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Migrationsleitbild
Der Rat der Stadt Münster hat das Migrationsleitbild 2025 – 2030 am 26. Februar 2025 beschlossen:
Zur Pressemitteilung vom 28. Februar 2025
Das vollständige Migrationsleitbild 2025 - 2030 im Ratsinformationssystem
Prozess zur Aktualisierung des „Leitbild(s) Migration und Integration" der Stadt Münster
Das Migrationsleitbild ist das Integrationskonzept der Stadt Münster, das seit rund 20 Jahren die Grundlage und Zielsetzung der kommunalen Migrationsarbeit darstellt. Angesichts gesellschaftlicher Veränderungen sowie neuer und weiterbestehender Anforderungen vor Ort, wird das Leitbild alle fünf Jahre systematisch fortgeschrieben. Im Anschluss wird es dann vom Rat der Stadt Münster verabschiedet. Das Besondere am Migrationsleitbild ist, dass es in einem breit angelegten und komplexen partizipativen Prozess erarbeitet wird. Beteiligt sind alle Akteure aus Münster, deren Wirken im Querschnittsbereich von Migration und Integration verortet ist, u.a. Stadtverwaltung und Integrationsrat, Kammern, Migrantenselbstorganisationen, Politik, Polizei, Religionsgemeinschaften, Vereine und Wohlfahrtsverbände sowie alle Interessierte. Die Überarbeitung des Leitbildes wird vom Kommunalen Integrationszentrum organisiert und koordiniert.
Für die vierte Auflage wurde anstelle einer Fortschreibung eine umfassende Neustrukturierung des Leitbildes vorgenommen und eine Weiterentwicklung des Prozesses umgesetzt. Kernpunkte dieser Weiterentwicklung waren verschiedene neue Partizipationsformate, in denen das Leitbild diskutiert und erarbeitet wurde, eine stärkere sozialräumliche Orientierung sowie die Einbindung neuer und bislang unterrepräsentierter Zielgruppen. Es wurden ausgewählte Handlungsfelder priorisiert: "Wirtschaft und Arbeit", "Politische Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement" sowie "Interkulturelle Öffnung der öffentlichen Verwaltungen". Für diese Bereiche wurden Ziele erarbeitet, aus denen sich konkrete Maßnahmen, Konzepte und Projekte für die kommenden fünf Jahre ableiten. Daneben verfolgte der Prozess auch eine gemeinschaftliche Sprache und eine gemeinsame Grundhaltung, die es erlauben, dass das Leitbild noch stärker mit dem Alltagshandeln der Menschen verbunden ist und infolgedessen besser umgesetzt werden kann.
Bis November 2024 wurden in Workshops und Plenumssitzungen die Neuerungen erarbeitet. Die öffentlichen Veranstaltungen haben alle Münsteranerinnen und Münsteraner zur anregenden und konstruktiven Zusammenarbeit eingeladen. Die rege Beteiligung zeigte, dass sich die Stadtgesellschaft engagiert, um gemeinsam die Zukunft von Münster mitzugestalten. Jede Idee, jeder Impuls und jede Rückmeldung sind auch nach der Verabschiedung wertvoll und jede Form der Mitwirkung wird dankend angenommen.
Der Rat der Stadt Münster hat die vierte Fassung des Migrationsleitbildes in seiner Sitzung am 26. Februar 2025 als Handlungsgrundlage der städtischen Migrationsarbeit für die Jahre 2025 bis 2030 beschlossen.
Agenda zur Überarbeitung des Leitbildes "Migration und Integration" der Stadt Münster
I. Arbeitsphase Mai 2023 bis April 2024
- Starterworkshop zur Weiterentwicklung des Migrationsleitbildes
Zeit: 23. Mai 2023, 14.30 - 17 Uhr - Workshop 2: Weiterentwicklung des Leitbildes: Wirkungs- und Quartiersorientierung?
Zeit: 24. August 2023, 15 - 18 Uhr - Workshop 3: Weiterentwicklung des Leitbildes: Entwicklungsbedarfe, Priorisierung weiterer Handlungsfelder.
Zeit: 2. November 2023, 16 - 19 Uhr - Workshop 4: Diskussion und Überarbeitung übergeordneter Inhalte, Überarbeitung der übrigen Handlungsfelder.
Zeit: 18. April 2024, 16 - 19.30 Uhr - Fachaustausch: Klärung Grundhaltung und Definition zentraler Begriffe.
1. Expertenrunde: 19. März 2024, 17 - 19 Uhr
2. Expertenrunde: 10. April 2024, 17 - 19 Uhr
II. Arbeitsphase ab Mai 2024
Fortführung des Fachaustauschs zur Klärung der Grundhaltung und Definition zentraler Begriffe. Entwurf einer Präambel sowie Diskussion und Überarbeitung übergeordneter Inhalte.
