"Spirit des Friedenssaals in die Welt weitertragen"
Das G7-Treffen in Münster ist beendet. Oberbürgermeister Markus Lewe zieht Bilanz. "Besonders bedanke ich mich bei den Bürgerinnen und Bürgern, die Einschränkungen in Kauf nehmen mussten. Und beim Auswärtigen Amt für das Vertrauen in unsere Stadt."
Die Gäste seien beeindruckt gewesen von der Stadt und dem Rathaus. Lewe hofft, "dass der Spirit des Friedenssaals auch in die Welt weitergetragen wird und die Politik zum Nachdenken bringt". Zugleich bietet er Münster als Ort für zukünftige Friedensverhandlungen an.
Stadt des Westfälischen Friedens
Münster ist eine weltoffene Stadt, die auf mehr als 1.200 Jahre Stadtgeschichte zurückblickt. Ob als Bischofssitz, Hansestadt, Hauptstadt der preußischen Provinz Westfalen, Universitätsstadt oder modernes Oberzentrum – schon immer hat Münster für die Region und weit darüber hinaus eine wichtige Rolle gespielt. Doch mit einem hat sich Münster in der Weltgeschichte einen Namen gemacht: als Stadt des Westfälischen Friedens.
Westfälischer Frieden: Geschichte verpflichtet
Der Friedenssaal
Nach dem historischen Friedensschluss von 1648 ist Münster noch einige Male Schauplatz aufsehenerregender Gipfeltreffen gewesen. Im Juni 1990 traf im Friedenssaal des münsterschen Rathauses beispielsweise der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher mit seinem UdSSR-Amtskollegen Eduard Schewardnadse zusammen. Das Treffen wird heute als wichtige Station auf dem Weg zur deutschen Einheit gesehen.
Oberbürgermeister Markus Lewe: „Die Suche nach Frieden ist der Friedensstadt Münster dauerhafte Verpflichtung. Das Engagement für den Frieden ist angesichts der aktuellen Weltlage dringender denn je.“
Fragen und Antworten zum G7-Treffen in Münster
Das Auswärtige Amt hat die Stadt Münster angefragt und ausgewählt, Veranstaltungsort des Treffens zu sein.
Münster besitzt eine große historische Tradition als Kongressstadt. Ein Teil der Friedensverträge zum Westfälischen Frieden von 1648 wurden mehrere Jahre lang in der Stadt ausgehandelt. Die Verhandlungen, die den Dreißigjährigen-Krieg beendeten, waren von großer Bedeutung für die europäische Politik.
Seit 1998 wird in Münster alle zwei Jahre der Internationale Preis des Westfälischen Friedens verliehen. Unter den Preisträgern befanden sich hochrangige Staatsgäste wie der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl, der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan oder König Abdullah II. von Jordanien.
Während des Treffens wird es zu Einschränkungen in den Bereichen Prinzipalmarkt, Domplatz, LWL-Museum und Atlantic-Hotel kommen. Detaillierte Informationen zu den abgesperrten Bereichen finden Sie auf der Webseite der Polizei Münster.
Teilbereiche dürfen bei berechtigtem Interesse – also zur Wahrnehmung von Terminen, ärztlichen Behandlungen oder auch für Einkäufe – betreten werden. Allerdings werden an den jeweiligen Zugängen Kontrollen durchgeführt. Anwohnerinnen und Anwohner können den Sicherheitsbereich grundsätzlich betreten. Ein Ausweisdokument sollte daher mitgeführt werden.
Für die Zeit des G7-Treffens in Münster wird es Einschränkungen im ÖPNV geben: Zwischen Mittwochabend, 2.11., und dem kompletten Freitag, 4.11., werden der Prinzipalmarkt und Domplatz umfahren. Detaillierte, aktuelle Informationen zu den Sperrungen und Busumleitungen finden Sie auf der Webseite der Stadtwerke Münster. Auf dieser Seite finden Sie auch die Elektronische Fahrplanauskunft mit aktuellen Fahrzeiten und Verbindungen.
Nächste Haltestellen, um die Innenstadt fußläufig zu erreichen, sind je nach Linie Ludgeriplatz, Eisenbahnstaße, Bült, Aegidiimarkt oder Picasso-Museum.
Weitere, kurzfristige Änderungen aufgrund von Sperrungen oder Demonstrationen sind möglich.
Stadtwerke Münster: Aktuelle Störungen und Fahrplanabweichungen
Die Polizei Münster hat für die G7-Außenministerkonferenz in Abstimmung mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr vom 2. bis 5. November ein Flugbeschränkungsgebiet über der Stadt einrichten lassen. Das unberechtigte Einfliegen in ein Flugbeschränkungsgebiet ist strafbar und kann mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden. Das Erscheinen von Fluggeräten im Einsatzraum löst sofort polizeiliche Maßnahmen aus.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung der Polizei Münster
Das Historische Rathaus ist ab dem 29. Oktober (bis 7. November) geschlossen. Das Stadthaus 1 (inklusive Restaurant 1648) und die Tourist Information Münster (beide Heinrich-Brüning-Straße) werden am 3. und 4. November nicht für Publikumsverkehr geöffnet sein.
