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Erzähl mal: Spurensuche zur NS-Familiengeschichte
Wahr, falsch, imaginiert?
Eintägiger Workshop zu NS-Familiengeschichten
Mittwoch, 5. Juni 2024, 10 – 16 Uhr
In Familien werden viele Erzählungen weitergegeben, so auch zur NS-Zeit – Geschichten vom Mitmachen, Wegsehen, Helfen oder auch vom Widerstand. Doch wie schon die Studie "Opa war kein Nazi" zeigte, können sie sich bewusst und unbewusst verändern: Einiges wird vergessen, anderes kommt hinzu, selbst Versatzstücke aus gesellschaftlichen und medialen Erzählungen können unbewusst ergänzt werden. Falsche oder imaginierte Geschichten eröffnen dabei einen Blick auf das Verhältnis der Gesellschaften im deutschsprachigen Raum zur NS-Vergangenheit.
Im eintägigen Workshop werden solche Narrative gemeinsam erkundet: Was wird erinnert, was wird lieber vergessen? Wo liegen Grenzen einer faktenbasierten Erzählung, wo beginnt die Fiktion? Welche Funktionen haben solche Erzählungen in Familie, Gesellschaft und Erinnerungskultur?
Dr. Johannes Spohr ist Historiker und lebt in Berlin. Er betreibt dort den Recherchedienst present past zum Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft (present-past.net). Zuletzt erschien von ihm und Clemens Böckmann Phantastische Gesellschaft. Gespräche über falsche und imaginierte Familiengeschichten zur NS-Verfolgung.
Karolin Baumann und Annina Hofferberth sind Mitarbeitende des Geschichtsortes Villa ten Hompel. Dort leiten sie seit 2022 das Projekt "Erzähl mal" zur Biografiearbeit.
Eine Anmeldung ist ab dem 1. März per Mail an tenhomp@stadt-muenster.de möglich.