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Literaturline
Lesung November 2017
Søren Ulrik Thomsen liest aus »Zitterspiegel. Gedichte«
»Ein Gedicht muss sich abspielen im Hochspannungsfeld zwischen einer Theorie und einem Gesang«, so der dänische Dichter Søren Ulrik Thomsen. Lesungen gestaltet er häufig als Performances zusammen mit der Jazzformation »Det Glemte Kvarter«. In seinen Gedichten schreibt er komisch und grotesk, ernst und melancholisch über die letzten Fragen von Liebe und Tod, Schönheit und Zerfall und über das gewöhnliche Leben.
»Rystet spejl« (2011) ist Søren Ulrik Thomsens siebte Gedichtsammlung, 2013 erschien dazu ein Album, das er mit den sieben jungen Musikern von »Det Glemte Kvarter« einspielte, und 2016 folgte »Rystet spejl / Zitterspiegel. Gedichte dänisch« als zweisprachige Ausgabe im Münsterischen Kleinheinrich Verlag, die Übersetzungen ins Deutsche stammen von Klaus-Jürgen Liedtke.
Die vorliegende Aufnahme entstand während einer Lesung im Rahmen des Internationalen Lyrikertreffens Münster 2017, die deutschen Übersetzungen werden gelesen von dem Skandinavisten Stig Toftgaard Andersen vom Institut für Nordische Philologie in Münster.
Søren Ulrik Thomsen, geboren 1956 im dänischen Kalundborg. Zunächst Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft in Kopenhagen, das er aber zugunsten des Schreibens aufgab. Sein erstes Gedichtbuch »City Slang« erschien 1981. Sein vierter Lyrikband »Hjemfalden/Anheimgefallen« wurde 1993 als zweisprachige Ausgabe, mit den Übersetzungen von Ursula Schmalbruch und Zeichnungen von Annemette Larsen, ebenfalls im Kleinheinrich-Verlag veröffentlicht. Søren Ulrik Thomsen ist einer der bedeutendsten Dichter Dänemarks, Stipendiat des Staatlichen Kunstfonds auf Lebenszeit und seit 1995 Mitglied der Dänischen Akademie. Er lebt heute noch in Kopenhagen und trat auch als Übersetzer hervor. Ausgezeichnet mit dem Søren Gyldendal-Prisen 2015.
»Der dänische Dichter Søren Ulrik Thomsen ist ein Liebhaber von Versen, die über sich selbst nachdenken. In seiner ironisch-melancholischen Parlandolyrik versammelt er Bilder davon, was das Gedicht denn sein könnte. Ein Gefüge aus schwarzen Insekten etwa, das sich von der Seite löst und davonfliegt. Aber auch eine Art von Gefäß, das die Dinge – Beobachtungen, Erinnertes, Gedanken – auffängt und bewahrt. Zugleich soll das Gedicht ein ›Zitterspiegel‹sein, der die Phänomene nicht nur aufnimmt und zeigt, sondern eine neue Ordnung für sie findet.« (Nico Bleutge)
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Søren Ulrik Thomsen liest aus »Zitterspiegel. Gedichte«