Nachbericht zum Vortrag „ZeitFAIRteilung“


Noch höher sei die Belastung der in Vollzeit arbeitenden Alleinerziehenden. „Die Zeitnot ist für Familien heute das größte Problem“, konstatierte Bücker und stellte Forderungen an Politikerinnen und Politiker, diesen Zeitnotstand zu berücksichtigen.
„Feministische Politik wäre Politik, die Menschen breit adressiert“, so Bücker. Eine Vision für eine andere ZeitFairTeilung umzusetzen, das sei ein positiver Zukunftsausblick, der wahrhaftig Emanzipation bedeute.
Anlässlich des Internationalen Frauentages trafen sich rund 80 Teilnehmende im vhs-Forum zum Diskurs mit der feministischen Autorin Teresa Bücker („Alle Zeit!“) und Professorin Dr. Julia Backmann, Uni Münster.
Praktische Erfahrungen durch über 600 Interviews und Befragungen von Firmen und Einrichtungen ganz unterschiedlicher Branchen hat Professorin Dr. Julia Backmann vorgestellt. Zeiteffizienz im Unternehmen und Mitarbeiterzufriedenheit, weniger Krankentage, gleichbleibende oder sogar leicht erhöhte Produktivität und Umsätze, das waren einige ihrer Ergebnisse aus der Studie über die Einführung einer 4-Tage-Woche in Unternehmen. Im Schnitt reduzierten die Abteilungen oder gesamten Firmen die Wochenarbeitszeit um 2 bis 4 Stunden – die Variabilität dieser Modelle hätte sie überrascht. Die Firmen, die sich auf Veränderungen eingelassen hätten, für jeweils ein halbes Jahr, sind nach ihren meist positiven Erfahrungen in die Verlängerung gegangen und würden auf ihre weitere Entwicklung überprüft.