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Literaturline
Lesung April 2024
Fünf Beiträge aus 'Am Erker'
Nicht viele Literaturzeitschiften können auf eine so lange Geschichte zurückblicken wie die münstersche Zeitung 'Am Erker'. Bereits 1977 wurde sie von Joachim Feldmann und Michael Kofort gegründet – damals, noch in Emsdetten, als ein Projekt zweier literaturbegeisterter Teenager. Mittlerweile erscheinen zwei Ausgaben jährlich, jeweils mit einem spezifischen Thema, im münsterschen Daedalus-Verlag. Gerade ist die 86. Ausgabe zum Thema Paarungen/Mixturen erschienen.
Abgedruckt wird vor allem Kurzprosa deutschsprachiger Autorinnen und Autoren, aber zwischen den Buchdeckeln der Zeitschrift finden sich auch literarische Essays, Kolumnen, Rezensionen und Cartoons. Namhafte Autorinnen und Autoren der Gegenwartsliteratur wie Georg Klein, Burkhard Spinnen, Anke Stelling, Franziska Gerstenberg, Markus Orths, Tanja Dückers u.v.a. veröffentlichten in 'Am Erker', noch bevor sie von großen Verlagen entdeckt wurden. Auch Interviews mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern bringen den Leserinnen und Lesern das literarische Feld näher. 1998 wurde 'Am Erker' mit dem Hermann-Hesse-Förderpreis als beste deutschsprachige Literaturzeitschrift ausgezeichnet. In der Jurybegründung heißt es, die Zeitschrift stelle "die Arbeiten junger und noch unbekannter deutschsprachiger Autoren in beispielhafter Weise vor", und zwar "in einer gestalterisch anspruchsvollen und angemessenen Form". 'Am Erker' "trägt mit Originalbeiträgen und ihrem umfangreichen Diskussionsteil zur Pflege literarischer Kultur und zur Erschließung neuer, am Leser orientierter Formen und Themen bei."
Die Ausgabe 86, aus der die gelesenen Beiträge stammen, wurde von Andreas Heckmann konzipiert und zusammengestellt.
Es lesen im Einzelnen
Angelica Seithe: "Paarungen im Pool"
Geboren 1945, lebt im Kreis Gießen und in München. Nach einem Studium der Psychologie an der Universität Münster, das sie mit dem Diplom abgeschlossen hat, ist sie bis heute als Psychotherapeutin, Dozentin und Autorin tätig. Zuletzt erschienen ihre Lyrikbände 'Im Schatten der Äpfel' und 'Solange wir bleiben im Licht' (2016 bzw. 2020 in der edition offenes feld). Sie verzeichnet zahlreiche Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien (z. B. in Sinn und Form oder Signum) und wurde u.a. mit dem Jury- und Publikumspreis beim Hildesheimer Lyrikwettbewerb 2014 und beim Literaturpreis Harz 2018 ausgezeichnet. Mehr unter: www.angelica-seithe.de
Crispin Scholz: "Wie Robben"
Geboren 2004 in der Nähe von Leipzig, studiert in Rostock Musik und Chemie. Zuletzt erschien 'Die Boa, der Urwald und die Sterne' (2023).
Susanne Gölitzer: "Lerkas Liebe"
Geboren 1966, lebt in Frankfurt/Main. Sie Gründerin und Leiterin der Josephine-Baker-Gesamtschule in Frankfurt sowie Autorin und Wissenschaftlerin. Seit 2008 ist sie Mitveranstalterin des Salon Slalom. Sie schreibt an einem Waldroman, in dem ein Wesen namens Lerka die Hauptrolle spielt. Literarische Veröffentlichungen sind u.a. in 'Am Erker', 'eXperimenta' und der 'Edition Carpe Plumbum' erschienen. Weitere Essays und Kolumnen erschienen in 'Pädagogik' und der 'Frankfurter Rundschau'. Mehr unter http://susannegoelitzer.de/
Cornelia Manikowsky: "an die Liebe denke ich"
Geboren 1961, lebt in Hamburg. Sie schreibt für Erwachsene und auch für Kinder. Zuletzt erschienen die BuchDruckKunstWerke 'Kleine Dinge' und 'ALLES', beide in der Verlagsgesellschaft der Stiftung Historische Museen, Hamburg 2021 und 2017, beide mit Lithografien von Muriel Zoe, sowie 'und an die Liebe denke ich', Edition Hammer + Veilchen (Hamburg und Niederstetten 2017). Ihre Texte wurden in mehrere europäische Sprachen und ins Koreanische übersetzt, gerade brachte die dänische Kunstzeitschrift ARK eine Ausgabe mit ihren Prosagedichten heraus. Cornelia Manikowsky erhielt Preise und Stipendien, darunter den Preis der Kärntner Industrie im Rahmen des Bachmann-Wettbewerbs, den SOS-Kinderliteraturpreis und den Hamburger Literaturpreis. Sie besuchte die Kunsthøjskole i Holbæk in Dänemark, studierte Germanistik, Geschichte und Psychologie in Hamburg und arbeitet als Lektorin, Moderatorin, DaF-Dozentin und Seminarleiterin. Sie ist Mitglied des AutorInnennetzwerkes ElbautorInnen Hamburg, bis 2022 war sie Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland, seit 2022 ist sie Mitglied im PEN Berlin. Mehr unter: www.manikowsky.de
Thomas Glatz: "Nein"
Geboren 1970, arbeitet als Künstler in verschiedenen Bereichen wie Hörspiel, Konzeptkunst, Zeichnung und Literatur. Im Verlag Black Ink sind viele seiner Bücher erschienen. 2022 wurde sein Roman 'Ubbelohde' im Berliner XS-Verlag herausgebracht. Mit Andreas Heckmann und Anna Serafin organisiert er die Lesebühne 'Salzstangensalon' in München. Thomas Glatz ist Repräsentant der Gesellschaft der Lyrikfreunde Bayern und Ehren-Österreicher auf Lebenszeit (Gastlandprojekt Leipziger Buchmesse 2023 und Schule für Dichtung Wien).
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Angelica Seithe: "Paarungen im Pool"
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Susanne Gölitzer: "Lerkas Liebe"
Cornelia Manikowsky: "an die Liebe denke ich"
Thomas Glatz: "Nein"