Neue Planungen für das Herz der Stadt? Warum genau?
Diese Frage stellt sich sicherlich zurecht. Ist das nötig? Und was kann denn dort noch verbessert werden?
Da sind beispielsweise die zwei ehemaligen Parkplätze, die ein stadtgestalterisches Update benötigen. Auch wird überlegt, wie diese Orte unter den Bäumen und auch andere Teile des Domplatzes zukünftig noch besser genutzt werden können. Mehr Leben, auch außerhalb der Marktzeiten, mehr nicht-kommerzielle Aufenthaltsangebote für alle Menschen - das wäre dort doch gut vorstellbar.
Ein weiterer Verbesserungsaspekt ist die Barrierefreiheit: Menschen mit Moblitätseinschränkungen haben es schwer, sich auf und rund um den Domplatz zu bewegen.
Weiterhin stellt sich die Frage, ob die bestehenden Bäume auf Dauer "klimatauglich" sind. Sie leiden sehr unter den nicht optimalen Standortbedingungen und insgesamt könnten es vielleicht noch mehr werden. Auch kann ein anderer Umgang mit Regenwasser dazu beitragen, dass es auf dem Domplatz im Sommer nicht mehr ganz so heiß wird.
Zu diesen und weiteren Herausforderungen hat die Stadt Münster in einem Planungsprozess für den Domplatz in diesem Jahr gemeinsam mit den Anliegerinnen und Anliegern im Quartier, verschiedenen Fachleuten und auch politischen Vertreterinnen und Vertretern in zahlreichen Gesprächen und Werkstatt-Treffen erste Entwurfsideen erarbeitet. Fachlich begleitet werden diese Aktivitäten vom Planungsbüro scheuvens + wachten plus (Dortmund) und vom Büro wbp Landschaftsarchitekten (Bochum). Nicht nur der Domplatz selbst, sondern auch die Randbereiche mit den umgebenden Straßenflächen und die Pferdegasse werden mitbetrachtet.
Hier können Sie die derzeitigen Planungsidee ansehen. (pdf, 59,33 MB)
Domplatz-Dialog: im Gespräch mit allen Interessierten
Nach einer intensiven Arbeitsphase mit Beteiligten aus Verwaltung, Politik und Expertenschaft sowie den Anliegerinnen und Anliegern wurden die in diesem "Planungsprozess Domplatz und -quartier" entstandenen Entwurfsideen und -skizzen beim „Domplatz-Dialog #münstersmittemachen" vom 23. bis zum 27. August 2024 direkt vor Ort auf dem Domplatz vorgestellt. Alle interessierten Menschen waren herzlich eingeladen, sich die Planungen anzuschauen, mit den Planerinnen und Planern ins Gespräch zu kommen und eigene Anregungen einzubringen. Ein buntes Rahmenprogramm mit Kinderfest, Platzkonzert der Capella Ludgeriana und täglichen geführten Rundgängen sowie kleinen Ausprobierformaten ergänzten das Beteiligungsangebot.
Zahlreiche Interessierte haben dieses Angebot bei bestem Sommerwetter im Pavillon vor Ort auf dem Domplatz genutzt. Marktkundinnen und -kunden, Gottesdienstbesuchende, Familien, Menschen, die am Domplatz arbeiten, Touristinnen und Touristen und viele weitere Münsteranerinnen und Münsteraner brachten ihre Ideen aus verschiedenen individuellen Blickwinkeln ein. Ein bunter Strauß an Vorschlägen und Ideen konnte zusammengetragen werden.
Die Planungsideen wurden von den Menschen sehr positiv bewertet. Auch die kleinen zeitlich begrenzten Ausprobierformate zu den Planungsideen, wie ein kleiner Getränkekiosk auf dem ehemaligen Westfalenfleiß-Parkplatz, der „Platz für den Moment“ mit Gastronomie auf der Rückseite von Schnitzler und Pflanzen in der Pferdegasse fanden eine durchweg positive Resonanz. Schnell waren auch die zusätzlichen gelben Stühle als Ort der Erholung im Schatten der Bäume besetzt. Auch Online konnten Anregungen und Ideen eingebracht werden.
Wie geht es nach dem Domplatz-Dialog weiter?
Im Ergebnis soll Ende 2024 ein Konzept mit Skizzen und Entwurfszeichnung für eine "sanfte" Umgestaltung von Domplatz und Pferdegasse vorliegen. Im Fokus steht dabei, wie mit möglichst wenigen baulichen Eingriffen Lösungen für die beschriebenen Herausforderungen umgesetzt werden können.
Die im Domplatz-Dialog gesammelten Anregungen werden ausgewertet, die Entwurfsideen weiter ausgearbeitet und sollen gegen Ende des Jahres dem Rat der Stadt Münster vorgelegt werden. Die Entwürfe dienen auch als Grundlage für die Einwerbung von Fördermitteln, mit denen die weitere Ausarbeitung von detaillierten Entwürfen und die bauliche Umsetzung finanziell unterstützt werden können.
Der gesamte akuelle Planungsprozess für den Domplatz wird gefördert aus dem Programm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.