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In Münster unterwegs mit dem Rad
Fahrradnetz 2.0 für Münster
Ein zusammenhängendes Fahrradnetz mit Qualität
Münster ist ohne Frage eine Stadt, in der sehr viele Wege mit dem Rad erledigt werden. Um noch mehr Menschen für das Radfahren zu begeistern, hat die Stadt Münster erstmalig ein lückenloses, systematisches und hierarchisches Fahrradnetz erarbeitet. Damit wurde eine konzeptionelle Grundlage geschaffen, mit der die Radverkehrsinfrastruktur komfortabel und angebotsorientiert ausgebaut werden kann. Mehr zur Netzplanung
Die Karte kann auch in einem eigenen Browserfenster aufgerufen werden:
geo7.stadt-muenster.de/webgis/radnetz_20
September 2024: Umsetzungskonzept beschlossen
Die Stadt Münster hat in den vergangenen Monaten einen Umsetzungsfahrplan zum Fahrradnetz 2.0 erarbeitet, der nach Beratung in allen Bezirksvertretungen am 4. September 2024 durch den Ausschuss für Verkehr und Mobilität beschlossen worden ist. Das Konzept unterscheidet für die Umsetzung zwischen bereits begonnenen Maßnahmen und priorisierten Einzelmaßnahmen sowie kurzfristig umsetzbaren Sofortmaßnahmen.
Unter den laufenden Maßnahmen werden all jene Projekte zusammengenommen, die sich bereits in fortgeschrittenem Stadium befinden. Insgesamt gilt dies für rund 14 Streckenkilometer. Hierzu zählen etwa die Umbauten der Wilhelmstraße, der Dieckstraße und der Schillerstraße zur Fahrradstraße 2.0 sowie komplexere Vorhaben wie der fahrradfreundliche Umbau der Kreuzung des Bohlwegs mit dem Ring als Teil der Veloroute Telgte-Münster. Zusammengenommen plant die Verwaltung, in den kommenden Jahren Radverkehrsmaßnahmen mit einer Gesamtlänge von rund 50 Kilometern mit höchster Priorität umzusetzen. Der überwiegende Teil davon sind Streckenabschnitte von Velorouten. Aber auch der gesamte zweite Tangentenring steht oben auf der Agenda. Die Priorisierung ergibt sich durch die drei gleichgewichteten Indikatoren "Netzlückenschluss erforderlich", "dringende bauliche Aufwertung erforderlich" und "schnelle Umsetzbarkeit".
Für die Sofortmaßnahmen wurden Projekte identifiziert, die sich ohne großen Planungsvorlauf kurzfristig umsetzen lassen. Dabei soll das neue Infrastrukturelement "Fahrradstraße Basis" zum Einsatz kommen. Von den bekannten rot eingefärbten Fahrradstraßen – als "Fahrradstraße Plus" bezeichnet – unterscheidet sich die Basis-Variante insbesondere dadurch, dass eine flächendeckende Rotfärbung nur noch an Knotenpunkten erfolgt. Möglich ist dies aufgrund des niedrigeren Kfz-Aufkommens in den Außenbereichen Münsters. Als Sofortmaßnahmen wurden die Planungs- und Baubeschlüsse für den Umbau des Ashölter Wegs, der Kötterstraße, der Achse Tweehues/Niederort sowie des noch fehlenden Teilstücks der Dingstiege zur "Fahrradstraße Basis" gefasst.
Zur Vorlage V/0456/2024: Sachstand und priorisiertes Umsetzungskonzept zum Fahrradnetz 2.0
Februar 2024: Handlungsempfehlungen zum Fahrradnetz 2.0
Das Amt für Mobilität und Tiefbau hat gemeinsam mit dem beauftragten Planungsbüro 42 vordringlich umzusetzende Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Die Empfehlungen reichen von umfassenden Umbaumaßnahmen zur Komfortsteigerung im Bestand, wie etwa der baulichen Aufwertung der Radwege am gesamten Ring, bis hin zur Realisierung von künftigen Fahrradstraßen-Achsen um dem hohen Radverkehrsaufkommen Rechnung zu tragen (u. a. die „Fahrradtangente Ost“ von der Piusallee bis zum Hohenzollernring über Stolbergstraße, Gereonstraße, Heisstraße, Sophienstraße). Auch der Neubau von Radwegen, z. B. zwischen Handorf und Wolbeck am Alten Mühlenweg als Netzlückenschluss und zur sicheren Radverkehrsführung, ist vorgesehen. Mit den 42 Maßnahmenvorschlägen soll so auf über 100 Kilometern anforderungsgerechte Radinfrastruktur auf durchgängigen Strecken erreicht werden. Ziel ist, dass ein zusammenhängendes Netz entsteht, das zum Radfahren einlädt. Der Ausschuss für Verkehr und Mobilität hat die Vorlage am 7. Februar 2024 beschlossen, sodass die Empfehlungen in die weiteren Abstimmungen und Planungen gehen.
