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Literaturline
Lesung Dezember 2021
Marion Lohoff-Börger erzählt das Grimm’sche Märchen »Hans im Glück« neu
»Hans hat Massel« heißt das Märchen »Hans im Glück« auf münsterscher Masematte (agenda Verlag 2021): „Kaum auszuhalten, wie Hans sich übers Ohr hauen lässt! Ob der Knäbbel (Bauer), Katzow (Metzger) oder der Scherenschleifer: Alle nutzen Hans‘ Bestusstheit (Dummheit) schamlos aus! Oder ist Hans der kochume Seegers (kluge Mann), der weiß, wie man ein glückliches Leben führt?“
Marion Lohoff-Börger hat das bekannte Märchen der Brüder Grimm in Masematte übertragen und mit von Hand gestempelten und auf alten Schreibmaschinen getippten Buchstaben und heiter-ironischen Illustrationen visualisiert.
Die münstersche Masematte ist eine auch über die Grenzen der Stadt hinaus bekannte Geheimsprache, deren Wortschatz zur Hälfte aus jiddischen Wörtern besteht. »Hans im Glück« bot der Autorin die Möglichkeit, ihre Nacherzählung mit zahlreichen Begriffen dieser alten Sondersprache zu spicken, insbesondere sobald in der Handlung Tiere eine Rolle spielen oder starke Emotionen zum Ausdruck kommen.
In ihrer Lesung in der LiteraturLine übersetzt sie unbekannte Wörter direkt im Lesefluss, so dass einem entspannten Zuhören nichts im Wege steht.
Marion Lohoff-Börger, geb. 1965 in Borghorst, studierte zunächst in Münster auf Lehramt, zog dann ihre drei Töchter groß und widmet sich seit 2014 dem Schreiben von Gedichten auf nostalgischen Schreibmaschinen und seit 2016 intensiv der münsterschen Masematte. Heute lebt sie als freie Autorin, Texterin und Kulturmittlerin in Münster. Sie initiiert internationale Lyrikprojekte und verfasst seit dem Frühjahr 2019 regelmäßig Masematte-Kolumnen für ALLES MÜNSTER.
Weitere Informationen: www.schreibmaschinenlyrik.de
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Marion Lohoff-Börger liest »Hans hat Massel«.