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Thementage
"Ausgegrenzt und verfolgt – Lebensgeschichten vor und nach 1945"
Comics, Nationalsozialismus und Gegenwart – wie passt das zusammen? Der Thementag „Ausgegrenzt und verfolgt – Lebensgeschichten vor und nach 1945“ bietet für Schüler*innen ab Klasse 9 und junge Erwachsene kreative Zugänge zur Geschichte der Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten und ihren Nachwirkungen in der Nachkriegsgesellschaft bis heute am Beispiel lokal verankerter Biografien. Der Thementag ist auf eine Dauer von vier Stunden angelegt.
Biografien von Verfolgten in NS- und Nachkriegszeit
Nach einer Einführung und einem Ausstellungsrundgang erarbeiten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen anhand von biografischen Materialien selbstständig verschiedene Lebensgeschichten. Die Materialien sind verständlich aufgearbeitet und ggf. mit Transkriptionen und Erläuterungen versehen. Konkret handelt es sich beispielsweise um amtliche Dokumente, Selbstzeugnisse, Fotos und Lebensläufe.
Darüber hinaus werden die Biografien in den historischen Kontext eingebettet, um die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe einzubeziehen. Dafür werden Übersichtsdarstellungen, Gesetzestexte und Statistiken bereitgestellt, um die Systematik der Verfolgungen nachvollziehbar zu machen. Auch wird gezeigt, welche Möglichkeiten die Betroffenen zur sogenannten „Wiedergutmachung“ hatten.
Schicksale kreativ vergegenwärtigen
Im Anschluss an die Erarbeitung sollen die Schüler*innen Schlüsselsituationen der Biografien auswählen und in Form von Comicstrips kreativ darstellen. Dadurch sollen sie zum Nachdenken über die Bedeutung dieser Verfolgung für die Betroffenen sowie deren Angehörigen angeregt werden. Diese Methode fordert dazu auf, über die Darstellung von belasteten Lebenswegen, deren Perspektivität und mögliche Handlungsoptionen zu diskutieren. Anhand der Comic-Methode wird zudem der konstruktive Charakter von Geschichte reflektiert.
Der lebensgeschichtliche Zugang bietet die Möglichkeit, Geschichte „von unten“ zu erfahren. Dafür wurden Personen aus dem Umfeld Münsters ausgewählt, die im Nationalsozialismus aus klassistischen Gründen, wegen körperlichen Behinderungen oder Erkrankungen, wegen ihrer sexuellen Orientierung oder als Sinti* und Roma* verfolgt wurden. Auch die Themen Zwangsarbeit und Desertion spielen eine Rolle. Oftmals werden diese Menschen in der Erinnerungskultur vernachlässigt und sind zum Teil immer noch Diskriminierungen ausgesetzt.
Ein Forschungs- und Gedenkprojekt
Der Thementag basiert auf dem Forschungs- und Gedenkprojekt „Gedenken an die verfolgten Homosexuellen und vergessenen Opfergruppen der NS-Zeit sowie der Nachkriegsjahrzehnte“ der Stadt Münster (Stadtarchiv Münster, Amt für Gleichstellung sowie Geschichtsort Villa ten Hompel). Im Rahmen des Projekts wurden umfassende Recherchen zu bislang unbekannten Verfolgten aus dem Münsterland angestellt. Die Ergebnisse münden in einer Website, einer didaktischen Handreichung und einem wissenschaftlichen Abschlussbericht.
Kosten und Buchung
Buchbar für Gruppen bis 30 Personen zum Preis von 150 € (ab dem 1.1.2025 180 €) für vier Zeitstunden über das Sekretariat des Geschichtsortes (telefonisch: 02 51/4 92-71 01 oder per E-Mail: tenhomp@stadt-muenster.de). Termine für das Jahr 2025 werden ab Januar 2024 vergeben.
Sollten Sie den Termin stornieren wollen, schreiben Sie bitte eine Mail an tenhomp@stadt-muenster.de. Sollte weniger als vier Wochen vor dem Termin eine Absage erfolgen, erheben wir eine Stornogebühr von 50 €. Diese Gebühr gilt für Buchungen ab dem 1. August 2023. Verschiebungen von Terminen sind nicht betroffen.
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