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Unsere Handlungsfelder
Ringvorlesung 2025: Demokratie(-Bildung) in der Migrationsgesellschaft
Für alle Interessierten
An ausgewählten Dienstagen, 16–18 Uhr, Hörsaal S2 im Schloss (barrierefrei)
Wie gestalten sich Demokratie und politische Bildung in einer Migrationsgesellschaft?
Diese Frage wird in der diesjährigen Ringvorlesung behandelt. Der Fokus liegt auf den Herausforderungen und Chancen der Demokratiebildung in einer vielfältigen Gesellschaft, die von Migration und interkulturellen Prozessen geprägt ist.
In diesem Sommersemester können Interessierte an ausgewählten Dienstagen von 16 bis 18 Uhr im Schloss, Hörsaal S2 (barrierefrei), an sechs spannenden und informativen Vorlesungen teilnehmen.
Die Vorlesungsreihe wird vom Kommunalen Integrationszentrum in Zusammenarbeit mit der Universität Münster, der FH Münster sowie der Katholischen Hochschule NRW organisiert.
Studierende, Lehrkräfte, Fachkräfte, Ehrenamtliche und Interessierte sind herzlich eingeladen, die kostenfreien Vorlesungen zu besuchen. Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Termine, Themen und Inhalte
15. April 2025: Freiheit, Gleichheit und das Grundrecht auf Antidiskriminierung
Linda Supik, Dr., DFG-Forschungsnetzwerk Antidiskriminierungsdaten
Das Diskriminierungsverbot ist im Grundgesetz gleich zu Beginn im Paragraph 3 geregelt. Darauf baut also das Zusammenleben in dieser und auch in anderen demokratischen Gesellschaften auf. Im Laufe der Geschichte haben sich mehr und mehr Menschen dieses Gleichheitsrecht, das zugleich ein Freiheitsrecht ist, erkämpft. Weil Rechte aber nicht – nur, weil sie im Gesetz stehen – zur gelebten Wirklichkeit werden, gibt es verschiedene Ansätze der Antidiskriminierungsarbeit. Diese und einige zentrale Grundbegriffe wie Rassismus, Sexismus, Klassismus u.a. werden in diesem ersten Vortrag der Ringvorlesung vorgestellt.
29. April 2025: Ausgewählte Ergebnisse zu rechtsextremen und demokratiegefährdenden Einstellungen in Deutschland
Jens Hellmann, Dr., IKG/Universität Bielefeld, FES-„Mitte-Studie“
In Deutschland gehen einige Mitglieder der Gesellschaft vermehrt auf Distanz zur Demokratie, ihren Grundprinzipien und Institutionen. Gleichzeitig geht eine demokratiefeste Mitte auf Distanz zu den Feinden der Demokratie. Antworten auf die Frage, was zentrale gesellschaftliche Entwicklungen in der Mitte und von der Mitte der Gesellschaft sind, soll diese Veranstaltung mit ausgewählten Ergebnissen aus der Studie „Die distanzierte Mitte“ liefern.
13. Mai 2025 (DIGITAL): Die Einflussnahmen der extremen Rechten auf die Soziale Arbeit in Mecklenburg-Vorpommern
Konflikthafte Aushandlungsprozesse in der Migrationsgesellschaft
Julia Weber, Prof. Dr., Hochschule Neubrandenburg
Dieser digitale Vortrag untersucht, wie extreme Rechte Strömungen die Soziale Arbeit und deren Aushandlungsprozesse in einer Migrationsgesellschaft beeinflussen.
