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Bauprojekte
Feuerwehrgerätehaus Kinderhaus
Kristiansandstraße 120, 48159 Münster
2016 - Neubau
Das vorhandene Feuerwehrgerätehaus (FWGH) am Rande des Ortsteils von Kinderhaus -erbaut 1955- entsprach nicht mehr den heutigen technischen und funktionalen Anforderungen. Da der Stadtteil Kinderhaus sich städtebaulich Richtung Norden weiter entwickelt hat, wurde ein neues Grundstück in zentraler Lage gefunden. Von diesem neuen Standort ist der gesamte Ortsteil besser zu erreichen.
Architektur
Der Entwurf für den Neubau sieht wegen der komplizierten Grundstücksverhältnisse im Zusammenhang mit den vorhandenen Schulwegeverbindungen eine kompakte zweigeschossige Bebauung auf möglichst gering bebauter Grundstücksfläche vor. Das Gebäude mit Fahrzeughalle, einem angeschlossenen Funktionstrakt im Erdgeschoss, einer Gerätewartwohnung und den Schulungsräumen für die Freiwillige Feuerwehr im Obergeschoss, steht als lineares Gebäude parallel zur Kristiansandstraße. Die Fahrzeughalle bietet Platz für drei Löschfahrzeuge. Vor der Halle entsteht eine Aufstellmöglichkeit für die drei Fahrzeuge. Zur Straße gerichtet befinden sich der Haupteingang und das Büro des Löschzugführers. Über Innenflure werden alle im Erdgeschoss liegenden Funktionsräume, die Fahrzeughalle und der nördliche Nebeneingang mit Treppenhaus erreicht. Der Umkleide-, Dusch- und Toilettenbereich für die Männer orientiert sich zur Nordseite und hat einen direkten Zugang zur Fahrzeughalle. Für die Damen liegt der Umkleidebereich mit Dusch- und Toilettenraum auf der gegenüberliegenden Flurseite. Weitere Nebenräume wie Haustechnikraum, Lager und Putzmittelraum, sowie ein Abstellraum für die Jugendfeuerwehr sind entsprechend ihrer Funktion im Gebäude definiert. Im Obergeschoss befindet sich der Schulungsraum für Erwachsene und für die Jugend, eine Teeküche und ein Lehrmittelraum. Die Gerätewartwohnung wird über eine separate Treppe erschlossen. Die Wohnung ist funktional aufgeteilt und mit ca.105 qm Wohnfläche für eine Familie mit zwei Kindern konzipiert. Wohnraum und Essküche sind großzügig bemessen, offen gestaltet und erlauben viele Einrichtungsmöglichkeiten. Eine kleine Loggia zur Südseite rundet das Wohnen ab.
Materialien
Die Fassaden- und Fensteraufteilung folgt der strengen Geometrie der inneren Raumaufteilung und den Funktionsabläufen. Einige wenige gestalterische Elemente setzen in der Fassade auffallende Akzente. Geschlossene Fassadenteile aus Aluminium bilden an Höhenversätzen eine formale Fuge. Ein umlaufendes Betongewände am Fenster des Schulungsraumes setzt ein gestalterisches Zeichen und verdeutlicht die Wichtigkeit der dahinterliegenden Räume. Alle übrigen Fenster verweisen durch die Anordnung und Größe auf die dahinterliegende Funktion. Fluchtlinien von übereinanderliegenden Fenstern wurden übernommen. Dadurch wird die strenge Fassadenaufteilung unterstrichen. Ein rotbrauner Kohlebrandklinker sorgt für ein spannendes Fassadenbild. Die Materialwahl der Fassade unterstützt die Nachhaltigkeit des Gebäudes. Im Inneren sorgen anthrazitfarbene Bodenfliesen, weiße Wände im Kontext mit Einbaumöbeln und Türen mit Ahornfurnier für eine wohltuende Atmosphäre.