Sparkassen Münsterland Giro auf der Friedensstrecke
Der Sparkassen Münsterland Giro begibt sich in diesem Jahr auf die Spuren des Westfälischen Friedens. Im 375. Jubiläumsjahr verbindet das Radrennen die beiden Friedensstädte Osnabrück und Münster. Wenn sich am 3. Oktober die weltbesten Radsportprofis treffen, beginnt ihr Herbstklassiker vor dem Historischen Rathaus der niedersächsischen Stadt. Auf dem Weg nach Münster wartet der wahrscheinlich schwerste Kurs der bisherigen Giro-Geschichte.
Viele Streckenteile des diesjährigen Sparkassen Münsterland Giro verlaufen entlang der Friedensroute. Mit der Fahrt von Osnabrück nach Münster erinnert das Rennen an den Westfälischen Frieden, der vor 375 Jahren den Dreißigjährigen Krieg beendete und in beiden Städten geschlossen wurde. Damit ist der Sparkassen Münsterland Giro Teil des Jubiläumsprogramms in diesem Jahr und setzt ein Zeichen für den Frieden. „Der Giro verbindet sowohl Menschen als auch Orte und in diesem besonderen Jahr eben die beiden Friedensstädte“, sagt Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe bei der Vorstellung der diesjährigen Strecke am Freitag (26. Mai) in Tecklenburg. „Die Profis starten vor dem Rathaus in Osnabrück und fahren über den Münsteraner Prinzipalmarkt bis zum Schloss. Ich freue mich, dass es in den letzten Monaten gelungen ist, diese Idee zu verwirklichen und erstmals Osnabrück in den Giro einzubinden“, so Lewe weiter.
Fast 200 Kilometer, mehr als 2000 Höhenmeter und ein Streckenprofil, das die Klassikerspezialisten anspricht. Mit dem Start vor dem Historischen Rathaus in Osnabrück betritt der Sparkassen Münsterland Giro für einen Rennauftakt erstmals niedersächsischen Boden. Dort bleibt er auch für den Großteil der ersten Rennhälfte.
Direkt nach dem Start stehen schon die ersten Anstiege an. Denn bei Georgsmarienhütte trifft die Strecke auf die Ausläufer des Teutoburger Waldes, der später vor allem den Mittelteil des Rennens prägt. In Richtung Bad Iburg geht es in Wellenbewegungen weiter bergauf, bis zu acht Prozent Steigung stimmen die Profis auf den Tag ein. Dort führt der Parcours auf die erste Schleife im Streckenverlauf. Rund 30 Kilometer zwischen Bad Iburg, Bad Laer, Glandorf und Lienen werden zweimal gefahren. Erster Höhepunkt im Rennen ist der Anstieg nach Holperdorp: drei Kilometer klettern mit etwas Serpentinenflair zum höchsten Punkt des Giro. Dieser steile Anstieg wird zum Ende der zweiten Schleife noch einmal wiederholt.
Dann machen sich die Profis auf den Weg nach Leeden zur zweiten Schleife. Der Giro ist damit wieder in NRW und vor allem der Landkreis Steinfurt prägt die weitere Strecke. Auf einer 16 Kilometer langen Runde zwischen Leeden, Lengerich und Tecklenburg werden die meisten Höhenmeter gemacht. Dreieinhalb Mal wird die Runde befahren und mit bis zu 13 Prozent Steigung geht es für fast 60 Rennkilometer nur hoch oder runter. Ganze neun Bergwertungen sind zu diesem Zeitpunkt bereits ausgefahren. Diese Achterbahnfahrt könnte für eine sportliche Vorentscheidung sorgen, denn sie ist perfekt für Angriffe der Fahrer, die es nicht auf einen Massensprint in Münster ankommen lassen wollen.
Allerdings müssen die Klassikerspezialisten einen ordentlichen Teuto-Vorsprung herausfahren, denn bis ins Ziel vor dem Schloss in Münster warten noch 60 flache Kilometer durch das Münsterland. Von Lengerich führt die Strecke nach Ladbergen und zur einzigen Sprintwertung des Tages in Gelmer. Danach wird Münster aus nördlicher Richtung angefahren. Die erste Zieldurchfahrt vor dem Schloss steht bevor, es schließt sich die bekannte Schlussrunde vorbei am Rathaus und über das Kopfsteinpflaster am Prinzipalmarkt an, die dreimal absolviert wird. Diesen Rennabschnitt wollen die Sprinter-Teams nutzen, um wieder heranzukommen und wie im Vorjahr einen Massensprint auszufahren. Olav Kooij (Jumbo-Visma) siegte 2022 vor Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) und Max Walscheid (Cofidis).
Bereits jetzt zeichnet sich wieder ein erstklassiges Starterfeld mit vielen Mannschaften aus der UCI WorldTour, der obersten Liga im internationalen Radsport, ab. Sie werden in den kommenden Wochen das schwere Streckenprofil zwischen Osnabrück und Münster bewerten, um ihre Klassikerspezialisten für den 3. Oktober zu nominieren.