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Literaturline
Lesung August 2015
Thomas Kunst liest aus »Die Arbeiterin auf dem Eis«
Beim diesjährigen 19. Internationalen Lyrikertreffen Münster im Mai stellte Thomas Kunst Auszüge aus seinem 2013 erschienenen Gedichtband »Die Arbeiterin auf dem Eis« vor.
Die Liebe und die Poesie vertragen kein Vielleicht: keine lauwarmen Bekenntnisse, keine allseits abgesicherten Kompromisse. Wer sich auf sie einlässt, kennt die Melancholie ebenso gut wie die maßlose Lust am Leben, die Hingabe ebenso gut wie den Furor – nur ein Wimpernschlag liegt zwischen »Ich werde so lange mit dir am Strand spazieren gehen / bis du mich liebst« und »Melde dich erst wieder, wenn du stirbst«.
Die Gedichte und Briefe in »Die Arbeiterin auf dem Eis« erzählen von bedenklich verwildertem Selbstbewusstsein, von Ameisen in Palästina, von Schlittenhunden in der Küche, vom Aufglimmen der Reisenden, von Ernstfallkassetten und Gedichtattrappen, von Kölnischwasser auf Spinnennetzen, von Liliputanern an den Spronser Seen, von Mecklenburg, Venedig und Persien.
»Thomas Kunst vermag die Schönheit in derart lichten Worten zu zeichnen, dass man brüllen möchte vor Verlangen und Lust« (Feridun Zaimoglu)
Thomas Kunst, geboren 1965 in Stralsund, zählt seit 1987 zählt als Bibliothekarischer Mitarbeiter zum festen Inventar der Deutschen Bücherei Leipzig. Sein literarisches Debüt »Besorg noch für das Segel die Chaussee« erschien 1991, es folgten zahlreiche Lyrikbände, Romane, Hörbücher und Musik-CDs. Thomas Kunst erhielt u. a. den Dresdner Lyrikpreis, das Stipendium der Villa Massimo und 2004 den F.-C.-Weiskopf-Preis der Akademie der Künste Berlin und 2014 den Lyrikpreis Meran. Er ist Mitglied im P.E.N.
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Thomas Kunst »Die Arbeiterin auf dem Eis«