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Geschichtsort
Dauerausstellung "Geschichte - Gewalt - Gewissen"
Raum 7: Die Zukunft der Vergangenheit
Nach 1945 blieb die Nazi-Zeit einerseits ein Tabu. Viele Verfolgte hatten nicht die Kraft zu sprechen – die Erinnerungen schmerzten sie einfach zu sehr. Andererseits gaben sich große Bevölkerungsgruppen Mühe, die jüngste Geschichte zu ihren Gunsten umzudeuten; Täter und Mitläufer stilisierten sich sogar zu Opfern.
Erst mit der Zeit begannen einzelne kritische Bürger, insbesondere aber die Kinder der Täter und Verfolgten, die Generation der Eltern mit Fragen zu konfrontieren. Es entstanden Initiativen wie Geschichtswerkstätten, die neue Formen öffentlicher Erinnerung entwickelten.
Seit den 1990er Jahre boomt die Aufarbeitung geradezu, was vergessene Opfergruppen ans Licht geholt hat und auch Institutionen wie die Polizei veranlasst hat, sich ihrer belasteten Vergangenheit zu stellen.
Im Kern geht es darum, wie man die Geschichte nutzt, um Haltungen zur Gegenwart und Zukunft einzunehmen.