Seiteninhalt
Forschung: Publikationen
Stefan Klemp, Martin Hölzl (2020):
Streichung von Kriegsopferrenten für NS-Täter
Villa ten Hompel Aktuell 24, Eigenverlag, Münster 2020, 251 Seiten, 10 Euro
Der neue § 1a des Bundesversorgungsgesetzes trat im Januar 1998 in Kraft. Die Medienöffentlichkeit setzte große Erwartungen in die neue Regelung. Sie sollte dadurch Gerechtigkeit schaffen, dass Personen, die in der NS-Zeit gegen Grundsätze der Menschlichkeit verstoßen hatten, die Kriegsopferrente entzogen werden konnte. Im Zuge der Umsetzung der neuen Vorschrift hat das Simon Wiesenthal Center über 70.000 Namen ermittelt, bei denen eine Entziehung der Kriegsopferrente in Betracht kam. Bis heute wurden aber nur 99 Kriegsopferrenten entzogen. Es blieb die Frage nach den Gründen für diese hohe Diskrepanz. Dieser Frage sind jetzt erstmals die beiden Historiker Dr. Stefan Klemp und Martin Hölzl nachgegangen. Dabei haben sie auch die Entstehungsgeschichte des Gesetzes und seine praktische Umsetzung von 1998 bis 2013 erforscht.