Zur Vorlage V/0493/2023: Handlungsempfehlungen und Zielbreiten fürs Fahrradnetz 2.0 sowie neue Gestaltungselemente für Fahrradstraßen
Juni 2022: Politischer Beschluss für das Fahrradnetz 2.0
Am 1. Juni 2022 ist im Ausschuss für Verkehr und Mobilität das unter intensiver Einbindung der Öffentlichkeit und einer Vielzahl relevanter Stakeholder erarbeitete Fahrradnetz 2.0 politisch beschlossen worden. Nun gilt es, die entsprechenden Handlungsempfehlungen und Maßnahmenlisten für die Velo-, Haupt- und Basisrouten zu erarbeiten, um das Fahrradnetz komfortabel auszugestalten. Die konkreten Empfehlungen sollen voraussichtlich im 3. Quartal 2023 vorliegen.
Zur Vorlage V/0249/2022, "Fahrradnetz 2.0"
März 2022: Digitale Kommentierung des Netzentwurfs
Vom 7. bis zum 20. März 2022 hatten alle interessierten Münsteranerinnen und Münsteraner die Möglichkeit, auf einer digitalen Beteiligungsplattform das „Fahrradnetz 2.0“ zu kommentieren und so ihre besonderen Ortskenntnisse und wichtige Anregungen mit einzubringen. Dabei wurde das Konzept von insgesamt 613 Interessierten mit über 3.000 Verbesserungsvorschlägen und Kommentaren versehen. Neben geringfügigen Änderungen und Ergänzungen einiger Routenverläufe wurden teilweise auch komplett neue Trassenführungen vorgeschlagen. Die Stadt Münster ist sehr dankbar, dass sich so viele Menschen intensiv mit dem Netzentwurf beschäftigt haben. Die Stadtverwaltung und das beauftragte Planungsbüro prüfen jetzt alle Vorschläge eingehend und arbeiten den Netzentwurf so weiter aus. Ziel ist es, das Fahrradnetz 2.0 im Sommer vom Rat der Stadt Münster beschließen zu lassen. Im zweiten Halbjahr dieses Jahres werden darauf aufbauend konkrete Handlungs- und Maßnahmenempfehlungen erarbeitet, um die Infrastruktur zielgerichtet deutlich aufzuwerten.
- Kurzdarstellung der öffentlichen Beteiligung im Prozess (PDF, 3.41 MB) barrierefrei
Mai 2021: Beteiligungsaktion "AppGrade" erfolgreich beendet
Alle Bürgerinnen und Bürger waren vom 12. April bis zum 9. Mai 2021 eingeladen, die Fahrradnetz-Planung zu unterstützen. An der Kampagne "Dein APPgrade für Münsters Radwege" beteiligten sich über 2.200 Menschen mit fast 23.000 Einzelwegen. Insgesamt kamen bei dem Tracking so knapp 160.000 Kilometer zusammen – das ist viermal um die Welt!
Mit der App "Naviki" konnten die Radfahrenden ihre Alltagswege aufzeichnen lassen. Die Planerinnen und Planer erhielten damit wichtige Informationen. Zum Beispiel, welche Wege oder Straßen in Münster besonders häufig mit dem Fahrrad genutzt und welche Verbindungsstrecken bevorzugt oder auch vermieden werden. Die Daten aus dem AppGrade ergänzen die existierenden Informationsquellen. Die Heatmap bildet alle während der Aktion aufgezeichneten Wege ab: Je intensiver das Rot, desto häufiger nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die jeweiligen Strecken im Rahmen des AppGrades. Radverkehr wird auf diese Weise nicht nur messbar, sondern auch sichtbar.
Die erhobenen Daten liegen aggregiert vor, sodass keine Rückschlüsse auf Wege einzelner Personen möglich sind. Verstärkt ist dies zusätzlich, indem bei den aufgezeichneten Strecken automatisch die ersten und letzten 100 Meter „abgeschnitten“ wurden. Der genau Start- und Endpunkt sind somit nicht erfasst. Auch die zusammengeführten Daten werden nun im Anschluss an die Aktion ausschließlich zur Verbesserung der Radwegeinfrastruktur verwendet.
Als Dankeschön für ihr Engagement verloste die Stadt Münster unter allen, die mindestens zehn Wege aufgezeichnet haben, Gutscheine für münstersche Fahrradläden im Wert von 500 €, 250 € und 100 € sowie praktische „Bikezacs“. Die Gewinnerinen und Gewinner wurden bereits informiert.