Vorsorge

Die innerstädtische Aa im Sommer

Die Aa im Sommer – ruhig schlängelt sie sich durch die Innenstadt.

Die innerstädtische Aa nach starkem Regen

Nach einem Starkregen verwandelt sich die Aa in einen reißenden Fluss.

Überschwemmte Westerholtsche Wiese nach starkem Regen.

Die Westerholtsche Wiese dient nach Starkregen oder Gewässerhochwasser als innerstädtische Überschwemmungsfläche.

Blick auf die Westerholtsche Wiese, im Hintergrund das Stadtbad Mitte

In Trockenzeiten dient sie als innerstädtisches Naherholungsgebiet ...

Renauturierte Aa an der Westerholtschen Wiese im Sommer

... und beliebter Treffpunkt im Sommer.

Richtiges Verhalten im Ernstfall

Ruhe bewahren und raus aus der Gefahrenzone!

Jedes Hochwasser- bzw. Starkregenereignis verläuft anders! Ziehen Sie daher keine Rückschlüsse aus alten Vorfällen und rechnen Sie mit neuen Gefahren und Risiken.
Halten Sie sich grundsätzlich an diese Hinweise:

  • Verlassen Sie tiefer gelegene Räume wie Keller, Souterrainwohnungen und Tiefgaragen – es besteht die Gefahr des Ertrinkens und von Stromschlägen.
  • Meiden Sie überflutete Straßen, Uferbereiche sowie Unterführungen, Tunnel und sonstige tiefer liegende Bereiche.
  • Suchen sie geschützte Räumlichkeiten in Ihrer direkten Umgebung auf – die Strömung kann extreme Kräfte entwickeln und dabei Menschen und Gegenstände mitreißen.
  • Verfolgen Sie die aktuelle Wetter-, Gefahrenlage über Radio, Internet etc. und geben Sie diese Informationen an Ihre Familie, Nachbarn und Freunde weiter.
  • Achten Sie auf Durchsagen von Polizei und Feuerwehr. Behindern Sie die Einsatzkräfte nicht und folgen Sie deren Anweisungen.

Wie kann ich helfen?

Wichtigste Regel: Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!

  • Unterstützen und informieren (z. B. Telefonkette) Sie hilfsbedürftige Personen wie Kinder, ältere und kranke Menschen in der Nachbarschaft.
  • Bringen Sie diese bei Bedarf außerhalb des akut von hochwasserbedrohten Gebietes in Sicherheit.
  • Denken Sie auch an Nutz- und Haustiere!
  • Stimmen Sie eigene Schutzmaßnahmen mit den Nachbarn und den behördlichen Maßnahmen ab und stellen Sie Ihre Ressourcen (z. B. Tauchpumpe) zur Verfügung.
  • Machen Sie die Einsatzkräfte auf Verletzte aufmerksam und leisten Sie selbst Erste Hilfe.

Die Wettervorhersage warnt vor Starkregen - was ist zu tun?

  • Sorgen Sie dafür, dass Strom und Heizung (Brenner, Therme usw.) in überflutungsgefährdeten Räumen abgeschaltet sind (Stromschlaggefahr!).
    Drehen Sie die Haupthähne für Gas und Wasser ab.
  • Entfernen Sie Fahrzeuge aus der Gefahrenzone und parken diese auf Anhöhen bzw. in ungefährdeten Gebieten.
  • Stellen Sie Ihre persönlichen Dokumente und wichtige Sachen zusammen und halten Sie für eine eventuelle Evakuierung Ihr Notfallgepäck bereit.
  • Laden Sie Ihr Mobiltelefon und halten Sie das Ladekabel oder einen Ersatz-Akku bereit.
  • Halten Sie Sandsäcke und Schalungsplatten zum Abdichten von Fenstern und Türen sowie ggf. auch Tauchpumpen und Nasssauger außerhalb des Kellers bereit.

Grundsätzliche Vorsorge

  • Nutzen Sie hochwassergefährdete Räumlichkeiten angepasst und verwenden Sie entsprechende Baumaterialien .
  • Frischen Sie regelmäßig Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auf.
  • Installieren Sie elektrische Versorgungseinrichtungen und Heizungsanlagen in höher gelegene Räume.
  • Bewahren Sie Wertgegenstände, Wirtschaftsgüter und gefährliche Stoffe oder Chemikalien (z. B. Lacke, Farben, Pflanzenschutzmittel) nicht in den gefährdeten Räumlichkeiten auf.
  • Lagern Sie Gegenstände im Keller in ausreichender Höhe (Stahlregale sind vorteilhaft).
  • Sichern Sie Heizöl- und Gastanks gegen Aufschwimmen.
  • Warten Sie regelmäßig die vorhandene Rückstausicherungen.

Diese Hinweise für das richtige Verhalten im Ernstfall sowie weitere Informationen sind auch in einem Flyer zusammengestellt:
"Wie verhalte ich mich bei Starkregen und Hochwasser richtig?" (pdf, 427 KB)  - nicht barrierefrei

Einen ausgedruckten Flyer erhalten Sie bei Bedarf auf Anfrage beim Amt für Mobilität und Tiefbau.

Das eigene Haus vor Wasserschäden schützen

Starkregen und Hochwasser hinterlässt, wenn das Wasser in das Gebäude eindringt, zahlreiche Schäden. Neben der Beschädigung von Sachgegenständen leidet die Gebäudesubstanz durch Nässe und im Wasser enthaltene Verunreinigungen sowie Folgeschäden, insbesondere Schimmel.
Optimal schützen Sie Ihr Haus mit einer Kombination aus verschiedenen baulichen Maßnahmen. Viele lassen sich beim Neubau und oftmals in Verbindung mit Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen einfacher realisieren.

