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Klimafreundlich leben
Reallabor "Klimafreundliche Entscheidungen": Jana Baukmann berichtet von ihren Erfahrungen
Ihre Sorge, die Teilnahme am Reallabor könnte anstrengend und aufwändig werden, zerstreuten sich schnell. Mittlerweile ist Jana überrascht, wieviel Spaß ihr das Projekt bereitet. Beim Reallabor konzentriert sie sich auf die Bereiche Mobilität, Ernährung und Konsum. Vor allem das verpackungsfreie Einkaufen ist fester Bestandteil von Janas Alltag. Auf Fleisch verzichtet sie inzwischen ganz.
Welchen Schwerpunkt hast Du Dir gesetzt?
Jana Baukmann: Da das Thema Klimaschutz erst im Jahr 2018 so richtig an Bedeutung für mich gewonnen hat, habe ich keinen richtigen Schwerpunkt festgelegt, sondern wollte in verschiedenen Bereichen einen Anfang machen. Dadurch, dass ich zur Miete wohne, war im Bereich Wohnen und Energie nicht viel zu machen - allerdings bin ich gerade umgezogen und habe mir viele Mehrfachsteckdosen mit Schalter besorgt. Die größten Veränderungen sind meinerseits sicher im Bereich Mobilität und Ernährung und Konsum zu erreichen.
Was hast Du bereits ausprobiert?
Ich hab viele der Angebote des Reallabors genutzt. Zum Beispiel Reinigungsmittel selbst herstellen oder die Beratung durch den unverpackt Laden. Das unverpackt Einkaufen hab ich mittlerweile ziemlich gut in meinen Alltag integriert, und ich kaufe einige Sachen nur noch unverpackt ein: Müsli, Nudeln oder Linsen zum Beispiel.
Als nächstes steht auf der To-do-Liste, dass ich mich bei Stadtteilauto anmelde. Außerdem hab ich im Bereich Mobilität einen Ausgleich für meinen Flug nach Malta über atmosfair bezahlt. Ansonsten hat sich mein Konsumverhalten sehr verändert. Ich überlege doppelt und dreifach, was ich brauche und kaufe auch weniger Fast Fashion ein, dafür hab ich aber richtig tolle Turnschuh bei flamingos life gefunden, die aus recycleten PET-Flaschen sind. Auf die wurde ich auch schon oft angesprochen.
Außerdem esse ich seit Februar kein Fleisch mehr. Das ist zunächst als Idee aus der Fastenzeit entstanden, und ich hab festgestellt, dass mir Fleisch im Alltag nicht fehlt, deswegen bin ich einfach dabei geblieben. Und ich benutze nur noch selbstgemachtes, festes Deo (Kokosöl plus Natron plus Speisestärke plus Duft).
Welche Überraschungen hast Du erlebt?
Wie einfach einige Veränderungen sind und wie schwierig es ist, Gewohnheiten abzulegen. Außerdem fällt mir immer wieder auf, dass ich zu vielen Dingen keine passende Lösung habe. Zum Beispiel, ob jetzt die Biogurke in Folie oder die unverpackte "normale" Gurke die bessere Wahl ist.
Für mich ist aber tatsächlich die größte Überraschung, wie viel Freude mir das Projekt macht und wie gut ich mich damit fühle. Ich hatte vorher ein bisschen Skepsis, ob es nicht nur anstrengend und aufwändig wird.
Deine wichtigste Erkenntnis?
Dass man im Alltag durch Kleinigkeiten einiges verändern kann, ohne sich groß einzuschränken. Aber auch, dass Klimaschutz immer ein klein wenig mehr Aufwand bedarf als klimaunfreundliches Verhalten.
Was empfiehlst Du unbedingt zur Nachahmung?
Ich kann auf jeden Fall das unverpackt Einkaufen empfehlen. Auch hat mir die Führung auf der Deponie viele Erkenntnisse gebracht. Das Deo würde ich
ebenfalls jedem empfehlen, das hält super und ist sehr schnell gemacht. Generell kann ich nur empfehlen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und einfach Dinge auszuprobieren. Man kann im Endeffekt ja nur gewinnen.