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Archivgeschichte
Geschichte des Stadtarchivs Münster
Die Stadt Münster ist um 793 gegründet worden. Die frühesten Wurzeln des Stadtarchivs reichen bis in die mittelalterliche Zeit zurück. In der „Schriverie“, der Ratsschreibstube, im Rathaus werden in Truhen und Schränken wichtige rechtserhebliche Dokumente aufbewahrt. Hier ist gleichzeitig auch das Stadtarchiv.
1121
Der Großteil dieser frühen Zeugnisse aus den ersten Jahrhunderten der Geschichte Münsters gerät 1121 bei einer Belagerung der Stadt durch den Sachsenherzog Lothar von Supplinburg in Brand und wird für immer vernichtet.
1534
Münster erleidet einen zweiten Verlust wichtiger Dokumente. Die Täufer verbrennen fast alle Akten, Urkunden, Ratsprotokolle und Stadtrechnungen. Mehrere Tage lang soll das Feuer vor dem Rathaus gebrannt haben. Übrig bleibt nur das Schriftgut des Stiftungsarchivs, das nicht im Rathaus gelagert worden war. Die älteste noch im Stadtarchiv erhaltene Urkunde von 1184 stammt aus diesem Bestand.
1636
Umzug des Archivs in den Schmiedeturm, der zum Rathaus gehörte. Die Stadtsekretäre Henrich und Bernhard Holland legen ein erstes Bestandsverzeichnis an.
Bis 1870
Mit der Einstellung eines nebenamtlich tätigen Stadtarchivars beginnt allmählich die Öffnung des Archivs, zunächst nur für wissenschaftliche Forschungen. Als nebenamtliche Archivare sind Dr. Adolf Hechelmann, ab 1874 Dr. Heinrich Geisberg, ab 1895 Dr. Otto Hellinghaus und ab 1899 Dr. Viktor Huyskens tätig.
1913
Das Stadtarchiv erhält mit Dr. Eduard Schulte den ersten hauptamtlichen Stadtarchivar.
1942
Aufgrund der Zerstörungsgefahr während des Zweiten Weltkriegs werden die Archivbestände nach Schloss Wöbbel im Weserbergland ausgelagert und überstehen die Kriegszeit weitgehend unbeschadet. Kriegsbedingte Verluste entstehen bei den in den einzelnen Gebäuden der Stadtverwaltung gelagerten Schriftgutbeständen.
1953
Die Archivbestände werden nach Münster zurückgeholt und in einigen Räumen im Krameramtshaus am Alten Steinweg untergebracht.
1978
Das Stadtarchiv zieht in das umgebaute Lotharinger Kloster an der Hörsterstraße. Weitere Außenlager wechseln sich im Laufe der Zeit ab: Hafenstraße, Uppenberg-Schule, Firma Waltermann, Alter Steinweg, Gebäude an der Eisenbahnstraße, ab 1988 Dürerstraße 9, in den 1990er Jahren das Leprosenhaus in Kinderhaus, ab 2000 die Villa ten Hompel, zwischenzeitlich auch Luftschutzbunker an der Lotharingerstraße und der Ottostraße.
2003
Das komplette Stadtarchiv wird aus drei Standorten in der Innenstadt in einen ehemaligen Speicher in der Speicherstadt in Münster-Coerde verlagert.
Die hauptamtlichen Leiter des Stadtarchivs Münster
1913 bis 1945: Dr. Eduard Schulte
1945 bis 1954: Dr. Ernst Hövel
1954 bis 1961: Dr. Joseph Prinz
1961 bis 1985: Dr. Helmut Lahrkamp
1985 bis 2005: Prof. Dr. Franz-Josef Jakobi
2005 bis 2018: Dr. Hannes Lambacher
ab 1. April 2019: Dr. Peter Worm