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Zuwanderung und Schule
Deutsch als Zweitsprache
Sprache ist die Voraussetzung für einen guten Bildungsweg. Zugewanderte Kinder und Jugendliche erhalten in den Schulen zusätzlichen Deutschunterricht. Auch gibt es in Münster unterschiedliche außerschulische Angebote, um Deutsch zu lernen.
Junge VHS
Deutsch als Fremdsprache DaF/DaZ für Schüler*innen ist ein kostenloses Angebot der Volkshochschule. Schülerinnen und Schüler können hier ein- bis zweimal in der Woche, nachmittags und in kleinen Gruppen, Deutsch lernen. Es gibt Gruppen für Anfänger*innen, Fortgeschrittene und unterschiedliche Altersgruppen.
Zum Angebot der VHS
MitSprache
In allen Ferien und während des Schuljahres haben zugewanderte Schülerinnen und Schüler der Grundschulen und weiterführenden Schulen die Möglichkeit, die Sprachkurse von MitSprache zu besuchen. In den Kursen können die Kinder und Jugendlichen in kleinen Gruppen spielerisch und in alltäglichen Situationen ihre Sprachkenntnisse verbessern.
Die Angebotspalette von MitSprache umfasst diverse (Ferien-)Workshops (z. B. in den Bereichen Theater, Kunst, Musik und Geschichte), die bedürfnisorientiert konzipiert und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Je nach Angebot finden die Ferienkurse in einem Zeitraum von ein oder zwei Wochen an unterschiedlichen Lernorten in der Stadt Münster (z. B. in der Oxford-Kaserne, im Theaterpädagogischen Zentrum, in Schulräumen) statt.
Das kostenlose Kursangebot ist ein wichtiger Baustein einer gelebten städtischen Willkommenskultur. Mit diesem Angebot unterstützt das Amt für Schule und Weiterbildung die Kinder, Jugendlichen und ihre Familien beim Ankommen in der Stadt Münster und dabei, einen guten Schul- und Bildungsweg gehen zu können.
Mehr Informationen zu den MitSprache-Kursen
Projekt „Sprachförderung für zugewanderte Kinder und Jugendliche in Schulen“
Seit August 2016 führen das Centrum für Mehrsprachigkeit und Spracherwerb (CEMES) der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster und das Amt für Schule und Weiterbildung das Projekt „Sprachförderung für zugewanderte Kinder und Jugendliche in Schulen“ durch.
Im Rahmen des Projekts werden Lehramtsstudierende der WWU zu Förderkräften im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) ausgebildet. Sie erteilen an Schulen in Münster DaZ-Förderunterricht. Ziel des Projektes ist einerseits die Verbesserung der Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte und andererseits die praxisnahe Ausbildung zukünftiger Lehrerinnen und Lehrer.
Das Amt für Schule und Weiterbildung wählt pro Schuljahr in enger Kooperation mit der unteren Schulaufsicht Grund- und weiterführende Schulen aus, die die DaZ-Unterstützung erhalten. Dem CEMES obliegt die Auswahl der Studierenden, deren Zuteilung zu den Schulen sowie ihre fachliche Anleitung und Begleitung. Im Schuljahr 2021/22 waren acht Grundschulen, drei Hauptschulen, eine Realschule und ein Gymnasium beteiligt. Die Lehramtsstudierenden führen in einem Umfang von vier Unterrichtsstunden pro Woche eigenverantwortlich die DaZ-Unterstützung in Kleingruppen von maximal vier Teilnehmenden durch. Im Schuljahr 2022/23 nehmen acht Grundschulen, vier Hauptschulen und eine Realschule an dem Projekt teil.
Essentielle Instrumente des Qualitätsmanagements innerhalb des Projektes sind ein zweitägiges Vorbereitungsseminar für die Studierenden und deren Teilnahme an einem Workshopangebot sowie an regelmäßigen Reflexionssitzungen. Auch das Führen eines Lerntagebuches durch die Studierenden ist ein wesentlicher Bestandteil. Weiterhin schließt jedes Schuljahr mit einer Abschlussveranstaltung ab, an dem Mitarbeitende des Amtes für Schule und Weiterbildung, der Schulen und des CEMES sowie die Studierenden teilnehmen.
Kontakt
Janine Vogel
Zimmer 2309
Tel. 02 51/4 92-40 08
VogelJ@stadt-muenster.de
Übersetzen und vermitteln
Für Familien, die aus einem anderen Land nach Deutschland kommen, sind das Schulsystem und die deutsche Schulkultur fremd. Damit die Eltern ihre Kinder auf ihrem neuen Bildungsweg gut begleiten können, ist es wichtig, nicht nur die Sprache zu übersetzen, sondern auch kulturelle Besonderheiten zu vermitteln.
Sprach- und Kulturmittlerinnen sind ein Angebot zur interkulturellen Elternarbeit.
Eltern in das schulische Leben ihrer Kinder einzubeziehen, ist wichtig für den Lernerfolg. Eine gute Kommunikation zwischen den Eltern und der Schule erleichtert die Integration von zugewanderten Kindern und Jugendlichen und stärkt sie auf ihrem Bildungsweg.
Mobile Sprach- und Kulturmittlerinnen unterstützen alle Schulen in Münster in der Kommunikation mit zugewanderten Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern.