Die Kanalrohre in Münster sind so dimensioniert, dass sie Schmutzwasser und Regenwasser unter normalen Umständen schadlos ableiten können. Aus Kostengründen können sie aber nicht so groß gebaut werden, dass sie auch noch mit den Wassermengen außergewöhnlicher Starkregenereignisse problemlos fertig werden. In diesen Ausnahmesituationen gibt es dann einen Rückstau in den Kanälen. Das ist nicht weiter schlimm, solange die privaten rückstaugefährdeten Grundstücksentwässerungsanlagen, die ja an diese Kanäle angeschlossen sind, davor geschützt werden.
Übrigens: Rückstauprobleme gibt es nicht nur bei starkem Regen. Verstopfungen und Abflussbehinderungen in den öffentlichen und privaten Kanälen können ebenfalls einen Rückstau verursachen. Sind alle Leitungen voll, sucht sich das Wasser auch in diesem Fall neue Wege.

Auf der Suche nach neuen Wegen macht es sich das Wasser gern leicht. Leitungen, die das Haus mit dem Kanalnetz verbinden, sind in solchen Fällen beliebte "Alternativrouten". Sind die Kanäle und diese Leitungen voll, kann sich das Wasser bis auf Höhe der Straßenoberkante vor Ihrem Grundstück stauen.
Die Folge für nicht gesicherte Einbauten unterhalb dieser Rückstauebene: Hier tritt Wasser aus. Bodenabläufe, Waschmaschinen, Waschbecken, Toiletten, Duschen, Badewannen und die Abläufe der Kellerlichtschächte sind gefährdet.

Die folgenden Hinweise zu baulichen Schutzmaßnahmen sowie weitere Informationen sind auch in einem Flyer zusammengefasst:
"Wie schütze ich mein Haus vor Starkregen- und Hochwasserfolgen?" (pdf, 0,98 MB) - nicht barrierefrei

Schutz vor Oberflächenwasser

Gefahr: Das Wasser dringt durch Fenster, Eingangs- und Terrassentüren ein.
Schutz durch konstruktive Maßnahmen, z. B. Aufkantungen, Anrampungen oder Bodenschwellen, druckwasserdichte Fenster und Türen.
Ebenerdige Gebäudeöffnungen sollten vermieden werden.

Gefahr: Das Wasser dringt durch Kellereingänge, Keller-/Lichtschächte und Tiefgaragen ein.
Durch eine Erhöhung der Lichtschachtoberkanten kann Wassereintritt verhindert werden. Diese Maßnahme ist auch noch nachträglich umsetzbar.
Kellereingang und Tiefgarage sollten mit Schutztoren bzw. Schutzwänden versehen sein.

Gefahr: Das Wasser durchnässt die Außenwand.
Ein wasserdichter (Außen-)Putz schützt gegen eindringende Nässe.

Schutz vor Rückstauwasser aus der Kanalisation

Gefahr: Das Wasser dringt durch Rückstau aus der Kanalisation ein.
Schutz durch Rückstausicherung (Hebeanlage, Rückstauverschluss):

Schutz vor eindringendem Grundwasser

Gefahr: Das Wasser dringt durch Bodenplatten und Kellerwände ein.
Kelleraußenwände und -böden werden mit Bitumen abgedichtet (Schwarze Wanne).
Bei Neubauten wird beim Kellerbau wasserundurchlässiger Beton (Weiße Wanne) verwendet. 

Gefahr: Das Wasser dringt durch undichte Hauseinführungen wie Leitungen für Gas, Strom, Wasser oder Telefon ein.
Die Durchführungen müssen abgedichtet werden, z. B. mit Dichtungseinsätzen.

Wer haftet für Schäden?

Für Rückstauschäden müssen die Eigentümer/-innen des betroffenen Grundstücks aufkommen. Sie haften auch gegenüber ihren Mieterinnen und Mietern.

Die Stadt Münster haftet nicht für Schäden, die durch höhere Gewalt verursacht werden. Auch wenn Schäden entstehen, weil Rückstausicherungen fehlen oder nicht funktionieren, haftet die Stadt nicht.

Versicherungsschutz

Zur Vorsorge gehört auch ein umfassender Versicherungsschutz gegen Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser. Privatleute können eine Elementarschadensversicherung ergänzend zur Wohngebäude- oder Hausratsversicherung abschließen. Unternehmen haben die Möglichkeit, Elementarschäden als ergänzenden Baustein zur Versicherung des Gebäudes oder der Betriebs- und Produktionsmittel zu versichern. In jedem Fall gilt: Prüfen Sie den Versicherungsschutz, der für Sie persönlich oder Ihr Unternehmen gültig ist und lassen Sie sich gegebenenfalls unabhängig beraten. 

Verbraucherzentrale: Versicherungsschutz gegen Elementarschäden

Unwetterwarnungen für das Mobiltelefon

Bleiben Sie auf dem Laufenden und verfolgen Sie die aktuelle Wetter- und Gefahrenlage über Radio, Internet, die Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes oder die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes) und leiten Sie die Informationen an Ihre Familie, Nachbarinnen und Nachbarn und Freundinnen und Freunde weiter. Achten Sie auf Durchsagen von Polizei und Feuerwehr.

Was tun im Notfall?