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Stadtgeschichte online
Möchten Sie sich informieren zu herausragenden Ereignissen, wichtigen Einrichtungen oder Personen aus der Stadtgeschichte Münsters? Wollen Sie einmal Münster in der Mitte des 17. Jahrhunderts oder in anderen Zeiten kennenlernen? Möchten Sie sehen, wie in der Stadt mit heute noch aktuellen Problemen umgegangen wurde?
Antworten geben mehrere Präsentationen des Stadtarchivs.
Straßennamen in der Diskussion
Mehr als 2.000 Straßen gibt es in Münster. Einige davon sind nach historischen Personen oder Ereignissen benannt. Manche dieser Ehrungen sind heute nicht mehr zeitgemäß. Immer wieder diskutiert die Stadtgesellschaft über Straßenumbenennungen. Die Ostmarkstraße oder die Langemarckstraße sind aktuelle Beispiele dafür, ein prominentes Beispiel aus der Vergangenheit ist der 2012 in Schlossplatz umbenannte Hindenburgplatz. Das Stadtarchiv, das Vermessungs- und Katasteramt und das Amt für Kommunikation bieten in einem Online-Portal ausführliche Informationen zu Hintergründen, Umgang und Folgen möglicher Umbenennungen. In einer Datenbank werden die Namen aller Straßen und Plätze in Münster erläutert.
Münsters "Vergessene Verfolgte" des Nationalsozialismus
Über die Schicksale von Münsteranerinnen und Münsteranern, die in der Zeit des Nationalsozialismus wegen ihrer sexuellen Orientierung oder aus sozialrassistischen Gründen diskriminiert, verfolgt und ermordet wurden, ist bislang nur sehr wenig bekannt. Nach 1945 fanden die betroffenen Menschen kaum Beachtung, ihre Stigmatisierung und Ausgrenzung dauerten an – zum Teil bis heute. Ein Forschungs- und Gedenkprojekt der Stadt Münster hat sich nun den Geschichten dieser Menschen gewidmet.
Mit einer neuen Website lädt das Stadtarchiv dazu ein, sich anhand elf ausgewählter Lebenswege mit den "vergessenen Verfolgten" aus Münster auseinanderzusetzen.
www.stadt-muenster.de/vergessene-verfolgte
Koloniale Räume
Auch in der ehemaligen westfälischen Provinzialhauptstadt Münster haben sich seit dem 19. Jahrhundert koloniale Spuren tief ins Stadtbild eingeschrieben. Münsteranerinnen und Münsteraner konsumierten Produkte aus Kolonien, schwelgten bei Völkerschauen oder Kolonialausstellungen in exotischen Träumen. Seit 1919 wurde in Münster wie anderswo offen eine Rückkehr zu Kolonialbesitz gefordert, nachdem das Deutsch Reich alle Kolonien verloren hatte. Erst in jüngerer Zeit setzte eine tiefergehende kritische Auseinandersetzung mit dem deutschen Beitrag zum globalen kolonialen Unrecht ein. Die Präsentation "Koloniale Räume" samt interaktiver Karte lädt dazu ein, vergessene und verschwiegene Spuren des Kolonialismus in Münster zu entdecken.
Koloniale Räume in Münster
Die Briten in Münster
Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Münster am 2. April 1945 kamen erste britische Soldaten in die Stadt. Sie übernahmen als Besatzungsmacht die Stadtherrschaft. Am 4. Juli 2013 verabschiedete Münster mit einer Parade auf dem Prinzipalmarkt die letzten in der Stadt stationierten britischen Truppen. Ein fast sieben Jahrzehnte währendes Kapitel Stadtgeschichte ging zu Ende. Die Präsentation zur britischen Präsenz in Münster bietet einen Überblick über einen wichtigen Abschnitt der Stadtgeschichte. Im Mittelpunkt stehen die britischen Einflüsse und die lokalen deutsch-britischen Beziehungen.
Erinnern im öffentlichen Raum
Die Präsentation des Stadtarchivs "Erinnern im öffentlichen Raum" vermittelt einen Überblick über die Denkmallandschaft Münsters. Sie bietet Basisinformationen zu sämtlichen Kriegerdenkmälern, Ehrenmalen, Mahnmalen und Kriegsgräberstätten, die in Münsters öffentlichem Raum im Kontext von Krieg und Gewalt entstanden sind. Ihre öffentliche Wahrnehmung ist durchaus unterschiedlich. (Krieger-)Denkmäler und Ehrenmale werden vergessen, verändert, ergänzt oder als anstößig bewertet. Die Präsentation möchte als Grundlage für einen Dialog über Münsters Denkmäler dienen.
