Rassismuskritische Arbeit
Netzwerk Rassismuskritik in Münster
Im September 2017 hat das Kommunale Integrationszentrum die Akteure der rassismuskritischen Arbeit – den Integrationsrat, Behörden, Beratungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbände, Migrantenselbstorganisationen und weitere Initiativen – zur Gründung eines Netzwerks eingeladen.
Das Netzwerk Rassismuskritik in Münster möchte
- eine dauerhafte, stabile rassismuskritische Arbeit in Münster ermöglichen,
- eine kontinuierliche öffentliche und politische Debatte anregen,
- den Blick für das Thema Rassismus schärfen,
- ein gegenseitiges Voneinander-Lernen der Mitglieder des Netzwerks ermöglichen,
- Forum für die intensive Bearbeitung einzelner Themen mit wissenschaftlicher Expertise sein.
Das Selbstverständnis des Netzwerks
Definition von Rassismus
Rassismus beruht auf dem Mechanismus, Gruppen auf Grund äußerer Merkmale (z. B. Hautfarbe) in ein "Wir und die Anderen" einzuteilen, wobei jeweils eine Gruppe über die Macht verfügt, das jeweils "Andere" zu definieren.
Die ausdrückliche oder unterschwellige Abwertung von Gruppen rechtfertigt und stabilisiert eine ungleiche Verteilung von Ressourcen und Rechten und dient der Privilegiensicherung. Zudem sind Rassismen mit anderen Kategorien und Differenzlinien (z. B. körperlich, geistig, seelisch, Geschlecht, soziale Klasse, sexuelle Orientierung) verknüpft, die ebenfalls dazu dienen, Herrschaftsverhältnisse zu (re-)produzieren.
Wirkungen von Rassismus
Als gesellschaftliches Prinzip, das tief in Strukturen und in mediale, politische und wissenschaftliche Diskurse eingelassen ist, hat Rassismus Konsequenzen für das individuelle Denken und Handeln – oft auch unabhängig von den eigenen Absichten.
Die strukturellen Ebenen von Rassismen sind miteinander verschränkt. Somit beeinflussen rassistische Ideologien und Diskurse gesellschaftliche Entwicklungen.
Arbeitsweise des Netzwerks Rassismuskritik
Wir fragen deshalb in der Netzwerkarbeit nach der eigenen Verstrickung und dem Zusammenwirken von institutionellem Rassismus (d. h. Zugangsbarrieren zu gesellschaftlicher Teilhabe) und subjektiver Alltagsebene (wie gruppenbezogene Stereotypisierungen und Diskriminierungen).
Ferner geht es uns darum, den unterschiedlichen Perspektiven von Menschen mit und ohne Rassismuserfahrungen Raum zu geben, gegen ihre Ausblendung und Marginalisierung bzw. Pathologisierung einzutreten und damit auch weiße Dominanzstrukturen sichtbar zu machen.
Multiprofessionalität und Vielfalt
Die Multiprofessionalität und Vielfalt der nunmehr ca. 40 beteiligten Institutionen ermöglicht einen umfassenden fachlichen Austausch mit unterschiedlichen Perspektiven.
Die Netzwerktreffen finden vierteljährlich statt. Zusätzlich treffen sich Arbeitsgruppen zu den aktuellen Projekten.
Mit seinen Zielen setzt das Netzwerk den Zehn-Punkte-Aktionsplan der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) um.
- Mitgliederliste (PDF, 177 KB)
- ECCAR und aktuelle Projekte des Netzwerks