Stadion

Visualisierung: Stadion an der Hammer Straße
 

Fragen und Antworten

Das 1926 eröffnete Stadion an der Hammer Straße entspricht seit Längerem nicht mehr den aktuellen Anforderungen. Die Modernisierung ist dahingehend notwendig, um dem SC Preußen Münster auch künftig eine Spielstätte für hochklassigen Fußball zur Verfügung stellen zu können und den Anforderungen der Deutschen Fußball-Liga an ein Stadion als Spielstätte für die 2. Bundesliga gerecht zu werden. Damit einher geht das neue Nachwuchsleistungszentrum, dessen Spatenstich bereits im April 2022 gesetzt wurde. Dafür hat die Stadt in den vergangenen zwei Jahren im Sportpark Berg Fidel einen Kunstrasenplatz, einen neuen Naturrasenplatz, Flutlicht- und einer Beregnungsanlage sowie den Athletikbereich zur Verbesserung der Trainings- und Spielbedingungen der Jugendmannschaften fertiggestellt.

Sportpark Berg Fidel: Athletikbereich und Naturrasenplatz fertiggestellt

Die anstehenden Maßnahmen richten sich auf die Modernisierung und den Ausbau des städtischen Stadions an der Hammer Straße zu einem zweitligatauglichen Stadion mit bis zu 20.000 Zuschauerplätzen. Ziel ist es, dass der Ausbau 2027 abgeschlossen wird. Der genaue Bauzeitenplan wird sich als Ergebnis des laufenden Vergabeverfahrens an einen Totalübernehmer für den Stadionausbau ergeben und wird nach Abschluss des Verfahrens veröffentlicht.

Ja, allerdings nur temporär und nur wegen der konkret anstehenden Modernisierungs- und Ausbauplanungen. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) knüpft ihre Zusage für den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga an Auflagen und Bedingungen. Grundsätzlich gilt: Zweitliga-Stadien müssen ein Fassungsvermögen von mindestens 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauern aufweisen. Das Stadion an der Hammer Straße bietet aktuell Platz für lediglich 12.800 Zuschauende, da die ehemalige Westtribüne nicht mehr benutzbar war und bereits rückgebaut wurde. Zudem müssen alle Plätze überdacht sein, was das bisherige Stadion nicht erfüllt, auch hierfür sind Ausnahmen nötig. Auch das Flutlicht ist nach derzeitigem Stand nicht ausreichend für den Zweitliga-Betrieb und die Medien-Infrastruktur muss zeitgemäß nachgebessert werden. Die umfangreichen Anforderungen an ein Zweitliga-Stadion finden sich bei der DFL (PDF).

Was dem SC Preußen Münster also hilft: Der Ausbau und die Modernisierung des Stadions sind bereits auf den Weg gebracht. Die klar greifbare Ausbauperspektive ermöglicht Ausnahmen im Rahmen der Lizensierung durch die DFL. Dennoch hat der SCP einige Maßnahmen zu ergreifen, um die Lizenz-Auflagen zu erfüllen. Eine zentrale Rolle spielt das Thema TV-Übertragung. Demnach müssen die Kamera-Positionen im Stadion an der Hammer Straße angepasst werden; die Hauptkameraposition wandert von der Nord- auf die Südtribüne. Die Stadt unterstützt den SCP bei der Umsetzung dieser Maßnahmen.

Das Budget für den Stadionumbau beläuft sich auf derzeit 88,5 Millionen Euro. Der Rat der Stadt Münster hatte in seiner Sitzung im April 2024 beschlossen, das Budget von zuvor 65 Millionen Euro noch einmal um rund 23 Millionen Euro zu erhöhen, um die Umsetzung des Projektes sicherzustellen. Diese Aufstockung umfasst Leistungen des Totalübernehmers, nachgelagerte Ausbauleistungen, die der Fußball-Drittligist SC Preußen Münster ausführt, sowie Erschließungsmaßnahmen und Bauherrenkosten. Mit der Aufstockung sind aber ebenso die Altlastenbeseitigung, die Umsetzung als Plus-Energie-Stadion und bedeutende Bestandteile des Nachhaltigkeitskonzepts – wie hohe Energieeffizienzanforderungen, Gründächer, Rigolen und Zisternen zur Brauchwassernutzung und als Beitrag zum Schwammstadtkonzept – umsetzbar.

Der Stadionausbau wurde mit dem Rückbau der Westtribüne als sogenannte vorgezogene Maßnahme bereits im Juni 2022 begonnen und sichtbar. Zweckmäßig war dies, um die ohnehin wegen ihres schlechten Zustands nicht mehr in Gebrauch befindliche Wallanlage mit Stehstufen abzutragen und zugleich bessere Informationen über deren Aufbau und Altlasten zu erhalten.

Derzeit läuft die Ausschreibung eines sogenannten Totalübernehmers für alle weiteren planerischen und baulichen Maßnahmen. Der Totalübernehmer wird mit dem „Design and Build“ beauftragt, somit also die gesamte Planung und den gesamten Bau übernehmen. Dies erledigt er auf Grundlage einer detaillierten funktionalen Leistungsbeschreibung, mit der die im Ergebnis zu erfüllenden Anforderungen von Stadt und Verein dezidiert beschrieben sind. Ziel ist es, einen Auftragnehmer zu finden, der das Stadion im vom Rat zuletzt gesetzten Budget ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig plant und baut.