- Um Fristen zu wahren – wie beispielsweise bei Widersprüchen gegen Baugenehmigungen oder auch Sozial- oder Ordnungsbescheiden –, übernimmt während der beiden G7-Gipfeltage der städtische Briefkasten am Stadthaus 2 (Ludgeriplatz) zusätzlich die Funktion eines Fristbriefkastens. Die Stadt Münster hat hierzu im Hintergrund ein rechtssicheres System entwickelt, um die Zeitpunkte, wann Briefe in den Ersatznachtbriefkasten am Stadthaus 2 eingeworfen werden, zu registrieren.
- Das Bürgerbüro Mitte ist an diesen Tagen nur telefonisch erreichbar. Wer Angelegenheiten wie Ausweisverlängerung, Ummeldung, Einbürgerung, Ehe- oder Geburtsanmeldung unbedingt im Stadthaus 1 zu erledigen hat, sollte dies rechtzeitig vor dem G7-Gipfel, also bis einschließlich 2. November (Mittwoch), getan haben – oder sich bis zur Woche danach gedulden.
- Die Bürgerbüros der Bezirksverwaltungen in Handorf, Wolbeck, Hiltrup, Roxel und Kinderhaus bleiben geöffnet.
- Die Münster Information im Stadthaus 1 zieht für den 3. und 4. November um. Das Informationsbüro wird an den beiden Tagen mit einem reduzierten Angebot in der Stadtbücherei, Alter Steinweg 11, von 10 bis 18 Uhr verfügbar sein. Ein Verkauf, beispielsweise von Tickets, ist dann zwar nicht möglich; Informationsmaterialien wie Flyer, Broschüren und Co. zu touristischen Zwecken liegen aber aus, die persönliche Beratung ist ebenso gewährleistet. Das Angebot ist an diesen beiden Tagen im Lesesaal der Stadtbücherei zu finden.
Das Einkaufen in Salzstraße, Ludgeristraße, Stubengasse und am Drubbel wird grundsätzlich möglich sein. Auch die Geschäfte unter den Bögen gegenüber des Rathauses können besucht werden – am Zugang zu diesem Bereich finden Personenkontrollen statt.
Weitere Informationen sind auf der Webseite der Polizei Münster zu finden.
Eine Absage des Wochenmarktes am 2. November ist nicht geplant. Nach derzeitigem Stand der polizeilichen Planungen steht der Domplatz bis zum Abend zur Verfügung. Der ökologische Bauernmarkt am 4. November findet nicht statt.
Auch eine Absage des Marktes am 5. November ist bisher nicht vorgesehen. Eine solche Entscheidung hängt von der Sicherheitslage ab und kann kurzfristig erforderlich sein.
Sobald hierzu nähere Angaben vorliegen, werden sie an dieser Stelle zur Verfügung gestellt.
Zu den G7-Staaten zählen Deutschland, USA, Italien, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Japan. Außerdem nimmt die Europäische Union bei allen G7-Treffen mit einem Beobachter-Status teil.
Bisherigen Treffen der G7-Außenminister wohnten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, bei.
Die G7-Außenminister befassen sich mit aktuellen Fragen und strategischen Herausforderungen der Außen- und Sicherheitspolitik. Der Angriff Russlands auf die Ukraine und seine Folgen für Europa, die transatlantische Zusammenarbeit sowie die internationale Ordnung werden besonderen Raum bei der Tagung einnehmen.
Zu den weiteren Schwerpunkten bei G7-Außenministertreffen zählen der Ausbau des Klimaengagements der G7-Staaten, die Corona-Pandemie und ihre Folgen, eine nachhaltige globale Impfstoffversorgung und -gerechtigkeit sowie die Stärkung der Widerstandskraft von Demokratien.
Deutschland hat im Jahr 2022 zum siebten Mal die G7-Präsidentschaft übernommen und richtet somit das G7-Außenministertreffen aus.
Die Polizei Münster hat aktuell eine Telefonhotline für die Bürgerinnen und Bürger eingerichtet. Unter der Nummer 02 51/275 10 17 beantwortet sie in der Zeit von 7 bis 16 Uhr Fragen zu Polizei-Themen rund um das G7-Treffen. Zudem veröffentlicht die Polizei Münster Informationen für die Bevölkerung über die eigene Webseite und ihre Social-Media-Kanäle.
Annalena Baerbock, Bundesministerin des Auswärtigen, und weitere Staatsgäste werden sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen.