Sie erhalten Zutritt zum digitalen Raum am 13. Mai ab 16 Uhr:
Klicken Sie hier, um dem digitalen Raum beizutreten.
https://uni-ms.zoom-x.de/j/62418745511?pwd=UTq0ilPhnabcIKhYN8lIbgzrgi6DRq.1
Meeting-ID: 624 1874 5511, Kenncode: 186553
27. Mai 2025: Zivilgesellschaft und der „Staat“: Herausforderungen und Chancen für eine rassismuskritische politische Bildungsarbeit
Morgan Etzel, Dr., Bundeszentrale für politische Bildung
Staatliche Förderung ist ein essenzieller Bestandteil der Arbeit vieler zivilgesellschaftlicher Träger in der politischen Bildung. Doch häufig ist diese Förderung durch kurze Laufzeiten, hohe bürokratische Anforderungen und politische Abhängigkeiten geprägt. Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung eines bundesweiten Förderprogramms zur rassismuskritischen politischen Bildung werden in diesem Vortrag zentrale Herausforderungen und strukturelle Besonderheiten beleuchtet – insbesondere für Migrantenselbstorganisationen sowie Initiativen und Organisationen rassismusbetroffener Communities.
3. Juni 2025: Herausforderungen und Chancen einer gendersensiblen islamischen Theologie im Rahmen der Demokratiebildung
Dina El Omari, Prof. Dr., Uni Münster
Trotz der zunehmenden Veränderung von Geschlechterrollen sowie der rechtlichen Gleichstellung der Geschlechter in der Gesellschaft bildet die Genderfrage bis heute ein wichtiges Thema in der islamischen Theologie, der islamischen Religionspädagogik und ihrer Didaktik. Der theologische und religionspädagogische Handlungsbedarf ergibt sich aus den unterschiedlichen Erwartungen an die Geschlechter, die noch herrschenden Ungleichheiten sowie die Herausforderungen/Chancen bezüglich der unterschiedlichen Aspekte rund um das Thema Gender gerade auch mit Blick auf die Demokratiebildung. Der Vortrag soll einen Überblick über diese Herausforderungen und Chancen mit einer lösungsorientierten Perspektive geben.
24. Juni 2025: Vergesslich beim Erinnern: Was uns die NS-Vergangenheit lehrt – oder doch nicht?!
Stefan Querl, Villa ten Hompel und „Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.“
Ruppe Koselleck, Konzeptkünstler, Universität Potsdam
Erinnern bedeutet, wachsam und aktiv zu sein, insbesondere im Kampf gegen Antisemitismus, Antiromaismus und Rassismus. Diese drei Phänomene fordern sowohl die NS-Gedenkstätten und Erinnerungsorte als auch Fachkräfte in der Sozialen Arbeit und im Bildungsbereich unterschiedlich heraus und haben gleichzeitig frappierende Gemeinsamkeiten. Aus diesem Grund wird „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ ein zentrales Thema dieser Veranstaltung sein, das aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird.
Während Stefan Querl als Beauftragter gegen Antisemitismus zum Abschluss der Ringvorlesung mit nachdenklich stimmenden Fragen zur Debatte anregt, wird Ruppe Koselleck mit ästhetischen Positionen intervenieren und memoriale Konfliktlandschaften zwischen Geschichtsmarketing und Strategien aktueller Erinnerungskulturen an Hand eines "Ausfluges nach Auschwitz" vorstellen, der an den Abgründen eines Steinbruches in Krakau begann, über den Resten eines Filmsets auf historisch belastetem Gebiet sich fortsetzte, ohne an den abgelegten Löffeln und Gabeln der SS Kantine am Lagerrand ein Ende finden zu können. Wie kann wann wem würdevoll gedacht werden? Und wo hört das Gedenken auf, die Grenzen des guten und besseren Geschmacks zu verlassen?
Wir danken Prof. Dr. Judith Conrads (Katholische Hochschule NRW), Katrin Hermsen (Uni Münster), Prof. Dr. Onno Husen (Uni Münster), Dr. Katrin Huxel (Uni Münster), Dr. Judith Jording (FH Münster), Prof. Dr. Ulrike Krause (FH Münster) sowie Prof. Dr. Agostino Mazziotta (FH Münster) für die gewinnbringende Kooperation.