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Freundeskreis

Empfehlung im Juli 2020 von Monika Rasche
Peter Neumann: Jena 1800
Wie schön, dass man in der Eingangsetage der Stadtbücherei Entdeckungen machen kann. Hätte dieses Buch sein Dasein im Sachgebiet Literatur gefristet, wäre mir ein Lesevergnügen entgangen. Ich griff zu, weil ich "Jena" las und das Panorama auf dem Titelbild mich an Ausflüge längs des Saaletals erinnerte.
So tauchte ich ein in die Welt der Brüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel, ihrer emanzipierten Ehefrauen Caroline und Dorothea, der Philosophen Fichte und Schelling, der Dichter Novalis und Clemens Brentano. Sie alle zog es gegen Ende des 18. Jahrhunderts in die Universitätsstadt Jena, die so etwas wie der geistig-kulturelle Mittelpunkt der deutschen Lande war. Dort wollten sie eine Kommune des Denkens, eben die "Republik der freien Geister" gründen.
Peter Neumann hat hierüber keine wissenschaftliche Abhandlung, sondern eine unterhaltsame Alltagsgeschichte geschrieben. Er schildert die Beziehungen der Frühromantiker untereinander sowie zu Goethe, Schiller und anderen Zeitgenossen. Man erfährt von ihren Beweggründen, ihren Sorgen und Freuden. Irritieren mag den Leser der Verzicht auf eine chronologische Darstellung, doch hier hilft eine Zeittafel am Ende des Buches. Und wer sich nicht so gut mit der Romantik auskennt, wird das eine oder andere Mal Wikipedia konsultieren, was das Lesevergnügen jedoch nicht beeinträchtigt.
Diesen Titel können Sie als Buch in der Stadtbücherei ausleihen:
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