Die Wettbewerbsphase
Während im Werkstattverfahren 2022 die Grundlagen, zusammengefasst in Perspektivplänen, für die Entwicklung der neuen Quartiere erarbeitet wurden, werden die Quartiere im Rahmen von städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerben weiter qualifiziert. Gesucht werden Konzepte und Ideen für soziale, produktiv-urbane, verkehrlich innovative, grüne, klimaangepasste und mit neuen bzw. gestärkten Freiräumen ausgestattete Quartiere. Die teilnehmenden Planungsteams treten in einen Wettstreit und erarbeiten unterschiedliche Planungsvorschläge, ein Preisgericht wählt aus den eingereichten Beiträgen die beste Arbeit aus. Der genaue Ablauf der Wettbewerbe wird sich von Quartier zu Quartier unterscheiden, in jedem Fall wird es für die Akteurinnen und Akteure vor Ort sowie die interessierte Öffentlichkeit wieder die Möglichkeit geben, sich zu beteiligen.
Auch bei den Wettbewerben handelt es sich um informelle Instrumente der Stadtplanung. Auf sie folgt die Bauleitplanung, mit der dann formelles Planungsrecht geschaffen wird.
Das Werkstattverfahren
Mit dem Werkstattverfahren wurde der Planungsprozess eingeläutet. Hier kamen Bürgerinnen und Bürger mit Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung zusammen, um für die geplanten Modell Quartiere zunächst zukunftsweisende Ideen zusammeln und daraus einen ersten Perspektivplan zu entwickeln. Wie sieht ein vorbildliches Mobilitätskonzept aus? Welche neuen Wohnformen und Mischnutzungen mit Arbeit und urbaner Produktion sind denkbar? Was ist wichtig für ein gut funktionierendes Zusammenleben in den Quartieren? Und wie gelingen trotz Verdichtung Umwelt- und Klimaschutz? Diese und weitere Fragen wurden hier diskutiert.
Ergebnis dieses zweitägigen Dialogformates ist eine Art Leitbild, das erste Aussagen trifft über die angestrebte Dichte in den Quartieren, darüber, welche Nutzungen wo angedacht werden, über Frei- und Grünflächen, Verkehrswege innerhalb der Quartiere und die Vernetzung mit dem Rest der Stadt. Dieses Leitbild bildet die Grundlage für die nun folgenden städtebaulichen Wettbewerbe, in denen die Planungen weiter konkretisiert werden. Beim Werkstattverfahren handelt es sich um ein informelles Instrument der Stadtplanung, das heißt, es ist rechtlich nicht bindend. Erst im Rahmen der Bebauungsplanung werden die formellen Rahmenbedingungen für die Realisierung der neuen Stadtquartiere geschaffen. Insgesamt sprechen wir von einem Planungshorizont von gut einem Jahrzehnt. Auch im weiteren Verlauf wird es Möglichkeiten für interessierte Bürgerinnen und Bürger geben, ihre Ideen und Anregungen einzubringen.