Andreas Noack von der ISG Bahnhofsviertel Münster e. V. erläutert die Situation so: „Der Berliner Platz ist für ankommende Bus- und Bahnreisende der erste Eindruck von Münster. Als ein sehr belebter Ort am Bahnhof ist er gleichzeitig ein quirliger Transitraum mit unzureichenden Qualitäten und ein langjähriges "Sorgenkind" der ISG. Der Platz wirkt schnelllebig, ungestaltet und weist eine geringe Aufenthaltsqualität auf." Als Konsequenz daraus wurde eine offene Planungswerkstatt mit Studierenden ins Leben gerufen, ein Kooperationsprojekt der ISG Bahnhofsviertel e. V., der Münster School of Architecture (MSA) und der Stadt Münster.
Im Rahmen des Wettbewerbs erarbeiteten die Studierenden Vorschläge zur Entwicklung des Platzes. Gefragt waren dabei urbane Interventionen, temporäre Eingriffe, Neuordnungen der Mobilität und bauliche Upgrades - immer mit dem Ziel vor Augen, die Aufenthaltsqualität des Berliner Platzes und der Eingangssituation zur Innenstadt zu verbessern. Fachliche Begleitung erhielten die Studierenden von Professor Joachim Schultz-Granberg.
Sechs Projektarbeiten wurden der Jury Ende Januar präsentiert. Alle mit ganz unterschiedlichen Akzenten: von nachhaltiger Energieerzeugung und städtebaulichen Akzenten bis hin zu Aktionen im öffentlichen Raum, die zum Mitmachen animieren sollen. Die Jury, bestehend aus Stakeholder/-innen, Fachleuten der ISG Bahnhofsviertel Münster, der Stadt Münster und Professoren wählten drei Projekte aus. Die Projekte werden nun mit den Studierenden weiter ausgearbeitet und anschließend im Bahnhofsviertel für die Öffentlichkeit ausgestellt.
Damit ist dieses Koperationsprojekt auch ein gutes Beispiel für ein innovatives Zentrenmanagement, bei dem ein Netzwerk von vielen Akteurinnen und Akteuren gemeinsam Münsters Mitte weiterentwickelt.