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Zukunftsstrategien
Das ISEK Münster 2030 ist die Zukunftsstrategie für Münster mit dem Zeithorizont bis etwa zum Jahr 2030.
Was genau bedeutet ISEK?
ISEK steht für Integriertes Stadtentwicklungskonzept und dieser Fachbegriff beschreibt treffend vier Eigenschaften:
- Integriert | Es wird fach- und themenübergreifend zusammen gearbeitet und dementsprechend ist es wichtig, Zusammenhänge verschiedener Themen zu diskutieren und ganzheitliche Vorgehensweisen abzustimmen
- Stadt | Das Konzept bezieht sich auf die Stadt (Münster) und ihre Teile, sprich der räumliche Bezug von Strategien und Maßnahmen ist entscheidend
- Entwicklung | Die Stadt entwickelt sich immer weiter: Hier werden eine bewusste und gewünschte Zukunftsentwicklung und ihre Umsetzung beschrieben
- Konzept | Ein abschließender Bericht, der Analysen, Ziele und Schritte zu deren Umsetzung vereint
Welches Ziel hat das ISEK?
Das ISEK hat mehrere, wichtige Ziele. Die drei wichtigsten sind:
- Gemeinsame Erarbeitung der zukünftigen Stadtentwicklung mit Expert*innen und Einwohner*innen, Initiativen, Vereinen, Wissenschaft und Unternehmen.
- Vielfältige Handlungsfelder gilt es in Beziehung zu setzen, gegebenenfalls Zielkonflikte aufzuzeigen und im Raum sichtbar zu machen
- Schwerpunkte und Maßnahmen benennen, die es in den nächsten Jahren zu bearbeiten und umzusetzen gilt. Dies ist zugleich eine notwendige Grundlage zur Beantragung von Städtebaufördermitteln (zur Finanzierung der Umsetzung)
Wie ist der aktuelle Stand?
Das Integriertes Stadtentwicklungskonzept ISEK Münster 2030 liegt vor und wurde vom Rat der Stadt Münster Ende September 2021 beschlossen. Damit wandert das Konzept jedoch nicht zu den Akten sondern wird kontinuierlich weiter umgesetzt und es entstehen in den Leitthemen zahlreiche weiterführende Maßnahmen und Projekte. Die fünf Bausteine des ISEK zum Nachlesen sind im Ratsinformationssystem veröffentlicht (Anlagen 3 A bis 3 E).
Der Hintergrund: Münster wächst
Münster gehört zu den am stärksten wachsenden Städten in Nordrhein-Westfalen. Nach städtischen Vorausberechnungen könnte die Bevölkerung bis 2030 im Basisszenario "Dynamischer Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort" auf 326.000 Einwohnerinnen und Einwohner steigen. Der Bevölkerungswert Ende 2020 lag mit ca. 312.500 Personen auf diesem Pfad. Nach anderen Szenarien könnte das Wachstum noch deutlich stärker ausfallen und in Richtung 347.000 Einwohnerinnen und Einwohner gehen. Der Bevölkerungszuwachs, der alle Bereiche des städtischen Lebens betrifft, ist eine zentrale Herausforderung, der sich Münster stellen muss – aber auch eine große Chance…
Schon jetzt ist die wachsende Stadt Gegenstand vieler aktueller Entwicklungsplanungen wie etwa des Baulandprogramms, der Kita- und Schulausbauplanung, der Gewerbeflächenplanung oder auch in der Mobilitätsplanung. Dazu Oberbürgermeister Markus Lewe: "Wir wollen gemeinsam mit der Stadtgesellschaft integrierte Entwicklungsstrategien für Münsters Zukunft erarbeiten und Umsetzungsschritte definieren."
In diesem Teilprozess ging und geht es darum, zu einer übergreifenden strategischen Orientierung für die räumliche Entwicklung Münsters zu kommen, die breit getragen wird, um das Stadtwachstum nachhaltig und sozial zu gestalten. Das Ergebnis dient dazu, eine aktive Entwicklung in Zukunft überhaupt möglich zu machen, denn ein entsprechendes Konzept ist Voraussetzung für den Zugang zu Städtebaufördermitteln.
Der Anfang 2018 gestartete Prozess zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) greift vorhandene Konzepte und laufende Planungen auf, die entstehende Nachhaltigkeitsstrategie im Rahmen des Modellprojekts „Global Nachhaltige Kommune“ bildete eine wichtige Grundlage. Der ISEK-Prozess definiert und bearbeitet unter Beteiligung Vieler zehn integrierte Leitthemen für die Zeit bis 2030 und darüber hinaus und bezieht dabei die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung ein. Unmittelbar aus dem Prozess werden konkrete Handlungsansätze erarbeitet und Schlüsselprojekte entwickelt.
