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Empfehlung im Mai 2024 von Monika Steffens
Mick Herron
Slow Horses
Wer John le Carré schätzt, wird Mick Herron lieben; es geht nämlich um den britischen Geheimdienst MI 5. Die Protagonisten des Romans - die lahmen Gäule - sind allerdings auf dem Abstellgleis, im Slough House, dem Sumpf. Denn sie alle haben einen Einsatz vermasselt oder sonst einen groben Fehler begangen. Und doch wollen sie wieder zurück in den Regent‘s Park, in die Zentrale, in die richtige Action.
Eine Hauptfigur ist River Cartwright, noch jung, noch nicht zynisch genug für den Betrieb, nicht verschlagen genug, um nicht unter dem Regime der arroganten Oberklasse zu leiden. Eine politische Entführung läuft aus dem Ruder - ist Cartwright wieder der Versager?
Der Boss im Slough House ist Jackson Lamb, Widerling, Intrigenspinner mit schlechten Manieren, zynisch, politisch inkorrekt und ständig im Clinch mit "Lady Di" Taverner, der Chefin von Regents' Park. Ein komplexer Thriller, gespickt mit tiefschwarzem Humor und saftiger Kritik an den abgehobenen Machteliten in Downing Street, Parlament und
Secret Service.
"Slow Horses" ist der erste Band einer Serie, weitere Titel mit demselben Personal sind "Dead Lions", "Real Tigers" und weitere. Am besten in der Reihenfolge des Erscheinens zu lesen und übrigens toll übersetzt von Stefanie Schäfers. Sehr beeindruckt haben mich die exzellenten Beschreibungen von Bewegungen (z. B. einer Katze), von Räumen und Atmosphären.
In England gilt Mick Herron inzwischen als "one of the best writers of spy fiction today". Dem ist nichts hinzuzufügen.
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