zurückgewischt

Luftaufnahme der Altstadt mit St. Lamberti im Zentrum 1939
 
Luftaufnahme der Altstadt 2024
 

Habichtsbrunnen am Grünen Grund

Die Siedlung Habichtshöhe, gebaut in den 1920er Jahren nach englischem Vorbild als Gartenstadt am Rand Münsters, überzeugte damals wie heute mit großzügigen Grünflächen, Parkanlagen und Spielplätzen. Dass der Grüne Grund für Familien und insbesondere Kinder seit bald 100 Jahren lebenswert ist, zeigt dieses Bild von spielenden Kindern aus den späten 1920er Jahren. Der Brunnen mit dem namensgebenden Raubvogel auf der Säule gilt als Wahrzeichen des Viertels, gestaltet wurde er von dem berühmten Bildhauer Albert Mazotti (sr.). Mitte der 1970er Jahre wurde der Brunnen abgerissen, die Säule mit Habicht steht bis heute.

Die zentrumsnahe Wohnsiedlung ist bis 1931 fertiggestellt worden und bis heute weitgehend unverändert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die teilweise stark zerstörten Häuser in der ursprünglichen Form wiederhergestellt. Damals für Angestellte, kleine Beamte und vor allem für kinderreiche Familien geplant, werden viele Häuser in der Siedlung heute über eine mittlerweile privatisierte große Wohnungsgesellschaft vermarktet. Heute steht das Quartier als Mustersiedlung der 1920er Jahre mit überörtlicher Bedeutung unter Denkmalschutz.

Stadthaus 1

In Zeiten des Wirtschaftswachstums, des Wiederaufbaus und der Modernisierung erhielt die Stadtverwaltung ein neues Gebäude: Das Stadthaus 1 brachte alle städtischen Dienststellen wieder unter einem Dach zusammen. Das Gebäudeensemble der Architekten Dierksmeier und Kessner wurde zunächst harsch kritisiert, heute steht es für den typischen Baustil der 1950er Jahre. Ein ehemaliger Luftschutzbunker im Keller des Stadthauses spricht für die Umstände des Kalten Kriegs während der Planungsphase. Das Café 1648 unter dem Dach des Gebäudes zeugt von der umfassenden Modernisierung des Baus in den letzten 10 Jahren.

Manche erinnern sich vielleicht noch an die Zeiten, in denen die Stubengasse ein Parkplatz war und von Autos befahren wurde. Bis Ende der 1990er Jahre war die Fläche noch unbebaut. Vor Baubeginn entdeckten Archäologinnen und Archäologen Spuren des mittelalterlichen Münsters, unter anderem einen Brunnen und Häuser. Nach Bürgerbeteiligungen und einem städtebaulichen Wettbewerb wurde das Areal neubebaut. Die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung zeichnete die Neubauten 2010 mit dem Deutschen Städtebaupreis aus.

Mensa am Aasee

Fahrräder und Essen in der Mensa am Aasee gehören fest zum Studium in Münster dazu - und das seit über 90 Jahren. Denn 1932 öffnete das Studierendenwerk die erste Mensa. Sie hatte ihren Platz bereits damals am Aasee. Wenige Jahre später errichtete die NSDAP 1935 den Dienstsitz für den Gauleiter nebenan – in diesem Gebäude ist heute unter anderem ein Hotel untergebracht. Als Studentenheim des Studierendenwerks trug das Haus zwischen 1957 und 2000 den Namen "Adolf-Kratzer-Haus". Kratzer setzte sich in der Nachkriegszeit als Physik-Professor und Prorektor engagiert für die Studierendenförderung ein. Auch in dieser Zeit wurde das Haus als Mensa genutzt. Es erfuhr u. a. Mitte der 1950er Jahre und rund um die Jahrtausendwende umfassende Modernisierungen.

Dieses Foto aus der ersten Hälfte der 1970er Jahre zeigt auch: Damals wie heute lassen sich rund um die münsterschen Hochschulorte die Modetrends der Zeit beobachten – in diesem Fall etwa das meistgebaute Auto der 1970er Jahre - der VW-Käfer - und die Schlaghose der Radfahrerin. Heute sind die Autos den Fahrrädern weitestgehend gewichen: Seit Juni 2020 ist die hier abgebildete Bismarckallee eine Fahrradstraße.

Kooperation

Diese Serie ist entstanden in enger Zusammenarbeit zwischen dem Stadtarchiv und dem Amt für Kommunikation.