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Erneuerbare Energien
Bioenergie
Aus Bioenergie lässt sich sowohl Strom und Wärme als auch Kraftstoff gewinnen. Als Erdgasersatz kann sie über das Gasnetz weitertransportiert werden. Kein Wunder, dass Bioenergie daher mitunter als Multitalent unter den Erneuerbaren Energien bezeichnet wird. Die Nutzung der Bioenergie muss jedoch mit Augenmaß und unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit erfolgen, um Konflikte bspw. mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion zu vermeiden.
Wärme aus Biomasse
Gerade in ländlich geprägten Regionen hat die Nutzung von Brennholz (Stückholz, Hackschnitzel oder Holzpellets) eine lange Tradition. Kleinfeuerungsanlagen werden überwiegend in Privathaushalten zur Wärmebereitstellung betrieben und mit Scheithölzern und Holzpellets in hochmodernen, elektronisch geregelten, teils vollautomatischen Vergaserkesseln oder Holzpellet-Heizungen befeuert. Hierzu werden Holzpresslinge aus naturbelassenem gepresstem Restholz, die sogenannten Pellets, in einem Holzpelletofen verbrannt. Diese Pellet-Zentralheizungen können konventionelle Ölheizsysteme ersetzen. Rund 5 Prozent des Wärmeverbrauchs in Münster wird durch Bioenergie gedeckt.
Fördermittel
Für viele Maßnahmen zum Klimaschutz gibt es besondere Förderprogramme des Bundes, des Landes NRW und auch der Stadt Münster - so auch für Biomasseheizungen. Lassen Sie sich bei der Umweltberatung der Stadt Münster oder der kostenlosen Energieberatung der Verbraucherzentrale beraten.
Strom und Wärme aus Biogas
Derzeit gibt es 10 Biogasanlagen in Münster, die in einem Vergärungsverfahren aus Biomasse Biogas produzieren. Dieses Gas wird anschließend in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Stromerzeugung verwendet. BHKW bestehen prinzipiell aus Verbrennungsmotor und Generator. Die dabei entstehende Wärme kann ebenfalls verwendet werden. Das Potenzial ist in Münster mit den bestehenden Anlagen weitestgehend ausgeschöpft.
Kraftstoffe
Bioabfall- und Reststoffe können auch zu Biokraftstoffen wie Biodiesel, Bioethanol, Pflanzenöl oder Biogas verarbeitet und als Kraftstoff im Verkehrssektor eingesetzt werden. Um die Umweltverträglichkeit von Biokraftstoffen sicherzustellen, hat die Bundesregierung eine Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung erlassen. Danach gelten Biokraftstoffe künftig nur dann als nachhaltig, wenn sie - unter Einbeziehung der gesamten Herstellungs- und Lieferkette - im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen mindestens 35 Prozent an Treibhausgasen einsparen. Außerdem dürfen zum Anbau der Pflanzen für die Biokraftstoffherstellung keine Flächen mit hohem Kohlenstoffgehalt oder mit ausgeprägter biologischer Vielfalt verwendet werden.