schaffen können und nützliche Mitglieder der menschlichen Gesellschaft sind.“ – Emi Wolters
Jako Wende forscht als nicht-binäre endo trans* Person zur Verfolgung von trans*, inter* und/oder gender-nonkonformen Menschen im Nationalsozialismus.
Eine Veranstaltung des Amtes für Gleichstellung der Stadt Münster in Kooperation mit der Stadtbücherei Münster, dem Stadtarchiv Münster, dem Geschichtsort Villa ten Hompel, der Fachstelle für Sexualität und Gesundheit / Aidshilfe Münster e.V., KCM Schwulenzentrum e.V., Livas e.V. und Pro Familia