Das Vergabeverfahren zur Suche eines Totalübernehmers für den Ausbau und die Modernisierung des städtischen Stadions an der Hammer Straße läuft seit Frühjahr 2023 und soll in der zweiten Septemberhälfte 2024 abgeschlossen sein. 
Zeitplan für nächste Schritte zum Ausbau des Stadions an der Hammer Straße steht (Pressemitteilung vom 23. Mai 2024)

Sobald ein Totalübernehmer gefunden ist, wird dieser zunächst die Planungen konkretisieren, um die Baugenehmigung beantragen zu können. Nach erfolgreicher Baugenehmigung kann dann mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Es wird mehrere Bauabschnitte geben, da der Ausbau während des laufenden Betriebs stattfindet und somit zu den Heimspieltagen jeweils Mindestanforderungen an Kapazität, Sicherheit etc. gewährleistet werden müssen. 

Geplant ist ein zweitligataugliches Stadion mit einer Kapazität für minimal 19.000 bis maximal 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Neben zusätzlichen Logen und Businessbereichen soll die Spielstätte künftig auch eine Kita beherbergen und eine energiewirtschaftliche Vorbildfunktion im Stadionbau einnehmen.

Als Plus-Energie-Stadion erzeugt das Stadion deutlich mehr elektrische Energie als es verbraucht. Zum Konzept gehören unter anderem große Photovoltaikanlagen auf den Tribünendächern. Die geschlossenen Gebäude, insbesondere das Südost-Eckgebäude mit Kita und Geschäftsstelle, sollen zudem Gründächer erhalten. Heizenergie soll eine Wärmepumpe aus der ohnehin notwendigen Grundwasserhaltung am ehemaligen Wasserwerksstandort gewinnen und für Mehrbedarfe und Spitzenlasten durch Fernwärme erweitert werden. Als Ergänzung ist für Spitzenlastzeiten (zum Beispiel wenn die Rasenheizung läuft) eine Versorgung mit Biogas vorgesehen. Die Anlagen selbst können wiederum mit Strom aus den Photovoltaikanlagen betrieben werden. Überschüssige elektrische Energie wird zunächst an andere Verbrauchsstellen im Sportparkareal abgegeben.

Ein Stadion mit bis zu 20.000 Zuschauerinnen und Zuschauern an Heimspieltagen muss verkehrlich erschlossen sein und auch das Parken der benutzten Verkehrsmittel ermöglichen, sofern nicht zu Fuß gegangen wurde. Das Mobilitätskonzept setzt hierfür verstärkt auf den in Münster schon stark ausgeprägten Radverkehr: Es werden 7.200 Fahrradstellplätze unmittelbar am Stadion geschaffen. Die Bushaltestelle an der Hammer Straße wird in ihrer Kapazität erheblich erweitert, um Linien-, Verstärker- und Shuttle-Busse bedienen zu können. Für Gästefans werden Reisebusparkplätze geschaffen. Für Pkw und Transporter werden am Stadion selbst letztlich nur maximal 1.000 Stellplätze geschaffen und diese weitgehend im Bestand angepasst. Weitere rund 500 Stellplätze im Bestand werden abseits des Stadions nur an Heimspieltagen mit Bussen angeschlossen. Auf den Bau von Parkhäusern kann vollständig verzichtet werden. Eine Mobilstation und ein Bahnhaltepunkt als Teil des gesamtstädtischen Mobilitätskonzepts werden perspektivisch berücksichtigt.

 

Die Barrierefreiheit des Stadions als weiterer Baustein ist neben rechtlichen Vorgaben ein in der Machbarkeitsstudie frühzeitig verfolgtes großes Anliegen, das sich besonders durch die Planung einer Kapazität von einem Prozent aller Zuschauerplätze in rollstuhlgerechter Ausführung zeigen soll. Darüber hinaus fließen die im Workshop mit Vertreterinnen und Vertretern der KIB (Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen) erarbeiteten Anforderungen an ein inklusives Stadion in die TÜ-Ausschreibung ein. Dies beinhaltet zum Beispiel den selbstständigen Zugang zu Kiosken, spezielle WC-Anlagen, Wegeführungen und Kennzeichnungen für „zwei Sinne“.

Bildergalerie

Das Nachwuchsleistungszentrum des SC Preußen ist schon fertig

Der Athletikbereich und Naturrasenplatz sind fertiggestellt und werden bereits im im Rahmen des Trainingsbetriebs durch den Nachwuchs des SC Preußen genutzt: Nach dem Spatenstich  für die Bauarbeiten rund um das Nachwuchsleistungszentrum im April 2022 konnte im Herbst desselben Jahres der Kunstrasenplatz fertiggestellt werden, der neue Naturrasenplatz sowie der Athletikbereich im Sportpark Berg Fidel konnte im Juni 2023 an den SC Preußen Münster übergeben werden. 

Neben einer Flutlicht- und einer Beregnungsanlage verfügt der Naturrasenplatz über die technischen Voraussetzungen für eine Rasenheizung. Zudem befindet sich auf dem Areal unter anderem eine Laufbahn als Sprintstrecke für Fitness- und Schnelligkeitstests sowie ein Athletikhügel mit unterschiedlichen Steigungen. Zusätzlich ist ein Bereich für das Torwarttraining vorgesehen.

Bessere Bedingungen für den Schul- und Vereinssport im Stadtteil Berg Fidel: Während die Rasenplätze vorrangig dem SCP-Nachwuchs vorbehalten sind, steht der Athletikbereich auch anderen Vereinen wie dem USC und den WWU Baskets sowie den Schulen des Stadtteils zur Verfügung.

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Logo SC Preußen Münster

SC Preußen Münster

Weitere Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite des Zweitligisten SC Preußen Münster. 

SC Preußen Münster

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