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Veranstaltungen
Historisch-politische Bildungsarbeit kritisch befragt
Leonie Fleischhauer (Berlin) / Greta Lüking (Münster)
Moderation: Peter Römer (Münster)
Donnerstag, 31. Oktober, 19 Uhr
Ort: Saal der Villa ten Hompel und online über Zoom
Berufsbezogene Überzeugungen von pädagogischen Gedenkstättenmitarbeiter*innen. Eine explorative Studie
In der ersten Gedenkstättenkonzeption des Bundes (1999) wurde u. a. ihre Funktion als Lernorte festgeschrieben. Seitdem kann eine stetig wachsende Inanspruchnahme der Orte für historisch-pädagogische Bildungsarbeit verzeichnet werden. Im gedenkstättenpädagogischen Diskurs wird zugleich anhaltend diskutiert, welche Ziele diese Bildungsarbeit verfolgen soll. Hinzu kommt, dass es sich bei der Gedenkstättenpädagogik um ein nicht vollständig professionalisiertes Berufsfeld handelt. In ihrer Masterarbeit erhob Fleischhauer anhand qualitativer Interviews, welches Verständnis ihres eigenen Auftrags und welche Motivationen für ihre Arbeit gedenkstättenpädagogische Mitarbeiter*innen haben, sowie, ob sie bestimmte Werte als berufsrelevant einschätzen.
Leonie Fleischhauer schloss im Sommer 2024 ihren Master of Education in den Fächern Geschichte und Anglistik/Amerikanistik ab. Von 2021 bis Sommer 2024 arbeitete sie als Teamerin in der Villa ten Hompel schwerpunktmäßig mit Polizei- und Justizgruppen.
Aus der (Polizei-)Geschichte lernen? Zum rassismuskritischen Potenzial von historisch- politischer Bildungsarbeit mit Polizist*innen in der Villa ten Hompel
Immer wieder deckten Journalist*innen in den vergangenen Jahren rassistische Chatgruppen in der Polizei auf. Trotzdem wird Rassismus innerhalb der Polizei weiterhin selten direkt benannt, strukturelle Veränderungen sowie unabhängige Studien werden weitgehend abgelehnt. Was sich jedoch nach solchen Offenlegungen beobachten lässt, ist eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Seminaren zu historisch-politischer Bildung für Polizist*innen in NS-Gedenkstätten. Was aber kann die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus bei Polizist*innen bewirken, wenn heute ‚Rassismus-Probleme‘ in der Polizei bestehen? Dieser Frage geht Greta Lüking in ihrer Masterarbeit nach und untersucht das rassismuskritische Lernpotenzial von historisch-politischer Bildungsarbeit mit Polizist*innen. In ihrem Vortrag gibt sie Einblicke in die Ergebnisse ihrer qualitativen Studie und erklärt, warum und inwiefern Irritationen als didaktisches Mittel dabei eine besondere Rolle spielen.
Greta Lüking studierte Geschichte und Germanistik in Münster und Internationale Migration und interkultuelle Beziehungen in Osnabrück. Währenddessen arbeitete sie als Teamerin in der Villa ten Hompel und ist aktuell als Referentin für internationale Freiwilligendienste des Bistums Münster tätig.
In Kooperation mit: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V.