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Workshop für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren
Jüdisches Leben erinnern - Den Tätern der Polizei auf der Spur
80. Jahrestag des Massakers von Bialystok am 27. Juni 1941
Der Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion im Sommer 1941 – der sog. Barbarossa-Feldzug – jährt sich 2021 zum 80. Mal. Mit der Ausweitung des Vernichtungskrieges über Polen hinaus nach Osteuropa radikalisierten Wehrmacht, Polizei und SS auch die Umsetzung der sog. Endlösung der Judenfrage in Europa. Der Zeitraum Sommer und Herbst 1941 markiert den Übergang vom Massenmord zum Völkermord an den europäischen Juden mit etwa 6 Millionen Opfern, der heute als Holocaust oder Shoa erinnert wird.
Der Massenmord von Bialystok am 27. Juni 1941, begangen durch die deutsche Polizei, steht genau auf dieser Schwelle zum Genozid. Zugleich ist dieses Kriegsverbrechen in der breiten Öffentlichkeit weitgehend in Vergessenheit geraten.
Beim Massaker in der ostpolnischen Stadt Bialystok am 27. Juni 1941 – zum Zeitpunkt des Überfalls unter sowjetischer Kontrolle - kamen mindestens 2.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder ums Leben. 800 von ihnen wurden in der Großen Synagoge auf grausamste Weise ermordet.
Die Mappe bietet ein Konzept zur pädagogischen Vermittlung von Täterschaft. Dabei wurde ein multiperspektivischer Zugang gewählt. Der Fokus richtet sich auf die Handlungen und Entscheidungen verschiedener Akteure, die an diesem Tag in Bialystok anwesend waren. Ein weiterer Teil der Mappe beschäftigt sich mit der Nachkriegszeit. Hier geht es vorrangig um den Prozess gegen Angehörige des Polizeibataillons in den Jahren 1967/68. Die Lernenden sollen sich auch mit der Frage auseinandersetzen, wie die jeweiligen Personen mit ihrer Vergangenheit umgegangen sind und wie sie sich in den Nachkriegsjahrzehnten dazu verhalten haben.
In dieser Yad Vashem Lecture der Villa ten Hompel für Lehrer/-innen und Multiplikatoren/Multiplikatorinnen in Gedenkstätten und anderen Bildungseinrichtungen soll die didaktische Mappe „Entscheiden und Handeln. Bialystok –27. Juni 1941: Das Massaker und seine Auswirkungen nach 1945“ vorgestellt und ihr Einsatz im Unterricht, in Seminaren oder Workshops diskutiert und erprobt werden. Die didaktische Mappe ist Projekt der Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit Yad Vashem und in Zusammenarbeit mit der Villa ten Hompel und der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal.
Termine:
- 5. Mai 2021
- 2. Juni 2021
- 25. August 2021
Jeweils 10 bis 16 Uhr
Aufgrund der Pandemielage finden die Termine als ZOOM-Webinare statt.
- Optionale Bildungsreise nach Warschau und Bialystok: 3. bis 8. Oktober 2021
Die drei Veranstaltungen sind identisch aufgebaut. Die Teilnehmendenanzahl pro Seminar ist auf 15 Personen limitiert. Die Teilnehmenden erhalten das dazugehörige Material aus Yad Vashem kostenfrei und qualifizieren sich mit der Teilnahme für eine Bewerbung für eine Bildungsfahrt nach Warschau und Bialystok vom 3.-8.10.2021 (sofern die Pandemielage dies zulässt). Eine Bewerbung für die Fahrt ist bis zum 15. Juni möglich. Die Teilnehmenden werden rechtzeitig per E-Mail über die Bewerbungsmodalitäten informiert.
Je nach Pandemielage finden die Veranstaltungen in Präsenz in Münster oder als Webinar über Zoom statt. Sobald die Seminarform absehbar ist, erhalten die Teilnehmenden eine diesbezügliche Information. Der Zugangslink wird ggfs. wenige Tage vor der Veranstaltung verschickt.
Die Teilnahme an einer der Yad Vashem Lectues ist kostenfrei. Bei der evtl. Teilnahme an der Bildungsfahrt nach Polen wird ein geringfügiger Kostenanteil erhoben.
Wir freuen uns auf ihre Anmeldung:
tenhomp@stadt-muenster (Teilnahme nach Rückbestätigung), Tel. 02 51/4 92-71 01
Rückfragen gerne an Thomas Köhler: koehlert@stadt-muenster.de
Lectures und Bildungsfahrt werden ermöglicht durch die Landeszentrale für politische Bildung NRW und mit freundlicher Unterstützung unseres israelischen Kooperationspartners Yad Vashem, The World Holocaust Remembrance Center.