Der Ansturm auf die Kinokarten für die erste Tatort-Premiere im Jahr 2002 ist Ansgar Esch lebhaft in Erinnerung. Damals war der heutige Geschäftsführer der Münsterschen Filmtheater-Betriebe noch Student und das Cineplex, das zu den Filmtheaterbetrieben gehört, wurde von seinem Vater Felix geführt. „Ich saß an der Kasse und habe den Vorverkauf gemacht, die Leute hätten jeden Platz genommen.“ 2002 gab es noch keine Digital-Projektoren und so konnte der erste Münster-Tatort “Der dunkle Fleck“ nur in einem Saal gezeigt werden. Entsprechend schnell war das Kartenkontingent vergriffen. „Der Vorverkauf hat uns komplett überrannt. Das war bis dahin die größte Premiere im Cineplex“, sagt Esch. Und obwohl das Kino seit 2010 mit Digitalprojektoren ausgestattet ist, der neueste Münster-Tatort also in fünf Sälen gezeigt werden kann, „ist der Ansturm immer noch groß“, so Esch, „das System wird regelmässig gecrasht. Für den Münster-Tatort gilt in der Cineplex-Gruppe die höchste Alarmstufe im technischen Bereich.“
Rund 20 Tatort-Premieren hat das Cineplex seitdem zusammen mit dem Filmservice Münster.Land und dem WDR veranstaltet, zwei davon als Open-Air-Vorstellungen vor dem münsterschen Schloss. Zu beiden Freiluft-Premieren kamen an zwei Abenden insgesamt 6.000 Menschen. Vor dem Einlass bildete sich eine Schlange, die um den ganzen Block reichte. Der Münster-Tatort ist ein echter „Blockbuster“, stellte Ansgar Esch fest. Auf die Open-Air-Premiere der Jubiläumsfolge „Ein Freund, ein guter Freund“ war Ansgar Esch besonders gespannt, denn diese wurde im Preußenstadtion gezeigt. Die Karten dafür waren nach 16 Minuten ausverkauft.
Um die Premieren ranken sich viele Erlebnisse und Erinnerungen. Ein "Vorfall" ist Ansgar Esch besonders in Erinnerung geblieben, das so genannte „Zigaretten-Gate“ um Axel Prahl. Der hatte sich nämlich bei einem Pressetermin anlässlich einer Premiere im Herbst 2009 eine Zigarette angezündet, obwohl das Rauchen in Innenräumen und damit auch im Kino kurz davor verboten worden war. Darüber beschwerten sich verschiedene Kinogänger, so dass der Ordnungsamtsleiter der Stadt Münster keine andere Möglichkeit sah, als von Prahl ein Verwarnungsgeld in Höhe von 35 Euro zu kassieren. Das Ganze verursachte einen riesigen Medienrummel und „das Cineplex schaffte es in die gesamte deutsche Presse“.