Westdeutsche Bibliothek der Hörmedien für blinde, seh- und lesebehinderte Menschen e.V.: Nell Zink "Avalon" und Gedichte

Die WBH e.V. bietet seit 1955 für Menschen, die auf Grund von Einschränkungen nicht in der Lage sind, gedruckte Bücher zu lesen, die Möglichkeit kostenlos Hörbücher aus allen Bereichen der Literatur auszuleihen. Zur Zeit sind mehr als 55.000 Titel verfügbar; im Programm gibt es aktuell zudem sechs Hörzeitschriften im Abonnement. Die Texte werden von geschulten Sprecherinnen und Sprechern in hauseigenen Studios eingesprochen. Einige von ihnen arbeiten bereits seit Jahrzehnten mit der WBH zusammen.

Wer so lange schon im Bereich der Hörmedien tätig ist, hat auch schon einiges an Technikgeschichte erlebt: Bis in die 1970er Jahre wurden die Aufnahmen auf Tonbändern und danach auf Kompaktkassetten aufgenommen. Seit 2004 wird nur noch digital produziert, dann als sogenanntes "DAISY-Hörbuch" (Digital Accessible Information System – aufgrund der Navigierbarkeit besonders gut für Hörmedien geeignete Speicherform) im MP3-Format auf CDs gespeichert und versandt. Die in Mecklenbeck ansässige WBH ist eine von sieben Hörbüchereien in Deutschland und hat bis jetzt ein Fünftel aller deutschsprachigen Blindenhörbücher in Deutschland, Österreich und der Schweiz produziert. Die WBH ist primär für Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland zuständig.

In der Literaturline präsentiert die WBH eine Auswahl von fünf Texten: Vier klassische Gedichte von bekannten deutschen Autoren und einen kurzen Auszug aus dem Roman "Avalon" von Nell Zink. Darin erzählt Zink von der Waisen Bran, die von ihrer Stieffamilie als billige Arbeitskraft auf einer Gärtnerei ausgebeutet wird. Bran lernt Peter kennen, einen intellektuellen, bibliophilen Kapitalismuskritiker, mit dem sie eine turbulente Fernbeziehung führt. Bran beginnt, ihr Leben infrage zu stellen. Überleben hat sie gelernt. Aber was gehört zum Leben noch dazu?

Nell Zink wurde 1964 in Kalifornien geboren. Sie studierte am College of William and Mary Philosophie und hat später in Medienwissenschaft an der Universität Tübingen promoviert. Sie lebt in Bad Belzig, südlich von Berlin.

Die Texte für die Literaturline wurden von verschiedenen Sprecher*innen eingelesen. Die Einleitung spricht Manuela Reiser.

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