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Für Eltern
Infos – Jugendliche und Alkohol
Alkohol ist nicht erst ein Thema, wenn der Nachwuchs das erste Mal betrunken von der Party nach Hause kommt. Jedes zweite Kind hat mit zwölf Jahren schon erste Erfahrungen mit Alkohol gemacht, mit 16 liegt die Quote bei 97 Prozent. Da mag das Jugendschutzgesetz den Verkauf jeglichen Alkohols an Kinder unter 16 ruhig rigoros verbieten.
Der Probeschluck auf der Familienfeier, süße Alkopops in der Werbung, die Flaschen, die einer in der Clique mitbringt – und schließlich trinkt man abends zu Hause ja auch mal ein Bierchen oder ein Glas Wein: Wie können es Eltern schaffen, dass ihre Kinder trotz all dieser Gelegenheiten lernen, verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen? Erst recht in einem Alter, in dem die Meinung der Eltern oft das letzte ist, was zählt.
Erste Tipps gibt Ihnen dazu das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien auf dieser Internetseite und in einem Faltblatt, das an vielen Stellen in der Stadt ausliegt.
- Für den schnellen Überblick haben wir die wichtigsten Adressen in Münster für Sie zusammengestellt: Ansprechpartner und Adressen
Warum trinken Jugendliche?
Es ist eine der Entwicklungsaufgaben im Jugendalter, den risikoarmen Umgang mit der legalen Droge Alkohol zu lernen – genauso, wie die eigene Identität zu finden und sich vom Elternhaus zu lösen.
- Weil sie Grenzen austesten wollen.
- Weil sie dazugehören und mitreden wollen.
- Weil sie neugierig sind.
- Weil es in vielen Cliquen als „cool" und erwachsen gilt.
- Weil andere sie dann erst anerkennen.
- Weil andere sie unter Druck setzen mitzutrinken.
- Weil sie Hemmungen und Langeweile überwinden wollen.
- Weil sie Entspannung suchen.
- Weil sie Enttäuschungen, schulisches Versagen, mangelndes Selbstbewusstsein oder andere Probleme vergessen wollen.
Warum schadet Alkohol Jugendlichen?
Zunächst aus den gleichen Gründen wie den Erwachsenen:
- Weil sie nicht mehr klar denken, anders reagieren, leicht-sinnig oder aggressiv werden.
- Weil er den Körper krank macht und ihn schneller altern lässt.
Darüber hinaus gibt es zusätzliche Gefahren:
- Weil Kindern und Jugendlichen schneller eine Alkoholvergiftung droht. (Das Enzym für den Alkoholabbau ist noch nicht in ausreichender Menge vorhanden.)
- Weil sie weniger wiegen als Erwachsene und damit der Alkoholgehalt im Blut schneller steigt.
- Weil ihr Gehirn schneller lernt. Wenn Kinder und Jugendliche die Erfahrung machen, dass sich Probleme und Stress mit Alkohol „besser“ bewältigen lassen, können sie in nur wenigen Monaten alkoholabhängig werden.
- Weil das Risiko einer Alkoholabhängigkeit umso höher ist, je eher jemand mit dem Alkoholkonsum beginnt.
Wegen dieser Gefahren hat der Gesetzgeber den Alkoholkonsum Jugendlicher im Jugendschutzgesetz klar geregelt.
Kein Alkohol unter 16 Jahren
Wer noch keine 16 ist, darf keinen Alkohol kaufen oder konsumieren.
Kein „harter“ Alkohol unter 18 Jahren
Wer 16 oder 17 Jahre alt ist, darf zwar Bier, Wein und Sekt kaufen. Schnaps,
Alkopops oder Lebensmittel mit Branntwein gibt es aber erst ab 18.
Vgl. Jugendschutzgesetz, § 9