Münster im Ersten Weltkrieg
Ab 1. August 2014 - 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs präsentiert das Stadtarchiv die Kriegschronik der Stadt Münster 1914-1918 online. Ausdrucksstarke Tagebuchnotizen und Bilder des Kriegschronisten Eduard Schulte sowie Plakate und andere Zeitzeugisse führen durch die bitteren, verlust- und entbehrungsreichen Kriegsjahre bis zur Kapitulation 1918.
Brennendes Rathaus im Oktober 1944
Münster im Zweiten Weltkrieg
Im Jahr des Gedenkens an "60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges" entstand die Präsentation "Kriegschronik – Münster im Zweiten Weltkrieg", die die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung Münsters anschaulich dokumentiert. Das Material kam aus einer Chronik, die im Stadtarchiv Münster aufbewahrt wird. Über 500 Fotos und Notizen aus der Kriegschronik veranschaulichen, wie der Alltag der Menschen in Münster in den Jahren 1939 bis 1945 immer stärker durch den Krieg bestimmt wurde...
Zwangsarbeit in Münster 1939 bis 1945
Nach dem deutschen Einmarsch in Polen im Herbst 1939 brachten Dienststellen der Wehrmacht polnische Kriegsgefangene in das Deutsche Reich, die zu Arbeitseinsätzen herangezogen wurden. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion kam es massenhaft zur zwangsweisen Verschleppung von zivilen Personen, die auch zur Arbeit gezwungen wurden. Tausende von Männern, Frauen und Kindern verrichteten auch in Münster und Umgebung harte Zwangsarbeit...
Das Armenhaus Elisabeth zur Aa an der Bergstraße nach 1900
Armut, Not und gute Werke
Soziale Stiftungen in Münster
In Münster leben Arme und Reiche. So ist es heute, und so war es früher. Warum waren Menschen in Münster in früheren Jahrhunderten arm? Wie wurden sie unterstützt?
Wie sah ihr Alltag in den Armeneinrichtungen aus?
Die Wohlhabenden halfen seit jeher durch Almosen, die sie den zahlreichen Bettlerinnen und Bettlern in die Hand gaben. Und sie halfen auch durch soziale Stiftungen. Erst im Verlauf der Jahrhunderte wurden in Münster politische Maßnahmen zur Linderung und Behebung der Armut ergriffen...
Vogelschauansicht Münsters, 1636 (Ausschnitt, kolorierter Nachdruck)
Kongressstadt Münster 1643 bis 1649
Die Metropolis Westphaliae als Gastgeberin
Als sich nach 25 Jahren Krieg im Reich die europäischen Großmächte daran machten, Frieden zu schließen, wählten sie für die Verhandlungen die Städte Münster und Osnabrück aus. Die Westfalenmetropole bot sich an, weil Münster im Dreißigjährigen Krieg kaum Schaden genommen hatte. Die Stadt wurde offiziell gefragt, ob sie die Ausrichtung des Kongresses übernehmen wolle. Rat und Bürgerschaft Münsters reagierten positiv. Damit bestimmte der Kongress für die nächsten fünf Jahre das Leben in der Stadt erheblich.
Hund auf dem Gemälde von Cornelis Springer 1868
Als Münster auf den Hund kam: Einführung der Hundesteuer 1819
Im Rahmen einer Seminarveranstaltung von Prof. Dr. André Krischer arbeiteten Studierende der Universität Münster über einen längeren Zeitraum mit Aktenmaterial aus den Beständen des Stadtarchivs. Dabei ging es unter anderem um die Einführung einer Hundesteuer 1819. Ihr Ergebnis hat die Forschungsgruppe multimedial aufbereitet.
Der Komponist Julius Otto Grimm (1827–1903)
Ein Brahms-Freund in Münster
Die Online-Ausstellung ist Teil eines größeren Forschungs- und Lehrprojektes am Institut für Musikwissenschaft der Universität Münster unter Leitung von Peter Schmitz und Anna Maria Plischka. Grundlage ist der Grimm-Nachlass im Stadtarchiv, den die beiden mit Lehrveranstaltungen, Workshops und Konzerten erforschten. Neben der Internetpräsentation erscheinen Editionen unveröffentlichter Kompositionen und ein Sammelband zum Leben und Wirken Grimms. Die digitale Ausstellung veranschaulicht anhand von Briefen, Fotografien oder Musikhandschriften das wechselvolle Leben des Komponisten und Dirigenten.