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Gewässer
Renaturierung der Aa
Die Münstersche Aa, die jahrelang große Wassermassen durch ein schnurgerades Betonbett in die Innenstadt leitete, wurde 2018 an zwei zentralen Stellen in der Stadt aufwendig renaturiert. Das Ergebnis: Ein kurvenreiches, naturnahes und vor allem dem Hochwasser trotzendes Gewässer.
Aa an der Westerholtschen Wiese
Im Bereich der Westerholtschen Wiese zwischen dem Stadtbad Mitte und der Brücke am Stadtgraben wurde die Aa auf einer Länge von rund 240 Metern mit viel Aufwand aus ihrem Betonbett befreit.
Keine leichte Aufgabe, schließlich weist die Aa im Bereich der Westerholtschen Wiese ein starkes Gefälle auf. Außerdem fließt dort nach stärkeren Regenfällen viel Wasser aus dem Aasee durch die Aa. Hier hat die Aa eine 70 Zentimeter dicke Schicht aus Sand, Kies, Schluff und größeren Steinen als Sohle erhalten, die verhindern soll, dass sich die Aa bei Hochwasser „vertieft“. Auf die Schicht in der Sohle der Aa wurde eine rund 20 Zentimeter starke Schicht aus „bindigem“ Mergel aufgebracht. Die obere Schicht bildet eine 10 Zentimeter mächtige Sandschicht. Diese Sandschicht wird üblicherweise bei Hochwasser teilweise abgespült und umgelagert. Das ist durchaus gewollt, schließlich wird bei natürlichen Gewässern ebenfalls Sand umgelagert.
Zwei kleinere Hochwasser im Dezember 2018 hat die Aa an der Westerholtschen Wiese gut überstanden.
Eindrücke im Juni 2021:
Aa an der Kanalstraße
Über 1.300 Meter erstreckt sich die ökologische Aufwertung der Münsterschen Aa im Bereich der Kanalstraße. Beim Jahrhunderthochwasser vom 28. Juli 2014 war sie über ihre Ufer getreten. Um den damit verbundenen erheblichen Überschwemmungen in Zukunft vorzubeugen sind mehrere aufwendige Maßnahmen vorgesehen.
Umgesetzt ist bereits der naturnahe Ausbau: Die Gewässersohle ist wieder weitestgehend naturnah. Es wurden zahlreiche Baumstämme und Wurzeln eingebaut, die das Wasser lenken und Fischen Unterschlupf bieten. Das Gewässerprofil wurde erheblich verbreitert. Die Aa kann so heute bei stärkeren Regenfällen mehr Wasser aufnehmen und ableiten.
Eindrücke im Juni 2019:
Ausgezeichnetes Projekt
Die Renaturierung der münsterschen Aa erhielt am 2. September 2019 eine Belobigung im Rahmen des Gewässerentwicklungspreises der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA).
Der DWA-Gewässerentwicklungspreis wird für vorbildlich durchgeführte Maßnahmen zur Erhaltung bzw. zur naturnahen Gestaltung und Entwicklung von Gewässern im urbanen Bereich vergeben.
DWA-Präsident Prof. Dr. Uli Paetzel hob "die sehr gute Integration der Regenwasserbewirtschaftung" besonders positiv hervor.
- Pressemitteilung der DWA vom 2.9.2019
- Belobigungs-Urkunde (PDF, 164 KB)