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Veranstaltungen
Die Nazis nannten sie „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“
Zur Geschichte der verleugneten Verfolgten vor und nach 1945
Donnerstag, 12. Dezember, 19 Uhr
Frank Nonnenmacher (Frankfurt am Main)
Ort: Saal der Villa ten Hompel
Mit der Resolution des Deutschen Bundestages vom 20. Februar 2020 werden nach Jahrzehnten diejenigen Menschen, die als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ stigmatisiert wurden, als Opfergruppe des Nationalsozialismus anerkannt. Denn auch über 1945 hinaus wurden diese verleugneten Verfolgten gesellschaftlich verdrängt. Ausgehend von Erfahrungen in der eigenen Familie stellte Frank Nonnenmacher das Schicksal der Verleugneten und Vergessenen ins Zentrum seiner Arbeit und gründete den Verein VEVON – Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus. Mit seinem Buch will er nicht nur eine gravierende Lücke in der deutschen Erinnerungskultur schließen, sondern auch einen Impuls für die immer noch bruchstückhafte Forschung geben. Hier setzt auch die Arbeit von lokalen Archiven oder Initiativen an, beispielsweise mit der Erstellung von Biogrammen.
Frank Nonnenmacher war bis 2008 Professor der Didaktik der Sozialwissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Frühjahr 2023 gründete er den Verein VEVON, der die Geschichten der verleugneten Verfolgten sammelt. Ausgehend von seiner 2018 gestarteten Petition verfügte der Bundestag am 20. Februar 2020 die Anerkennung der verleugneten Verfolgten als Opfer des Nationalsozialismus.
Der Vortrag gehört zum Rahmenprogramm der Wanderausstellung des Vereins Spuren Finden – Vergessenen begegnen – NS-Opfer aus dem Münsterland.