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Münster auf eigene Faust
SkulpTour: Moderne Kunst im Stadtraum
Münster ist Kunststadt - das beweisen schon die einschlägigen Museen, Ausstellungsorte und die entsprechenden Ausbildungsstätten der Stadt. Deutlich macht das aber auch die Selbstverständlichkeit, mit der Bürger, Gäste und Touristen im Stadtraum immer wieder Begegnungen mit moderner Kunst haben: Vor allem durch die international beachteten SkulpturProjekte 1977, 1987, 1997 und 2007 haben mittlerweile weit über 60 Skulpturen ihren festen Platz im Stadtraum gefunden.
Die Münsteranerinnen und Münsteraner verweisen nicht ohne Stolz auf die zahlreichen Skulpturen im Stadtgebiet. Die Zuneigung der Bewohner zu "ihren" Skulpturen schärfte auch den Blick für ältere Werke, die oft schon vor vielen Jahren und Jahrzehnten an ihren Standorten platziert wurden. Von ihnen gehen Impulse und Assoziationen aus, die immer wieder neue Blicke auf Münsters Geschichte und Besonderheiten eröffnen, Dialoge anstoßen und Stadträume auf neue Weise erscheinen lassen.
So fehlte dem Blick auf den Aasee ohne "die drei Billardkugeln", die Giant Pool Balls, etwas. Auch die Irrlichter in den Käfigen am Lambertikirchturm und die Kirschensäule von Thomas Schütte sind - wohl ganz im Sinne der Künstler - bereits so selbstverständlich geworden, dass sie schlechterdings aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken sind.
Hier einige Skulpturen der Innenstadt, die Sie auf engstem Raum rund um den Prinzipalmarkt finden:
Eduardo Chilida: Toleranz durch Dialog
Chilida lässt zwischen zwei Stahlbänken eine Situation des Dialogs entstehen. Dazu hat er die beiden Formen aus massivem Corten-Stahl labyrinthartig ausgehöhlt. Betrachter erhalten Raum, die Skulptur als Gegensatz zwischen Material und Leere, Schwergewicht und Leichtigkeit, Offenheit und Geschlossenheit zu deuten. Der spanische Künstler sieht die Gegensätze zu einem Verhältnis eines sich gegenseitigen Tolerierens harmonisch zusammenwachsen.
Toleranz durch Dialog
Platz des Westfälischen Friedens
Thomas Schütte: Kirschensäule
Auf einem von Sandstein eingefassten Betonfundament erhebt sich eine gedrechselte Sandsteinsäule. Sie besteht aus den drei Elementen Basis, Schaft und Kapitell, auf der ein überdimensionales, leuchtend rotes Kirschenpaar sitzt. Zum Standort Harsewinkelplatz erläutert der Künstler: "Ich möchte diesen Platz mit meiner Kirschensäule nur optisch garnieren."
Kirschensäule
Harsewinkelplatz
Otto Freundlich: Aufstieg
Steinartige, wulstige Formen, die im Sockel aufgehäuft sind, scheinen zu wachsen und drängen nach oben. Der Maler und Plastiker Otto Freundlich modellierte die Oberfläche der Einzelelemente durch Aufspachteln von Tonklümpchen. So erscheint die Fläche belebt. Sie betont die Plastizität des Bronze-Werkes. Otto Freundlich arbeitet mit kubistischen Formen, wie sie beispielsweise in Werken von Pablo Picasso vorkommen.
Aufstieg
Maria-Euthymia-Platz
Entdecken Sie Kunst im Kunstraum:
Ein Spaziergang oder eine Radtour zu den Skulpturen gehört in Münster zum Freizeitprogramm. Dies erleichtert nun ein neuer, erweiterter "Skulpt(o)uren-Führer", der den Weg zu ausgewählten Werken von der Innenstadt bis an den Stadtrand eröffnet. Er ist in der Münster-Information am Stadthaus 1 oder im historischen Rathaus für 1 Euro erhältlich und bietet Kurzinformationen zu den ausgewählten Skulpturen, fünf Beispieltouren per Fuß, Rad und Auto sowie Informationen über Führungen zum Thema Kunst im Stadtraum. Die informativen Texte sind für Einheimische ebenso gedacht wie für Gästen der Stadt. So lässt sich Münster auf ganz eigene Weise als Stadt der Kultur kennen lernen.
- Skulpturenführer (PDF, 3.52 MB)