Sprach- und Kulturmittlerinnen können
- die interkulturelle Kommunikation in der Schule begleiten (z. B. Elterngespräche)
- zwei Sichtweisen verstehen und vermitteln
- in Konfliktsituationen moderieren
- die Strukturen des deutschen Schulsystems erklären
- interkulturelle Begegnungen gestalten
- Familien für die Mitwirkung in der Schule begeistern
Sprach- und Kulturmittlerinnen sind
- mehrsprachig (u. a. deutsch, türkisch, russisch, polnisch, französisch, arabisch, persisch, afghanisch)
- mit zwei Kulturen und den kulturspezifischen Unterschieden der Sprachen vertraut
- Absolventinnen der Qualifizierung zur „Sprach- und Kulturmittlerin für Schulen“ und der Kompaktausbildung des "Transkulturellen und interreligiösen Lernhauses der Frauen" im Haus der Familie
- gute Beispiele für gelungene Integration
Die Bildungsberatung im Amt für Schule und Weiterbildung vermittelt Kontakte zu Sprach- und Kulturmittlerinnen.
Dolmetscherinnen und Dolmetscher sind immer dann wichtig, wenn es in Elterngesprächen um Fragen geht, die rechtlich relevant sind, z. B. das Zeugnis. Kontakte zu Dolmetschern und Dolmetscherinnen vermittelt die Bildungsberatung im Amt für Schule und Weiterbildung. Die Schulleitung kann die Übernahme der Dolmetscherkosten beantragen. Den Einsatz koordiniert das Amt für Schule und Weiterbildung.
Kontakt
Silke Neugebauer
Vermittlung von Dolmetscher*innen, Sprach- und Kulturmittler*innen
Tel. 02 51/4 92-40 65
Bildungsberatung@stadt-muenster.de
Eine mehrsprachige interkulturelle Beratung bietet der Integrationsrat der Stadt Münster in Kooperation mit den Migrantenselbstorganisationen an. Kompetente ehrenamtliche Muttersprachlerinnen und Muttersprachler unterstützen die Kommunikation zwischen Eltern und Schule.
Kontakt
Maria Adela Salinas
Vorsitzende des Integrationsrates
Tel. 02 51/ 4 92-60 70
salinas@integrationsrat-muenster.de
Herkunftssprachlicher Unterricht
Damit Kinder und Jugendliche auch ihre Herkunftssprachen weiter erlernen und vertiefen können, wird in Münster Unterricht in den am meisten gesprochenen Sprachen angeboten: Albanisch, Arabisch, Italienisch, Neugriechisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Türkisch.
- Der Unterricht findet außerhalb des regulären Schulunterrichts statt.
- Ein jährlich aktualisierter Stundenplan informiert über die Unterrichtsorte und -zeiten.
- Anmeldungen zum herkunftssprachlichen Unterricht sind über die Schule möglich.
Neben dem Sprachunterricht wird auch die jeweilige Landeskunde vermittelt. Der Unterricht wird von ausgebildeten ausländischen Lehrkräften erteilt und umfasst in der Regel drei Wochenstunden am Nachmittag.
Die Leistungen im herkunftssprachlichen Unterricht werden bewertet und im Zeugnis unter "Bemerkungen" eingetragen. Eine mindestens gute Leistung in der Sprachprüfung am Ende der Sekundarstufe I (9. oder 10. Klasse) kann beim Schulabschluss eine mangelhafte Leistung in einer (beliebigen) Fremdsprache ausgleichen. Positive Leistungen sollen bei der Beratung über die weitere Schullaufbahn berücksichtigt werden.
Schülerinnen und Schüler legen am Ende der Sekundarstufe I in ihrer Herkunftssprache eine Sprachprüfung ab. Die Teilnahme an dieser Sprachprüfung ist verbindlich. Eine mindestens gute Leistung in dieser Sprachprüfung kann beim Schulabschluss eine mangelhafte Leistung in einer (beliebigen) Fremdsprache ausgleichen. In der Hauptschule ist dies immer Englisch, in den anderen Schulformen kann es eine der unterrichteten Fremdsprachen sein.
Weitere Informationen zum herkunftssprachlichen Unterricht auf den Seiten des Schulamtes für die Stadt Münster:
www.schulamt-muenster.de/hsu
Fallscouts
In Münster unterstützen Fallscouts zugewanderte Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und die Lehrkräfte als Begleiterinnen und Begleiter beim Thema Bildung.
Die Fallscouts
- unterstützen Schülerinnen und Schüler
- geben Eltern Rat, wo Informationen und Orientierung wichtig sind
- sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für alle Schulen in Münster
- vermitteln bei Klärungsbedarf zwischen Elternhaus und Schule
- koordinieren die verschiedenen Angebote
Zugewanderte Schülerinnen und Schüler besuchen alle Schulen in Münster. Die neue Situation im fremden Land bietet Chancen und Herausforderungen zugleich:
- Für die Schülerinnen und Schüler, die mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen kommen und sich in einer neuen Sprache und in einem neuen System zurechtfinden müssen.
- Für die Eltern, denen die Bildungswege in Deutschland noch nicht vertraut sind und die für ihre Kinder eine gute Zukunft wollen.
- Für die Lehrerinnen und Lehrer, die allen Schülerinnen und Schülern gerecht werden und ihnen eine gute Lernatmosphäre und erfolgreiche Schullaufbahn ermöglichen wollen.
Weitere Informationen zum Angebot der Fallscouts
Weitere Angebote und Hilfe
- Informationstafel "Mehrsprachige Angebote für Kinder und Jugendliche"
- Informationstafel "Mehrsprachigkeit - Informationen für Sprachlehrkräfte und alle Interessierte"
- Anerkennung von Bildungs- und Berufsnachweisen
- Sprachprüfungen
- Bildungsberatung
- Schulpsychologische Beratungsstelle
- Kommunales Integrationszentrum