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Literaturline
Lesung Dezember 2018
Alfons Huckebrink liest aus »Wie Thomas Bitterschulte sich an der Kunst verschrieb«
In seiner Romantrilogie zeichnet Alfons Huckebrink den Weg der autobiographisch inspirierten Figur Thomas Bitterschulte von der Zeit der Studentenbewegung bis zur Gegenwart nach. Bitterschulte wird im "roten Jahrzehnt" an der Hochschule politisiert und engagiert sich in der Friedensbewegung und der DKP.
Im gerade erschienenen dritten Band »Wie Thomas Bitterschulte sich an der Kunst verschrieb« (sonderpunkt Verlag Münster) schließt der Autor die Erfahrungen der Nachwendezeit in den 1990er Jahren mit den aktuellen Herausforderungen durch die Migration nach Europa kurz. Der Protagonist muss sich bei einem Aufenthalt an der französischen Kanalküste entscheiden.
„Beide, Serge und Berthe, hatten die Solidaritätsbewegung zugunsten der Flüchtlinge in Sangatte mitbegründet. Und waren, das verdeutlichte ihm das Gespräch bei Kaffee und Apfeltarte, dort immer noch ziemlich aktiv. – Wie stellt man es am besten an, ein Mensch zu sein? Wie ein Mensch zu handeln?, fragte und dachte Thomas, als er Serges Bericht vernahm. – Santé. Berthe schaute Thomas mit ihren blauen Augen an und erhob das Glas. Überleg es dir doch in Ruhe, meinte sie und stieß mit ihm an. Schlaf erst mal darüber. – Schlafen gewiss, sagte Serge, aber nicht lange überlegen. Wir brauchen ihn.“
Alfons Huckebrink, geb. 1953 in Emsdetten, Sohn eines Textilarbeiters. Studium der Germanistik, Geschichte und Sozialwissenschaften in Münster und Bochum. Literarische und journalistische Arbeiten schon als Schüler und Student. Im Schuldienst des Landes NRW war er an verschiedenen Orten tätig, zuletzt an einer Gesamtschule in Hamm (Westfalen). Schwerpunkte dort neben dem Fachunterricht vor allem Medienarbeit (Video- und Radioproduktionen). Schreibt Prosa, Lyrik und Literaturkritik. Seit 1994 Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS-Bezirksgruppe Münsterland, von 2005 bis 2008 Sprecher des Bezirks Münster/Münsterland) und Mitglied in der Internationalen Peter-Weiss-Gesellschaft (IPWG). Zusammen mit dem Schriftsteller Frank Lingnau gründete er 1995 das Büro für intermediale Kunst. transit e.V., dessen Vorsitzender er seitdem ist.
Weiterführende Informationen zu Alfons Huckebrink:
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Alfons Huckebrink liest Auszüge aus dem vierten Kapitel (»Im Trennungsgebiet«), in dem der Protagonist zusammen mit Aktivisten der Organisation butor von Wissant aus zwei nigerianische Flüchtlinge über den Ärmelkanal nach Rye lotst.