Worum geht es hier konkret?
Die Kernfrage zu dieser Werkstatt lautet: Wie kann hier neues urbanes Leben und Arbeiten gestaltet werden?
Zwei Herausforderungen treffen hier aufeinander. An erster Stelle: die Wissenschaftsstadt Münster nebenan. Insbesondere für den bestehenden Wissenschaftspark zwischen Orléans-Ring und Busso-Peus-Straße werden händeringend Erweiterungsflächen gesucht. Zudem liegt das Zentrum von Gievenbeck gut erreichbar in direkter Nähe des neuen Münster Modell Quartiers.
Zum zweiten: Das wachsende Münster braucht dringend mehr neuen Wohnraum, insbesondere auch für Studierende und Beschäftigte des Hochschulbereichs. Die Antworten auf beide Herausforderungen intelligent miteinander zu verknüpfen – das ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der gesamten Wissenschaftsstadt Münster.
Rund 700 neue Wohnungen für etwa 1.750 Bewohnerinnen und Bewohner könnten hier entstehen – ebenfalls ein erheblicher Beitrag zur Entlastung des Münsterschen Wohnungsmarktes.
Der Schwerpunkt der Quartiersentwicklung soll allerdings auf der Ansiedlung neuer forschungs- und wissenschaftsbasierter sowie weiterer dienstleistungsorientierter Arbeitsplätze – in Summe etwa 2.000 – liegen.
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Hintergrund
Im Rahmen der Münster Zukünfte 20|30|50 und des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK 2030) wurde das Leitthema „Urbane Wissensquartiere“ erarbeitet.
Ergebnis einer anschließenden internationalen Ideenwerkstatt war u.a., dass mit der Erweiterung des Wissenschaftsparks westlich der Busso-Peus-Straße als ein gemischtes urbanes Wissensquartier der Brückenschlag zum Stadtteil Gievenbeck gelingen kann.
Der Rat der Stadt Münster hat dann am 26. August 2020 auf Basis der Vorlage V/0417/2020 den Grundsatzbeschluss gefasst, die Fläche zwischen Busso-Peus-Straße, Gievenbecker Weg und Appelbreistiege in den nächsten Jahren städtebaulich zu entwickeln.
In einem Werkstattverfahren wurden die angestrebten städtebaulichen Ziele und die grundsätzlichen Qualitäten der Quartiere 1 und 2 im Dialog mit der Stadtgesellschaft sowie mit Expertinnen und Experten ausgelotet. Die Ergebnisse des Werkstattverfahrens wurden anschließend in die Auslobungsunterlagen für den städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb für das geplante Quartier an der Busso-Peus-Straße überführt, mit dem der Rat die Verwaltung am 10. Mai 2023 beauftragt hat (s. Beschlussvorlage V/0176/2023). Mit seinem Entwurf „Das Stadtchamäleon“ hat das Wiener Stadtplanungsbüro Albert Wimmer ZT GmbH den Wettbewerb für das neue Stadtquartier westlich der Busso-Peus-Straße Mitte Februar 2024 gewonnen. Die konkrete Bebauungsplanung soll auf dieser Grundlage entwickelt werden.