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Literaturline
Lesung Januar 2020
Anja Kampmann liest neue Gedichte
Zum Jahreswechsel für die LiteraturLine geplant war ein Einblick in die Konzertlesung »Rauhe Linien – Kontrabass und Gedicht«, im Rahmen des Lyrikertreffens gestaltet von der Lyrikerin Anja Kampmann zusammen mit der Kontrabassistin Sophia Scheifler. Leider war der Mitschnitt auf der Studiobühne technisch nicht zu verwirklichen.
Dass es dennoch möglich ist, Anja Kampmann mit vier bisher unveröffentlichten Gedichten in der LiteraturLine vorzustellen, verdanken wir dem Haus der Poesie in Berlin, das eine aktuelle Aufnahme für www.lyrikline.org zur Verfügung gestellt hat. Herzlichen Dank!
Die Lesung von Anja Kampmann wurde im Rahmen des Poesiefestivals Berlin 2019 während der Veranstaltung »Der VERSschmuggel USA – Deutschland – reVERSible« aufgenommen: www.haus-fuer-poesie.org. Im Februar 2020 erscheint eine Anthologie, in der auch die vier Gedichte von Anja Kampmann enthalten sind:
www.wunderhorn.de/?buecher=versschmuggel-reversible-3
»Anja Kampmanns Gedichte führen in besondere Räume und Landschaften, an die Küste oder in die faszinierenden Brachen des Industriezeitalters. Stets ist die Autorin auf der Suche nach den Elementen. In die träumerische Idylle mischen sich immer wieder Töne der Angst. Der zarte Tonfall dieser Gedichte wird brüchig. Verstörendes und Desillusionierendes kommt in den Blick. Und das in einer Sprache, deren Wohllaut lange nachzuklingen vermag.« (Literarische Gesellschaft Thüringen e.V., Frühlingslese 2019)
Mit ihrem poetischen Verfahren »legt sie sowohl historische als auch politische Schichten frei. In diesen Gebieten, ›in denen die Angst sich nicht ausspricht aber anwesend ist‹, wird lyrisches Sprechen zum Grenzgang zwischen Anschaulichem und Unanschaulichem, Raum und Zeit. Horizontlinien, Ränder und Zäune strukturieren ein unsicheres Gelände, das sich in seiner Sprachwerdung trotz präziser Beschreibung der Eindeutigkeit entzieht.« (Jury des Wolfgang Weyrauch-Förderpreis beim Literarischen März in Darmstadt 2015)
»Es sind Gedichte, die man riechen und schmecken kann und die man sich ganz langsam auf der Zunge zergehen lassen sollte. Fulminante Lyrik von der sehr begabten und klugen Autorin Anja Kampmann.« (Matthias Ehlers)
Anja Kampmann, geboren 1983 in Hamburg. Studium an der Universität Hamburg und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2010 Stipendiatin des »International Writing Program« der Universität Iowa. Danach Arbeiten für den Rundfunk, an einer Dissertation zu Stille und Musikalität im Spätwerk Samuel Becketts. In Leipzig gründete sie gemeinsam mit dem Verein »forma« die Veranstaltungsreihe „»Tektonik« für Lyrik und Neue Musik, die sie anlässlich des Lyrikertreffens auch in Münster vorstellte. 2013 MDR Literaturpreis, 2015 Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis beim Leonce und Lena Wettbewerb Darmstadt. Ihr Lyrikdebüt »Proben von Stein und Licht« erschien 2016, ihr erster Roman „»Wie hoch die Wasser steigen« wurde 2018 u. a. für den Preis der Leipziger Buchmesse, den aspekte Literaturpreis und den Deutschen Buchpreis nominiert. Der Roman erhielt den Mara Cassens Preis für den besten Debütroman und den Lessing Förderpreis des Freistaates Sachsen. Anja Kampmann schreibt Lyrik und Prosa. Im Jahr 2019/20 ist sie Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim.
Weitere Information über Anja Kampmann auf ihrer Website:
Jetzt anhören:
»plantetarium«
»maulwurf«
»felder, offen für jedes licht«
»Dnipro«