Seiteninhalt
Koloniale Räume in Münster
Eine Spurensuche
Die Geschichte der deutschen Kolonien währte von 1871 bis 1918. Als Ideologie wirkte der Kolonialismus weiter darüber hinaus - auch in Münster. Entsprechend tief haben sich in der ehemaligen westfälischen Provinzialhauptstadt seit dem 19. Jahrhundert koloniale Spuren ins Stadtbild eingeschrieben. Münsteranerinnen und Münsteraner konsumierten Produkte aus Kolonien, schwelgten bei Völkerschauen oder Kolonialausstellungen in exotischen Träumen und drückten ihr Überlegenheitsgefühl gegenüber den Menschen in den Kolonien offen aus. Seit 1919 wurde in Münster wie anderswo offen eine Rückkehr zu Kolonialbesitz gefordert, nachdem das Deutsche Reich alle Kolonien verloren hatte. Mit der nationalsozialistischen Machtübernahme erhielten koloniale Bestrebungen neuerlichen Aufwind. Nach 1945 blieb eine kritische Auseinandersetzung mit Kolonialismus wie anderswo in der westlichen Welt zunächst lange aus. Erst seit den 1970er-Jahren forderten zunächst noch kleinere gesellschaftliche Gruppen eine kritische Auseinandersetzung mit dem deutschen Anteil am globalen kolonialen Unrecht. Diese Prozesse dauern bis heute an. Eine umfassende Aufarbeitung von Münsters kolonialer Vergangenheit steht noch aus.
Diese Karten-Anwendung macht vergessene und verschwiegene Spuren des Kolonialismus sichtbar. Sie möchte Verbindungen aufzeigen und dazu einladen, die bis heute vorhandenen Spuren selbst zu entdecken.
Die Karte kann auch in einem eigenen Browserfenster aufgerufen werden:
geo.stadt-muenster.de/kolonialspuren