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Städtische Friedhöfe
Kriegsgräber in Münster
Auf vielen Friedhöfen in Münster erinnern Kriegsgräber an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Die im Kampf gefallenen oder im Lazarett gestorbenen Soldaten, die an Krankheit und Auszehrung verstorbenen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter und die bei den schweren Luftangriffen umgekommenen Angehörigen der Zivilbevölkerung haben hier ein "ewiges Ruherecht".
Die weitaus größte Zahl an Kriegsgräbern ist auf dem Waldfriedhof Lauheide zu finden.
Kriegsgräber auf dem Waldfriedhof Lauheide
Englischer Friedhof
Der Englische Friedhof ist wegen seiner strahlend weißen, einheitlichen 740 Grabmale und dem immer kurz geschnittenen "Englischen Rasen" leicht zu erkennen. Er ist ein "Friedhof im Friedhof". Hier sind britische Soldaten begraben, die bei den Kämpfen im Frühjahr 1945 und während der Besatzungszeit ums Leben kamen. Außerdem sind hier Angehörige der Besatzungstruppen beerdigt. Am Eingang des eingezäunten Friedhofs liegen in der Wand des Torhäuschens ein Verzeichnis der dort Beerdigten und ein Gästebuch.
Betreuung des Englischen Friedhofs (Münster Heath War Cemetary):
Commonwealth War Graves Commission, Northern Europe Area, Elverdingsestraat 82, 8900 Leper/Belgien
Sowjetische Kriegsgräber
Östlich des Englischen Friedhofs befinden sich weitere Kriegsgräber. 164 sowjetische Menschen wurden dort beerdigt, die ebenfalls meist durch Seuchen wegen menschenunwürdiger Zustände in den Lagern, durch Überarbeitung oder Hinrichtung gestorben sind. Ihre Namen sind, soweit bekannt, auf einem gemeinsamen Gedenkstein eingemeißelt.
Polnische Kriegsgräber
Unter 77 verstorbenen Kriegsopfern sind auch Frauen und Männer, die bei Firmen im Münsterland Zwangsarbeit geleistet hatten. Viele von ihnen starben durch Seuchen wegen menschenunwürdiger Zustände in den Lagern, durch Überarbeitung oder Hinrichtung. Seit 2009 haben alle hier Bestatteten ein eigenes Grabmal. Ein Hochkreuz weist schon von Weitem auf das Polnische Ehrenfeld hin.
Deutscher Kriegsgräber
Hier liegen Soldaten, die im Krieg gefallen oder in den Lazaretten an ihren Verwundungen gestorben sind, sowie Kinder und Frauen, Bombenopfer der Luftangriffe, besonders aus dem Oktober 1943 und September 1944. Die Gräberfelder, um eine naturnah gestaltete Heidefläche gruppiert, fügen sich harmonisch in den lichten Mischwald ein. Die einheitlich gestalteten Ruhr-Sandsteinkreuze sind Ausdruck des gemeinsam erlittenen Schicksals.
Kriegsgräber befinden sich auf den folgenden Friedhöfen:
Friedhof | Anzahl der Kriegsgräber | Nationalitäten der Toten |
Waldfriedhof Lauheide | 1135 | Deutsche, Polen, Niederländer, Belgier, Ungarn, Rumänen, Franzosen, Jugoslawen, Serben, Kroaten, Tschechen, Litauer, UDSSR/Russen, Unbekannte |
Haus Spital, Am Gievenbach | 816 | UDSSR/Russen |
Zentralfriedhof, Robert-Koch-Straße | 574 | Deutsche |
Ehrenfriedhof Dorbaum, Standortübungsplatz Handorf | 150 | UDSSR/Russen |
Hiltrup, Friedhofstraße | 23 | Deutsche, Polen, UDSSR/Russen |
Angelmodde, Alt Angelmodde | 12 | Deutsche, Polen, Niederländer, UDSSR/Russen |
Nienberge, Altenberger Straße | 12 | Deutsche, Polen, Ukrainer |
Albachten, Dülmener Straße | 11 | Deutsche |
Mecklenbecker Friedhof, Dingbängerweg 59 | 11 | Deutsche, Kroaten |
Ehrenfriedhof Gasselstiege | 10 | Deutsche |
Roxel, Tilbecker Straße | 8 | Deutsche, Polen, Unbekannte |
Amelsbüren, Davertstraße | 7 | Deutsche, Polen, Niederländer, Belgier, UDSSR/Russen |
Sprakel, Haselstiege | 4 | Deutsche |
Kommunaler Friedhof Wolbeck, Eschstraße 33 | 2 | Deutsche |
Kommunaler Friedhof Angelmodde, Homannstraße 58 | 1 | Unbekannter |
Gelmer, Fuestruper Straße | 1 | Pole |