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Erzähl mal: Workshopreihe zur Spurensuche in der NS-Familiengeschichte
In den Bielefelder MEMO-Studien sehen viele Befragte die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus als wichtig an, die Familiengeschichte gehört für über die Hälfte zur deutschen Erinnerungskultur. Doch nur wenige von ihnen haben sich eingehend mit ihr beschäftigt. Eine Workshopreihe macht interessierte Bürger*innen fit, sich mit der eigenen Familiengeschichte in der NS-Zeit auseinanderzusetzen, und begleitet sie dabei.
Die Reihe besteht aus mehreren Teilen:
- Einstiegsworkshops vor Ort in Münster, Warendorf, Steinfurt und Hörstel vermitteln erste Ansätze und Fragestellungen für Recherchen.
- Digitale Workshops entlang der Interessen der Teilnehmenden helfen beim Verständnis der historischen Quellen.
- Historiker*innen stehen während des Workshopzeitraums für fachliche Fragen zur Verfügung.
- Eine Abschlussveranstaltung bietet eine Plattform, die eigenen Erkenntnisse, zum Beispiel in Form von kurzen Texten oder künstlerischen Beiträgen, zu präsentieren.
- Reflexionssitzungen ermöglichen einen Austausch mit anderen Teilnehmenden über die Erfahrungen im Rahmen des Projekts.
Anmeldungen sind ab dem 1. März über tenhomp@stadt-muenster.de möglich. Nennen Sie bei der Anmeldung den Ort, an dem Sie an dem Einstiegsworkshop teilnehmen möchten. Der Workshop ist auf 15 Teilnehmende ausgelegt, die Teilnahme ist kostenlos.
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW
Annina Hofferberth und Karolin Baumann (Geschichtsort Villa ten Hompel) leiten das Projekt in Kooperation mit dem Stadtarchiv Münster, den Kreisarchiven Steinfurt und Warendorf. Die Workshopreihe wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW (Regionales Kultur Programm NRW) und das LWL-Museumsamt.
Einstiegsworkshops im April
Lust, sich mit der eigenen Familiengeschichte in der NS-Zeit auseinanderzusetzen – aber keine Ahnung, wo man anfangen kann? Die Einstiegsworkshops an den Orten der Partnerarchive machen aufmerksam auf die Potentiale von Unterlagen und Erzählungen innerhalb der Familien, vermitteln Recherchemöglichkeiten und Anlaufstellen und geben hilfreiche Tipps, wie ein Rechercheauftrag in Archiven gelingt.
- Do, 11.4., 17–20 Uhr: Geschichtsort Villa ten Hompel, Kaiser-Wilhelm-Ring 28, 48145 Münster (ausgebucht)
- Mo, 15.4., 17–20 Uhr: Kreishaus Steinfurt (Raum C01a), Tecklenburger Str. 10, 48565 Steinfurt (ausgebucht)
- Do, 18.4., 17–20 Uhr: Kreisarchiv Warendorf, Waldenburger Str. 2, 48231 Warendorf (ausgebucht)
- Di, 23.4., 17–20 Uhr: Stadtarchiv Münster, An den Speichern 8, 48157 Münster (ausgebucht)
- Do, 25.4., 17–20 Uhr: Kloster Gravenhorst (Kleiner Saal), Klosterstraße 10, 48477 Hörstel (ausgebucht)
Eine digitale Version des Workshops wird im Nachgang auf der Homepage der Villa ten Hompel zur Verfügung stehen.
Digitale Themenworkshops im Mai und Juni
In den Einstiegsworkshops können die Teilnehmenden je nach eigenen Fragestellungen und Ausgangspunkten selbst bestimmen, welche Themen sie im Mai und Juni innerhalb digitaler Themenworkshops vertieft behandeln möchten – vom Entziffern von Sütterlin über das richtige Deuten von Feldpostbriefen bis hin zur Frage, welche Informationen alte Fotos beinhalten können, und darüber hinaus. Die Themen werden gemeinsam festgesetzt und an vier Dienstagen im Mai und Juni diskutiert:
- Di, 14.5., 18–19.30 Uhr: Der Weg zur Quelle (Frank Schirrmacher)
- Di, 21.5., 18–19.30 Uhr: Quellen deuten und interpretieren (Philipp Erdmann)
- Di, 28.5., 18–19.30 Uhr: Quellen lesen und verstehen (Jannik Schröder & Annina Hofferberth)
- Di, 4.6., 18–19.30 Uhr: Quellen mit Literatur anreichern (Karolin Baumann & Annina Hofferberth)
Der Zoomlink wird auf dieser Seite und per Mail an die Teilnehmenden der Einstiegsworkshops bekanntgegeben. Die digitalen Themenworkshops können gesamt oder separat je nach Interesse besucht werden.
Individuelle Beratung von April bis September
Für die Besprechung komplexer oder intimer Fragestellungen bieten wir über die Projektlaufzeit die Möglichkeit einer Beratung in Kleingruppen, im persönlichen Vier-Augen-Gespräch oder per Telefon und Mail an. Die Archivare der Partnerarchive – das Stadtarchiv Münster, das Kreisarchiv Steinfurt und das Kreisarchiv Warendorf – sowie die Projektleiterinnen Annina Hofferberth und Karolin Baumann unterstützen beim Vorgehen bei den eigenen Recherchen und fachlichen Fragen.
Abschlussveranstaltung im September
Mehrere Monate wurde recherchiert, manche Fragen sind vielleicht noch nicht beantwortet. In einer öffentlichen Abschlussveranstaltung in der Villa ten Hompel am Montag, 23. September, 19 Uhr gibt es Gelegenheit, die eigenen Erkenntnisse und offenen Enden zu präsentieren: Was hat man herausgefunden? Was hat einen besonders überrascht oder bewegt? Welche Fragen stellen sich noch? Was bedeutet das Wissen um die eigene Familiengeschichte für den*die Einzelne*n, für die Familie, für das eigene Geschichtsverständnis?
In verschiedenen Formaten – Text, Bild oder im Gespräch – sind die Teilnehmenden eingeladen, ihre eigenen Recherchen zu reflektieren und mit einem interessierten Publikum ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus können die entstandenen Reflexionen redaktionell begleitet auf der Homepage der Villa ten Hompel veröffentlicht werden.
Bei Rückfragen steht Annina Hofferberth per Mail oder unter der Telefonnummer 0251 / 492 – 71 07 zur Verfügung.