Der Prozess im Schaubild
Das Schaubild in höherer Auflösung (PDF, nicht barrierefrei, 690 kB)
Arbeit an Leitthemen
Die Zukunftsstrategien werden mit Unterstützung der Büros NetzwerkStadt (Prof. Dr. Klaus Selle) und scheuvens + wachten plus (Prof. Kunibert Wachten) erarbeitet. Am 11. Oktober 2018 wurden im Rahmen der "Zukunftsarena" die vorgeschlagenen Leitthemen und erste Zwischenergebnisse öffentlich vor- und zur Diskussion gestellt. In einer Reihe von bislang acht Stadtforen zu diesen vom Lenkungskreis beschlossenen Leitthemen wurden die wesentlichen Entwicklungslinien 2019/20 mit relevanten Akteurinnen und Akteuren aus der Stadtgesellschaft und dem Publikum intensiv öffentlich erörtert und konkrete Zugänge zur Umsetzung ausgearbeitet.
Dann unterband die aufziehende Corona-Lage im Frühjahr 2020 das geplante Stadtforum „Beteiligung weiter denken“ zum Querschnittsthema einer systematischen Weiterentwicklung der Öffentlichkeitsbeteiligung und das Stadtforum „Stadt in der Sozialen Balance“. Die komplexen Präsenzveranstaltungen mit ihren intensiven Austauschformaten ließen sich nicht ohne Weiteres ins Internet verlegen. Im Herbst konnte der Faden mithilfe der SmartCity Münster wieder aufgenommen werden: Im ersten Webforum „Beteiligung digitaler denken“ wurde der Teilaspekt neuer digitaler Formen der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern beleuchtet. Die Stadtforen werden 2021 fortgeführt werden.
In den bereits bearbeiteten Leithemen geht die Arbeit unterdessen weiter – und aus dem Prozess direkt in die Umsetzung: Basierend auf dem Stadtforum „Urbane Wissensquartiere“ richteten die Partnerinnen und Partner der Allianz für die Wissenschaft eine Internationale Ideenwerkstatt aus; renommierte Planungsteams aus mehreren Ländern stellten im Januar 2020 ein räumliches Strukturkonzept für eine „Wissenschaftsstadt der Zukunft“ vor, das die bereits geplanten Investitionen der Wissenschaft von nahezu 2 Mrd. Euro rahmen kann.
Die „Vielfalt der Stadtteile“ konnte gestärkt werden durch den Einsatz von Quartiersmanagerinnen und Stadtteilkümmerinnen. Die SmartCity Münster hat ein Netzwerk geknüpft, mit dem sie an einer Strategie und Schlüsselprojekten für Münsters digitale Transformation arbeitet. In Vorbereitung ist eine Standortstrategie für den Wirtschaftsstandort Münster.
Aktuell starten bereits mehrere Projekte zur Stärkung und Weiterentwicklung der Innenstadt unter dem Dachthema „Innenstadt ist mehr …“, durch CoViD-19 veränderte Ansprüche und Perspektiven werden hier unmittelbar einfließen.
Weitere Informationen
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Urbane Stadtquartiere: Informationen des Stadtplanungsamtes
www.stadt-muenster.de/stadtplanung/urbane-stadtquartiere -
Innenstadt: Informationen des Stadtplanungsamtes
www.stadt-muenster.de/stadtplanung/innenstadt -
Stadtteile: Informationen des Stadtplanungsamtes
www.stadt-muenster.de/stadtplanung/stadtteile -
Webpräsenz der Stabsstelle SmartCity
smartcity.ms -
Grundlagen zum ISEK Münster 2030 im „Schaufenster“ der MünsterZukünfte 20|30|50
www.zukunft-muenster.de
Beschlussvorlagen und Berichte
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Abschlussbericht zur Internationalen Ideenwerkstatt „Zukunft der Wissenschaftsstadt“
www.zukunft-muenster.de/ideenwerkstatt -
Broschüre
"Neues Stadtquartier an der Steinfurter Straße: Ein urbanes Modell für das 21. Jahrhundert" -
Beschlussvorlage V/0180/2020
Entwicklung eines Modellquartiers für neues urbanes Wohnen, Arbeiten und Technologie westlich der Steinfurter Straße -
Beschlussvorlage V/0417/2020
Entwicklung eines neuen urbanen Stadtquartiers für Wissenschaft und Wohnen westlich der Busso-Peus-Straße (Zukunft der Wissenschaftsstadt Münster) -
Beschlussvorlage V/0435/2020
Entwicklung neuer urbaner Stadtquartiere südlich des Dortmund-Ems-Kanals, beiderseits des Albersloher Weges -
Beschlussvorlage V/0672/2020
Innenstadt stärken - Neue Städtebauförderprogramme nutzen -
Beschlussvorlage V/0781/2019
Innenstadt weiterdenken: Perspektiven für das Martiniviertel und den Hörster Parkplatz -
Juli 2018: Auswertung von Gesprächen zur Stadtentwicklung mit Schlüsselpersonen - nicht barrierefrei
Bericht der Schlüsselpersonengespräche (PDF, 1.33 MB)