- 3. Expertenrunde
Zeit: 7. Mai 2024, 17 - 19 Uhr
Ort: Stadtweinhaus, Lublin Zimmer - 4. Expertenrunde
Zeit: 19. September 2024, 16 - 19 Uhr
Ort: Volkshochschule, Aegidiimarkt 3, 48143 Münster, VHS Raum 104
III. Arbeitsphase Fachforen 2024
Fachforen: Diskussion und Überarbeitung der Handlungsfelder (HF) und der übergeordneten Inhalte
- 1. Fachforum: HF "Wirtschaft und Arbeit"
Zeit: 14. Mai 2024, 16 - 19 Uhr
Ort: Stadthaus 2, Raum 2-1 - 2. Fachforum: HF "Politische Partizipation"
Zeit: 14. Juni 2024, 15 - 19 Uhr
Ort: Stadtweinhaus, Hauptausschusszimmer - Workshop Ehrenamt
Zeit: 21. Juni 2024, 17 - 20.15 Uhr
Ort: Volkshochschule, Aegidiimarkt 3, 48143 Münster
- 3. Fachforum: HF "Interkulturelle Öffnung"
Zeit: 22. August, 16 - 19.30 Uhr
Ort: Bezirksregierung Münster, Domplatz 1-3, 48143 Münster, Saal 1 - Workshop: "Migrationssensibler Übergang Schule-Beruf"
Zeit: 10. September, 17 - 20 Uhr
Ort: Volkshochschule, Aegidiimarkt 3, 48143 Münster, VHS Forum
IV. Arbeitsphase Oktober 2024
Workshop zur Erarbeitung von Zielen für die weiteren Handlungsfelder:
„Rechtliche Beratung und Integrationsbegleitung“,
„Bildung und Sprachen“,
„Kinder- und Jugendhilfe, soziale Leistungen und Dienste“,
„Wohnen und sozialräumliche Stadtentwicklung“,
„Gesundheit und Pflege“,
„Kultur und Religion“ und
„Sport und Freizeit“
Zeit: 8. Oktober 2024, 16-20 Uhr
Ort: Bezirksregierung Münster, Freiherr-vom-Stein-Saal, Domplatz 36, 48143 Münster
V. Arbeitsphase ab November 2024 bis Januar 2025
- Zusammenführung der Ergebnisse aus dem MLB-Prozess 2023-2024
Zeit: 19. November 2024, 17 - 20 Uhr
Ort: Bezirksregierung Münster, Domplatz 36, 48143 Münster, Freiherr-vom-Stein Saal - Abschlussveranstaltung/ Verabschiedung des neuen Migrationsleitbildes der Stadt Münster am 24. Januar 2025
Zeit: 24. Januar 2025, 17-20 Uhr
Ort: Rathausfestsaal im Stadtweinhaus, Prinzipalmarkt 8, 48143 Münster
Das Migrationsleitbild 2019 (Archiv)
Am 3. April 2019 hat der Rat der Stadt Münster die dritte Auflage des Leitbildes "Migration und Integration" verabschiedet und erkennt damit die Vielfalt der Stadtgesellschaft als Bereicherung an. Seit zehn Jahren ist das Leitbild Grundlage und Zielsetzung der Migrationsarbeit in Münster und zugleich Voraussetzung für die Landesförderung des Kommunalen Integrationszentrums. Angesichts neuer gesellschaftlicher Herausforderungen wird es alle fünf Jahre systematisch fortgeschrieben.
Zum Überarbeitungsprozess von Oktober 2018 – Januar 2019 hatten Stadtverwaltung und Integrationsrat die Vertreterinnen und Vertreter des Rats, der Freien Wohlfahrtspflege, Glaubensgemeinschaften, Wohnungsgesellschaften, aus Sportvereinen, Ehrenamtsinitiativen, Migrantenselbstorganisationen, kulturellen und sozialen Einrichtungen und Vereinen, Polizei, Wohnungsunternehmen, Verbänden, Bildungseinrichtungen, Schulen, Kindertagesstätten, Hochschulen, der öffentlichen Verwaltungen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürgern der Stadt eingeladen. Insgesamt waren über 200 Engagierte an der Aktualisierung beteiligt, die unter Federführung des Kommunalen Integrationszentrums in Zusammenarbeit mit dem Integrationsrat durchgeführt wurde. Moderiert hat Überarbeitungsprozess das Institut für Geographie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Neu im Migrationsleitbild 2019
Noch stärker als im ersten Leitbild 2008 und dessen Überarbeitung von 2014 wird Integration als Querschnittsaufgabe betrachtet, der es vernetzt und sozialräumlich orientiert zu begegnen gilt. Außerdem wird die Überwindung von Rassismus und Diskriminierung, interkulturelle Kompetenz, Gendersensibilität und der Abbau von Vorurteilen als zentrale gemeinsame Aufgabe wahrgenommen. Die Aktualisierung umfasst zudem passendere Titel für einzelne Handlungsfelder. Beispielsweise stehen im Handlungsfeld "Bildung und Sprachen" nun nicht nur der Deutschspracherwerb, sondern Mehrsprachigkeit sowie die Mutter-, Herkunfts- und Familiensprachen im Mittelpunkt. Auch neue Handlungsfelder haben ihren Eingang in das Leitbild gefunden. Erstmalig werden so "(Politische) Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement", "Freizeit" und "Religion" genannt. Das Handlungsfeld "Interkulturelle Öffnung der öffentlichen Verwaltungen" bezieht sich nicht nur auf die Stadtverwaltung, sondern auf die Verwaltungen in Münster insgesamt und bezieht Wohlfahrtsverbänden und weitere Träger mit ein. In allen Bereichen soll eine verbesserte Teilhabe von Menschen mit Migrationsvorgeschichte ermöglicht werden.